Shauna Coxsey setzt ihre Siegesserie beim Boulder Weltcup in Innsbruck fort

event-logo-BWC_Innsbruck-2016Der fünfte von sieben Boulderweltcups in diesem Jahr fand am vergangenen Wochenende wieder auf europäischem Boden statt. Nach der Auftaktveranstaltung im schweizerischen Meiringen Mitte April, war der Weltcupzirkus weitergezogen nach Japan, über China, bis Mumbai in Indien. Nun kehrte die Serie zurück nach Europa und gastierte in der Alpenstadt Innsbruck. Zum ersten Mal fand hier der Weltcup nicht wie in den Jahren zuvor auf dem Marktplatz, sondern unter dem Dach der Olympiahalle statt. Vor den vollbesetzten Zuschauerrängen kämpften die 175 Athletinnen und Athleten um wertvolle Punkte für die Gesamtwertung des Boulderweltcups 2016.

Shauna Coxsey setzt ihre Siegesserie fort

Am Ende hatten der Koreaner Jongwon Chon und die Britin Shauna Coxsey die Nase vorn und gewannen die fünfte Station der Wettkampfserie. Shauna Coxsey kann damit bereits auf vier Goldmedaillen in dieser Boulderweltcupsaison zurückblicken. Nach ihren Siegen bei den ersten drei Stationen schaffte sie es nur in Mumbai überraschend nicht ins Finale und musste sich dort mit Platz neun zufrieden geben. In Innsbruck kehrte sie zu ihrer alten Form zurück und gewann den Wettkampf gewohnt souverän. Damit konnte sie ihre Siegesserie fortsetzen und ihrer Rolle als klarer Favoritin im Rennen um den Gesamtsieg gerecht werden.

Nur knapp hinter Shauna Coxsey auf Rang zwei platzierte sich die erst 17-jährige Janja Garnbret. Die junge Slowenin gilt als „Jahrhunderttalent“ und konnte ihr herausragendes Können in Innsbruck erneut unter Beweis stellen. Beim ersten Weltcupstop in Meiringen hatte sie ihr Boulderweltcup-Debut gleich mit einem sehr guten fünften Platz gefeiert. Ihr zweiter Boulderweltcup-Auftritt endete für sie mit einem sensationellen zweiten Platz. Sie blieb Shauna Coxsey bis zuletzt dicht auf den Fersen und im Finale hatte sie nur zwei Versuche mehr auf ihrem Laufzettel stehen – ein mehr als verdienter zweiter Platz für Janja Garnbret.

Dritte wurde die Japanerin Miho Nonaka, die in Mumbai ihren ersten Weltcupsieg gefeiert hatte. Wie Shauna Coxsey und Janja Garnbret kletterte auch sie im Finale alle vier Boulder, brauchte aber ein paar Versuche mehr und verspielte damit einen erneuten Sieg.

Für den Deutschen Alpenverein gingen bei den Damen Johanna Holfeld (DAV Sächsischer Bergsteigerbund), Lilli Kiesgen (DAV Darmstadt-Starkenburg) und Monika Retschy (DAV München-Oberland) an den Start. Nach ihrem sensationellen zweiten Platz beim vierten Weltcup-Stop im indischen Mumbai, war Monika Retschy gut gelaunt und in Topform nach Tirol gereist.

Leider konnte sie die Silbermedaille hier nicht verteidigen, zog jedoch als einzige Deutsche ins Halbfinale ein und landete am Ende auf einem guten 12. Platz.

Lilli Kiesgen kann mit ihrem Ergebnis ebenfalls zufrieden sein. Mit Platz 23 schaffte sie es zwar knapp nicht ins Halbfinale der besten 20, aber angesichts des starken internationalen Starterfelds ist das eine gutee Leistung für die 19-Jährige. Für Johanna Holfeld lief es leider nicht so gut. In ihrer Qualifikationsgruppe waren vier getoppte Boulder nötig, um ins Halbfinale zu gelangen. Sie konnte jedoch nur zwei davon klettern und kam schließlich auf Rang 45.

Der amtierende Gesamtsieger holt Gold bei den Herren

Für Jongwon Chon, den Gesamtsieger des letztjährigen Boulderweltcups, hatte die diesjährige Saison nicht ganz so gut begonnen. Nach Platz 17 in Meiringen landete er in Kazo nur auf Rang 37 und fand erst in China wieder zu seiner alten Form zurück. Mit Platz drei konnte er dort wieder einige Punkte in der Gesamtwertung gutmachen. In Mumbai verpasste er das Podium nur knapp und kam auf Rang vier. In Innsbruck dominierte er den Wettkampf von Anfang an. Als einziger in seiner Gruppe kletterte er alle fünf Qualifikationsboulder und zog als Führender ins Halbfinale ein. Hier wurde er zwar von Sean McColl (CAN) knapp überholt, konnte sich aber dennoch souverän als zweiter für das Finale qualifizieren. Dort kletterte er gleich den ersten Boulder als einziger bis zum Top, und das im ersten Versuch. Auch Boulder zwei und drei gelangen ihm scheinbar ohne Probleme, da konnte auch die Null-Wertung beim letzten Boulder nichts mehr an seiner Spitzenposition ändern. Er gewann deutlich vor dem Japaner Tomoa Narasaki und Sean McColl auf Platz drei.
Beste Deutsche bei den Herren waren Alexander Averdunk (DAV München-Oberland) und David Firnenburg (DAV AlpinClub Hannover) mit einem geteilten Platz 29. Jan Hojer (DAV Frankfurt/Main) landete auf Rang 31., Max Prinz (DAV AlpinClub Hannover) auf Rang 37 und Moritz Hans (DAV Schwaben) wurde 57.

Ergebnisse vom IFSC Boulder Worldcup in Innsbruck 2016

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Damen:

1 COXSEY Shauna GBR
2 GARNBRET Janja SLO
3 NONAKA Miho JPN

4 MASCARENAS Megan USA
5 STÖHR Anna AUT
6 NOGUCHI Akiyo JPN
7 SA Sol KOR
8 LE NEVE Melissa FRA
9 GEJO Stasa SRB
10 PILZ Jessica AUT
11 POSCH Katharina AUT
12 RETSCHY Monika GER
13 KLINGLER Petra SUI
13 SCHWAIGER Berit AUT
15 CRANE Leah GBR
16 SAURWEIN Katharina AUT

23 KIESGEN Lilli GER
25 BLAIR-COYLE Sierra USA
25 DUFRAISSE Alizée FRA
25 SINNHUBER Karoline AUT

37 BÄRTSCHI Natalie SUI
37 STERRER Franziska AUT
39 GRANDCOING Romane FRA
39 RÖCK Magdalena AUT

43 HAYES Tara GBR
45 HOLFELD Johanna GER
45 YOKOYAMA Sofya SUI

51 FÄRBER Johanna AUT

55 PINGGERA Julia AUT

65 SCHWAB Tabea SUI
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Männer:

1 CHON Jongwon KOR
2 NARASAKI Tomoa JPN
3 MCCOLL Sean CAN

4 RUGENS Rolands LAT
5 SHARAFUTDINOV Dmitrii RUS
6 STRANIK Martin CZE
7 CORNU Manuel FRA
8 CALEYRON Thomas FRA
9 MAWEM Mickael FRA
10 FUJII Kokoro JPN

22 SCHUBERT Jakob AUT

29 AVERDUNK Alexander GER
29 FIRNENBURG David GER
31 HOJER Jan GER
31 PARMA Georg AUT

37 PRINZ Max GER

44 BLASER Benjamin SUI
44 POSCH Jan-Luca AUT
44 RUDIGIER Max AUT

51 DORNAUER Alfons AUT

53 OMETZ Baptiste SUI

57 HANS Moritz GER
57 HANSSENS Stephane BEL
59 ENNEMOSER Lukas AUT
59 VERDASCO URIZAL Sergio ESP
61 KÖNIG Matthias SUI

67 AUFSCHNAITER Andreas AUT
67 HEINIGER Kevin SUI
69 KLINGLER Florian AUT

71 RÖCK Bernhard AUT

75 WEILER Elias AUT
77 FAVRE Nils SUI

80 ERBER Matthias AUT
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Video-Link: https://youtu.be/H20Ph5o6g88
    Text: Deutscher Alpenverein Foto: © Elias Holzknecht, Lisa Reinthaler, Moritz Liebhaber
  • Beitragsdatum 23. Mai 2016