Michi Wohlleben begeht Parzival (8b/6SL) frei, Angy Eiter bouldert 8A und Adam Ondra hängt in seiner 9c
Michi Wohlleben befreit alte Route in der Ostschweiz
An der pittoresk wirkenden Dreifaltigkeit im Alpstein (Appenzellerland) konnte Michi Wohlleben eine relativ alte Route erstmalig frei begehen. Die alpine Mehrseillängen-Tour Parzival (8b) gelang bei perfekten Bedingungen Mitte Mai auf Anhieb rotpunkt. Michi inspizierte die Route erstmals im Herbst 2016 und startete im vergangenen Winter/Frühjahr einige Versuche.
Die 2008 von Markus Hutter und Fabio Lupo erstbegangene Route schlängelt sich durch einen beeindruckend kompakten Plattenpanzer, der von einem großen Dachriegel unterbrochen wird. Seit der Erstbegehung erhielt Parzival regelmäßig Besuch von starken Kletterern – die Schlüsselseillänge mit einer sehr harten Boulderstelle in der vierten Seillänge widersetzte sich jedoch bisher sämtlichen Rotpunktambitionen [7a+,7b / 7b+ / 7c+ / 8b / 7c / 7a+].
Michi wurde bei seiner Begehung von Erstbegeher Markus Hutter begleitet. Dieser wagte sich erstmals 1998 in die unnahbar wirkende Wand. Nach einem längeren Sturz aus dem unbekannten Gelände über dem Dachriegel wurde das Projekt jedoch für einige Jahre ad acta gelegt…Mit neuer Motivation gelang dann 2008 endlich die gesamte Erschließung.
Angy Eiter bouldert 8A
Die warmen Temperaturen machen vermutlich viele zu schaffen. Schwere Projekte zu knacken, daran denke ich grad weniger. Trotzdem will ich die Schönwettertage zum Felsklettern nutzen und überlege, in welchen Gebieten in meiner Umgebung rund um Imst ich Abkühlung finde. Da treibt es mich zunächst in mein home spot ins sogenannte „Götterwand“ in Nassereith, wo ich gerade an einer kraftraubenden Routen arbeite. Sie heißt „Athene“ und liegt nach den Griffausbrüchen im unteren elften Schwierigkeitsgrad bzw. 8c/+. Insgesamt gilt es 20 schwere Züge zu meistern, wobei es bei lediglich zwei Zügen extrem hart zur Sache geht. Hier gilt es, einen schweren Kreuzer auf eine Minileiste bestmöglich aufzulösen, um dann auf eine gute Leiste richtig explosiv wegzuspringen und das noch mit miesen Tritten für die Beine. Die einzelnen Züge sind mir bis jetzt geglückt. Jetzt heißt es die notwendige Reserve zu erarbeiten, damit ich alle Züge in einem Stück klettern kann. Die Route ist aufgrund der weiten und kräftigen Zügen nicht wirklich mein Ding, aber gerade deshalb motivierend dranzubleiben.
Den notwendigen Punch hole ich mir durchs bouldern und marschiere gelegentlich in das kühlere Gebiet auf der Silvretta. Mit „Diamond Nuts, 8a“ gelingt mir eine perfekte Linie, die mich schon beim ersten Anblick überwältigte. Einem kraftigen Einstieg folgen schmierige Griffe und unsichere Tritte am Ausstieg. Obendrein sind die letzten Züge des Boulders ziemlich furchteinflößend, da man bei einem Sturz richtig unangenehm in die Tiefe fällt. Erfreulicherweise ist die Linie schnell geglückt.
Video-Link: https://youtu.be/7Xmx2gYwsYo