Sean Bailey bouldert Eye in the Sky (8C) in Val Bavona

Sean Bailey meldet sich mal wieder mit einer schweren Begehung aus dem Tessin: Dem US-Amerikaner ist jetzt kurz nach der Erstbegehung durch Giuliano Cameroni ebenfalls Eye in the Sky (8C) geglückt. Es ist die erste Wiederholung der Linie, die Giuliano ursprünglich sogar bei 8C+ angesiedelt hatte – nachdem am Start eine Leiste abgebrochen war (und der Durchstieg geglückt), bewegt sich der Boulder jetzt im soliden 8C-Bereich, wie Sean bestätigt.

Beautiful one in Bavona from a few weeks back. One of the coolest grip sets I’ve seen. Stoked to get the second in this gem, congrats on the FA Giuliano Cameroni

Sean auf Instagram

Giuliano hatte die Linie 2023 gemeinsam mit Kim Marschner und Dave Graham gefunden und begonnen auszuarbeiten. In bester Tessin-Tradition verlangt Eye in the Sky (8C) eine gute Mischung aus Körperspannung und sauberer Fußtechnik ab, während es über kleine Leisten durchs Dach geht. 8C-Dauerlieferant Sean Bailey scheint für die Begehung nicht sonderlich lange gebraucht zu haben – kein Wunder, schließlich hat er ja in letzter Zeit in erfolgreich abgeschlossenen Projekten wie Devilution (8C+), Lucid Dreaming (8C) oder The Doors of Perception (8C) genug trainiert.

Bald Zugangsverbot? Val Bavona besonders bedroht

Wir bei Kletterszene überdenken gerade die Art und Weise, wie wir über Begehungen berichten – gerade, wenn sie in Gebieten stattfinden, die aktuell von zahlreichen Problemen betroffen sind und deshalb Gefahr laufen, gesperrt zu werden. Auch im Val Bavona kam es zuletzt immer wieder zu Konflikten zwischen Anwohnern, Bauern und Boulderern, die sich nicht an dort etablierte Regeln halten. Uns ist wichtig, dass wir zwar über Sean Baileys Begehung schreiben, aber gleichzeitig die Chance nutzen, um nochmal zu betonen, dass das Verhalten von Einzelpersonen weitreichende Auswirkungen auf den langfristigen Zugang zum Outdoorbouldern haben kann. Die wichtigsten Verhaltensregeln für’s Bouldern im Val Bavona findet ihr nochmal hier.

Denn: Draußen ist keine Boulderhalle! Draußen ist keine bezahltes Full-Service-Angebot, draußen sein heißt zu Gast zu sein. Es bedeutet, die Natur unversehrt zurück zu lassen, Müll selbst mitzunehmen, Musik ausschließlich In-/On-Ear zu hören, Anwohner und deren Privatgrund zu respektieren und sich an die lokalen Regeln zu halten.

  • Credits Text Julia Gürster f. kletterszene.com
  • Credits Fotos Ks.com Archiv / SaveBouldering.eu
  • Beitragsdatum 15. April 2024