17-Meter-Highball: Sean Bailey begeht Devilution (8C+)

Er ist der zuverlässige Lieferant für neue schwere Linien in den USA: Nachdem Sean Bailey erst Ende letzten Jahres mit The Doors of Perception (8C) eine neue Kingline in der Nähe von Salt Lake City eröffnet hat, sorgte der 27-Jährige jetzt für Nachschub in den Buttermilks, Kalifornien.

Und zwar nicht nur irgendwo: Seans neueste Errungenschaft Devilution (8C+) ist die Verlängerung von Evilution (8A+) am berühmten Grandpa Peabody Block – einer legendären Linie in Bishop, die mit 17 Metern Höhe seit 2002 den Standard für’s Highball-Bouldern legt.

Nur zwei Züge mehr: aus 8A+ wird 8C+

Sean fügte für Devilution Jason Kehls Evilution „nur“ zwei Züge hinzu, die es – um einen Unterschied von vier Schwierigkeitsgraden zu rechtfertigen – entsprechend in sich haben. Einen schwerer Kreuzzug an einem schlechten Pinch und einen weiten Zug später befindet man sich dann auch schon im Start von Evilution.

Dort darf sich zwar über mehr Tritte freuen als zuvor, muss sich allerdings (physisch und mental) auf pumpige Dachkletterei und natürlich den Topout auf 17 Metern Gesamthöhe einstellen. Sean wurde bei seiner (zum Glück erfolgreichen) Begehung von Devilution nochmal an die Tatsache erinnert, dass es bei Highballs nun einmal wirklich erst vorbei ist, wenn’s vorbei ist.

I thought it was close to over when I got into the stand. I wasn’t prepared for how pumped and numb I was on the final moves, almost lost it up there. Full value experience.

Sean auf Instagram

Dass er auch in der Höhe die Nerven behalten kann, hat der US-Amerikaner in letzter Zeit allerdings öfter bewiesen: Spectre (8B), Mandala Sit (8B+) und Lucid Dreaming (8C) sind ebenfalls eher neuere Ticks auf Seans Liste, bei denen es bis zu 15 Metern hoch hinaus geht. Mit 8C+ gehört Devilution auf jeden Fall jetzt schon zu den schwersten Highballs der Welt – und wir sind gespannt, wer sich als nächstes reintraut.

Anmerkung der Redaktion: Draußen ist keine Boulderhalle! Draußen ist keine bezahltes Full-Service-Angebot, draußen sein heißt zu Gast zu sein. Bedeutet: Die Natur unversehrt zurück zu lassen, Müll selbst mit zu nehmen, Musik ausschließlich In-/On-Ear zu hören, Anwohner und deren Privatgrund zu respektieren und sich an die lokalen Regeln zu halten.

  • Credits Text Julia Gürster f. Kletterszene
  • Credits Fotos John Kasaian
  • Beitragsdatum 4. Februar 2024