Pietro Picco und Marco Camandona erreichen den Gipfel des Broad Peak (8.051 m) und Seb Bouin klettert Nordic Marathon (9b/+) in Flatanger

Als am Samstag den 16. Juli bei einem wohlverdienten Ruhetag der beiden Bergsteiger Pietro Picco und Marco Camandona ein günstiges Wetterfenster bis zum 20. Juli angekündigt wurde, war dies eine angenehme Überraschung. So beschlossen sie ohne zu zögern am 18. Juli den Gipfel des Broad Peak in Angriff zu nehmen. Der Broad Peak liegt an der Grenze zwischen China und Pakistan im Karakorum-Gebirge, etwa 8 Kilometer vom K2 entfernt. Als die beiden am 18. Juli nach einer Stunde zustieg im Camp 2 (6400 m) ankamen, entschieden sie sich angesichts ihrer guten körperlichen Verfassung direkt zum Camp 3 (7000 m) weiterzugehen, welches sie um 13.30 Uhr erreichten. Nachdem sie gegessen und sich einige Stunden ausgeruht hatten, machten sie sich dann um 23 Uhr auf den Weg zum Gipfel, den sie in den Morgenstunden des 19. Juli erreichten.

In einen der letzten Shortnews haben wir ja schon darüber berichtet, dass Séb Bouin in den Hanshelleren-Höhle hoch motiviert ans Werk geht. Mit Thor’s Hammer Sl2 (9a/+)* und Iron Curtain (9a+) hatte er schon nach kürzester Zeit seine ersten beiden Elfer von diesem Trip in der Tasche. Das dies aber nur ein kleiner Vorgeschmack war, wurde spätestens klar, als er sein Vorhaben, die 130 Meter lange Kingline zu klettern, kund tat.

Magnus Midtbø und Adam Ondra hatte schon die Idee, letzterer von beiden erzählte Seb auch davon. Dieser war von der Idee völlig on fire und nachdem er mit Nordic Plumber (8c) eine der drei möglichen Einstiegsseillängen -Variationen zu Thor’s Hammer Sl2 auch punkten konnte, gab es quasi kein Halten mehr. Seb musste ja „nur“ noch die beiden Routen verbinden und an einem Stück klettern.

Es stellte sich aber recht schnell heraus, dass wenn er mit gepumpten Unterarmen an den Startgriffen von Thors Hammer SL2 ankommt, sich die Sache mit dem Durchstieg noch einmal deutlich schwieriger gestaltet. Dem nicht genug, kommt nach 80 Klettermetern nochmal eine Crux mit kleinen Leisten.

The sheer size of the route makes it hard mentally. You can have one go every two days. It’s so much climbing, in one intense burst that you simply can’t give two goes in a day. Then if you want to be as fresh as possible, you need a rest day in between.

so Seb zu der Mentalen Herausforderung der Route auf Instagram

Der Südtiroler Extrembergsteiger und Bergführer Christoph Hainz gilt als der „Zinnenmann“, denn kaum einer kennt klettertechnisch die berühmten Drei Zinnen so gut wie er. Heute feiert der Zinnenmann seinen 60. Geburtstag. Passend dazu ist sein neues Buch erschienen mit dem ebenfalls passenden Titel „Berg steil! Meine Erstbegehungen zum Nachklettern“. Von Genuss- bis Extremtouren ist alles dabei – und wer es nicht nachmachen möchte, kann jetzt zuhören.