Janja Garnbret und Tomoa Narasaki gewinnen den IFSC Boulder Weltcup in Moskau
In der aktuell welt- und sportpolitisch im Rampenlicht stehenden russischen Hauptstadt finden nach acht Jahren Pause heuer wieder zwei wichtige Kletterwettkämpfe statt. Im August werden die besten Nachwuchskletterer der Welt bei der Jugend- und Junioren-WM in Moskau aufeinandertreffen. Am Wochenende stand zum ersten Mal seit 2010 wieder ein Weltcup an.
Sowohl bei den DAV Damen, als auch bei den DAV Herren fielen in den Qualifikationsrunden einige Tops. Ziel war es nicht nur, möglichst viele der fünf Qualifikationsboulder bis zum Top zu klettern – es galt auch, dafür so wenig Versuche wie möglich zu verschwenden. Ein einzelner Fußrutscher konnte da schonmal den Einzug ins Halbfinale kosten. So erging es leider auch Simon Unger, der mit vier Tops und vier Zonen in der Qualifikation eigentlich einen sehr guten Start in den Wettkampf absolvierte. Nur eine Zone mehr hätte auch für ihn eine Top 20-Platzierung bedeutet. So blieb es bei einem guten 23. Platz.
Jan Hojer konnte in Meiringen noch unter den Halbfinalisten mitklettern, aber Moskau brachte für ihn kein Glück.
„Er hatte einen kleinen Cut am Finger und konnte die Griffe am ersten Boulder nicht richtig festhalten“, erklärt Bundestrainer Maxi Klaus.
Mit drei Tops und vier Zonen blieb er hinter seiner Leistung im ersten Weltcup-Stop zurück und kam nur auf Rang 35. David Firnenburg startete in derselben Qualifikationsgruppe wie Jan Hojer und erreichte ebenfalls drei Tops und vier Zonen. Dieselbe Wertung erhielt auch Alexander Averdunk. Firnenburg hatte aber noch ein paar Versuche weniger zu verbuchen und landete auf Rang 33, Averdunk reihte sich zusammen mit Hojer auf Platz 35 ein.
Drei Tops und drei Zonen in der Qualifikation bedeuteten für Moritz Hans (DAV Schwaben) Platz 45, Kim Marschner reichten ein Top und drei Zonen leider nur für Platz 71.
Video-Link: https://youtu.be/SBCIHfFA2Fo
Alma Bestvater: Knapp am Halbfinale vorbei
Bei den Damen waren mindestens drei Tops in der Qualifikation notwendig, um eine Runde weiter zu kommen. Lilli Kiesgen konnte hier mit drei Tops und fünf Zonen gut mithalten und zog souverän ins Halbfinale ein. „Das strukturierte Training mit Fokus auf Kraftausdauer hat sich gelohnt“, freut sich der Bundestrainer. Alma Bestvater (DAV Weimar) verpasste dieses Ziel leider knapp. Sie erreichte nur zwei Tops und fünf Zonen und ging mit Platz 23 nach Hause. Letztes Jahr konnte sie bei drei Boulderweltcups ins Halbfinale vorrücken – eine Top 20-Platzierung ist in diesem Jahr sicher noch drin für die 22-Jährige!
„Es war einfach wieder super schwer, ins Halbfinale zu kommen“, sagt Klaus nach dem Wettkampf. Bei Alma Bestvater, aber auch bei Simon Unger habe das ganze Team „bis zum Schluss mitgefiebert, ob sie noch rein kommen“.
Am Ende hat es leider nicht ganz gereicht, aber sowohl Bestvater als auch Unger sind auf dem besten Weg dahin.
Für Afra Hönig und Frederike Fell ist mit Platz 57 und 76 ebenfalls noch mehr drin. Beiden fehlt noch eine Halbfinalplatzierung auf der Liste, und diesem Ziel kommen sie mit jedem Weltcup ein Stückchen näher.
Maxi Klaus resümmiert: „Wir sind in der vorderen Hälfte schon gut vertreten, aber es fehlt noch das letzte Quäntchen, um den Sack zuzumachen.“
KVÖ-Kombinierinnen überzeugen im Bouldern
Mit Jessica Pilz, Franziska Sterrer und Katharina Posch gelang es gleich drei KVÖ-Olympiakader-Athletinnen, ins Halbfinale einzuziehen. Boulder-Spezialistin Berit Schwaiger schaffte den Aufstieg ebenfalls. Jessica Pilz, die beim Saisonauftakt denkbar knapp am Finale vorbeigeschrammt war, boulderte auf Rang 14. Die Olympiakader-Athletin Katharina Posch zeigte nach achtmonatiger Verletzungspause ein starkes Comeback und wurde 16. Berit Schwaiger belegte den 18. Platz. Franziska Sterrer belegte den 19. Rang. Olympiakader-Athletin Hannah Schubert holte sich mit Platz 27 Weltcup-Punkte. Routinier Katharina Saurwein beendete den Bewerb auf dem 35. Rang. Janja Garnbret (SLO) gewann vor Miho Nonaka und Akiyo Noguchi (beide JPN).
Für die österreichischn Herren war Moskau keine Reise wert
Jakob Schubert, der beim Saisonauftakt in Meiringen nur knapp das Podest verpasst hatte, war der einzige KVÖ-Athlet, der unter die ersten 30 und damit in die Weltcup-Punkte kletterte. Er belegte den 25. Rang. Er teilte sein Schicksal mit 10 anderen Halbfinalisten aus Meiringen, die in Moskau in der Qualifikation scheiterten. Georg Parma beendete den Bewerb auf dem 37. Rang und verpasste die Weltcup-Punkte um nur eine Zone. Für Florian Klingler (57.), Matthias Erber (69.), Alfons Dornauer (95.) und Jan-Luca Posch (101.) waren die Weltcup-Punkte außer Reichweite.
Tomoa Narasaki (JPN) holte den Sieg vor den Slowenen Jernej Kruder und Gregor Vezonik.
Drei Medaillen für Slowenien
Die medaillenreichste Nation dieses Boulderweltcups war diesmal ausnahmsweise nicht (nur) Japan. Sowohl Japan, als auch Slowenien holten in Moskau jeweils drei Medaillen nach Hause. Der Slowene Jernej Kruder hatte erst am Wochenende zuvor in Meiringen seinen ersten Boulderweltcup gewonnen und blieb in Moskau mit Rang zwei nicht weit hinter dieser Leistung zurück. Die große Überraschung des Abends war sein Landsmann Gregor Vezonik. Der 22-Jährige kletterte nicht nur das erste Mal in ein Boulderweltcup-Finale, sondern schnappte sich prompt den dritten Podiumsplatz. Gold ging aber einmal mehr nach Japan an Tomoa Narasaki.
Bei den Damen blieb es bis zum letzten Boulder spannend, denn Miho Nonaka und Janja Garnbret führten das Feld nach drei Finalbouldern mit der exakt gleichen Wertung an. Beide kletterten auch den letzten Boulder – einen komplizierten Seitsprung gefolgt von einer anspruchsvollen Schlusspassage – im ersten Versuch. Jetzt kam es auf die Halbfinalwertung an, und hier hatte Janja Garnbret die Nase vorn. Damit ging die Goldmedaille und die dritte Medaille bei diesem Weltcup an das slowenische Team, und Janja Garnbret setzte ihre Siegesserie aus dem letzten Jahr fort. Miho Nonaka holte Silber, Bronze ging mit Akiyo Noguchi ebenfalls nach Japan.
Ergebnisse von IFSC Boulder Worldcup 2018 in Moskau
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Damen:
1 GARNBRET Janja SLO
2 NONAKA Miho JPN
3 NOGUCHI Akiyo JPN
4 KLINGLER Petra SUI
5 GIBERT Fanny FRA
6 COXSEY Shauna GBR
7 SA Sol KOR
8 ITO Futaba JPN
9 CAULIER Chloe BEL
10 KADIC Katja SLO
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14 PILZ Jessica AUT
15 GEJO Stasa SRB
16 KIESGEN Lilli GER
16 POSCH Katharina AUT
18 SCHWAIGER Berit AUT
19 STERRER Franziska AUT
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23 BESTVATER Alma GER
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27 SCHUBERT Hannah AUT
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33 STOTZ Rebekka SUI
35 EVGENEVA Anastasiia RUS
35 SAURWEIN Katharina AUT
37 BÄRTSCHI Natalie SUI
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39 YOKOYAMA Sofya SUI
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57 HÖNIG Afra GER
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66 SPÄTE Jara SUI
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69 KÜMIN Andrea SUI
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76 FELL Frederike GER
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Herren:
1 NARASAKI Tomoa JPN
2 KRUDER Jernej SLO
3 VEZONIK Gregor SLO
4 CHON Jongwon KOR
5 RUBTSOV Aleksei RUS
6 MORONI Gabriele ITA
7 KHAZANOV Alex ISR
8 WATABE Keita JPN
9 TAKATA Tomoaki JPN
10 SUGIMOTO Rei JPN
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18 FLOHÉ Yannick GER
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22 LEVIER Alban FRA
23 UNGER Simon GER
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25 SCHUBERT Jakob AUT
28 FUJIWAKI Yuji JPN
29 FAVRE Nils SUI
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33 FIRNENBURG David GER
33 SHARAFUTDINOV Dmitrii RUS
35 AVERDUNK Alexander GER
35 HOJER Jan GER
37 PARMA Georg AUT
37 PHILLIPS Nathan GBR
39 BLASER Benjamin SUI
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45 HANS Moritz GER
45 HEINIGER Kevin SUI
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51 OMETZ Baptiste SUI
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57 KLINGLER Florian AUT
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69 ERBER Matthias AUT
69 SMITH Nathan CAN
71 MARSCHNER Kim GER
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73 VOGT Dimitri SUI
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95 DORNAUER Alfons AUT
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101 POSCH Jan-Luca AUT
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1. Speedweltcup der Saison
Neben dem Boulderweltcup wurde in Moskau auch die erste Station der Speedweltcup-Serie ausgetragen. Diese Form des Kletterns ist nicht die Paradedisziplin des DAV-Teams, fließt aber immer mehr ins Olympia-fokussierte Training mit ein. Moritz Hans, Yannick Flohé und David Firnenburg erreichten die Plätze 60, 64, und 67. Die Goldmedaille mit drei Läufen unter sechs Sekunden holte sich der Iraner Reza Alipourshena. Ihm musste sich auch der Lokalmatador und Speedweltcup 2017-Gewinner Vladislav Deulin knapp geschlagen geben. Bei den Damen konnte sich einmal mehr die Französin Annouck Jaubert den ersten Platz sichern.
Ergebnisse von IFSC Speed Weltcup 2018 in Moskau
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Damen:
1 JAUBERT Anouck FRA
2 KAPLINA Iuliia RUS
3 TIMOFEEVA Elena RUS
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Herren:
1 ALIPOURSHENA. Reza IRI
2 DEULIN Vladislav RUS
3 LEONARDO Veddriq INA
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Nächste Station: Chongqing (CHN)
Zwei Wochen bleiben den Athleten noch, um sich auf die nächsten zwei Weltcups vorzubereiten, die in China stattfinden. Die erste Station am 5./6. Mai heißt Chongqing, bevor es am 12./13. Mai nach Tai’an geht.
Video-Link: https://youtu.be/GqKvCLsCIXA