Noah Wheeler wiederholt Shaolin (9A)
Erst Ende Januar war dem US-Amerikaner Noah Wheeler mit der Wiederholung von Return of the Sleepwalker (9A) der Aufstieg in die Weltspitze der 9A-Boulderer gelungen.
Jetzt legt er mit der zweiten Begehung von Shaolin (9A) in Red Rock (Nevada) nach. Damit ist eine weitere der weltweit 11 existierenden 9a-Probleme durch eine Wiederholung in ihrem Schwierigkeitsgrad bestätigt worden.
Shaolin wurde im Februar 2024 von Sean Bailey erstbegangen und war nach Daniel Woods‘ Return of the Sleepwalker und Shawn Raboutous Megatron das dritte 9A-Boulderproblem in den Vereinigten Staaten. Lediglich Megatron (9A) wartet in den USA nun noch auf eine Wiederholung und Bestätigung.
Wie kaum ein anderer findet der 22-Jährige nahezu philosophische Worte zu seinen Begehungen:
Klettern ist für mich ein Prozess der Selbstentdeckung. Wenn ich an meine Grenzen gehe, bin ich gezwungen, in unbekannte Dimensionen vorzudringen. Die genaue Kapazität meines Körpers an der Wand zu erahnen. Ein seltsames und einzigartiges Ritual zu entwickeln, das den Blutfluss am besten fördert. Meine Entschlossenheit, Vorfreude und Angst zu beherrschen und oft zu transformieren.
Dreimal war Noah knapp am Durchstiegsziel gescheitert. Er hat den Boulder vom Start bis zum letzten Zug geschafft. Dann nahm er Abstand, kam drei Tage, nachdem er zweimal am letzten Zug gestürzt war, zurück und zögerte am vorletzten Griff nicht den Bruchteil einer Sekunde. Wheeler stürzte sich förmlich in den nächsten Zug, behielt die Nerven in der Ausstiegsplatte und hatte es geschafft.
Als ich zu den Shaolin kam, versuchte ich, meine Freude am Prozess auf dem Weg zum finalen Ziel des Durchstiegs in den Vordergrund zu stellen. Ich verlasse Shaolin mit einem anderen Ziel – auch wenn ich klettere, um den Boulder zu meistern, tue ich dies auch, um mich selbst besser zu verstehen.