Mauel Brunn klettert Silbergeier (8b+/6Sl.) und Roland Hemetzberger begeht Delirium (8c /10Sl.)

Nachdem Manuel Brunn im letzten Jahr mit Fabian Buhl ins alpine Sportklettern einsteigen wollte und die beiden sich als erstes Ziel gleich mal Silbergeier (8b+/6Sl.) im Rätikon ausgesucht haben, hat Manu diese Tour nicht mehr losgelassen. Leider ging sich Silbergeier letztes Jahr für ihn zeitlich nicht mehr aus und so verschob sich das Projekt auf 2015.

Wie bereitet man sich jetzt auf eine solche Tour vor? Vor allem, wenn der Winter fast nur aus Bouldern besteht und der Kopf sozusagen im Entspannungsmodus überwinterte, erzählt euch Manu am besten selbst.

Als gutes mentales Training und Vorbereitung hat sich „Prinzip Hoffnung“ in Bürs entpuppt. Dieser Trad-Klassiker von Beat Kammerlander ist aus mentaler Sicht mindestens so anspruchsvoll wie Silbergeier und bereitet „nebenbei“ noch super auf diffizile Plattenkletterei vor. Der Durchstieg dazu gelang mir dann relativ schnell im Frühjahr. Jetzt hieß es nur noch warten, bis die Straße ins Rätikon wieder schneefrei und präpariert war.

Dieses Jahr war allerdings geprägt von ungünstigen Bedingungen. Teilweise war es sehr heiß und sonnig in der Südwand. Und wir mussten frühzeitig mit durchgekletterter Haut wieder umkehren. Teilweise war es so schlechtes Wetter, dass wir unverrichteter Dinge wieder die Heimreise antreten konnten.
Nach fünf weiteren Tagen im Silbergeier gelang mir Anfang Juli dann endlich der Durchstieg meiner ersten schwereren alpinen Tour! Danke an Wolfgang Widder fürs Erfahrung teilen, Sichern, Motivieren und auch am entscheidenden Tag auf eigene Ambitionen Verzichten!

Roland Hemetzberger macht kein großes Aufsehen um seine Wiederholungen und Begehungen. So ist es nicht groß verwunderlich, wenn ihr den Namen nicht gleich mit den Schwierigkeitsgraden 9a und 8c (alpines Gelände) in Verbindung bringt. Das kann sich aber nach diesen Shortnews ändern. Denn Roland hat in den letzten Jahren schon die ein oder andere 9a erstbegangen und auch wiederholt. Auch mit seiner Erstbegehung Zarathustra (8c+/ Trade) oder den Alpinrouten Sodom und Gomorra (8a+/8b 6Sl.), Golden Secret (8b+/8c / 4Sl.) sowie der Wiederholung von „Solo per vecchi guerrieri“ (8c+/9a) bekam er schon anerkennende Zeilen von den Klettermedien gewidmet.

Bevor wir zu seinem neusten Streich kommen, möchten wir noch schnell auf seine erste Wiederholung des Adam Ondra Schleierwasserfall Testpiece Fugu (9a) eingehen, die er März diesen Jahres geklettert hat.

Bekannt ist der Schleierwasserfall für seine futuristischen Routen, die meist von Alexander Huber vor fast zwanzig Jahren eröffnet wurden. Zwei der besten und auch schwersten Routen sind definitiv Weisse Rose (9a) und Open Air (9a+). Beide Routen wurden erstmals von Adam Ondra im Jahr 2008 wiederholt. Während Adams Besuch, machte er auch die erste Begehung eines alten Alex Huber Projekts, das 1998 eingebohrt wurde. Adam nannte die Route Fugu, da alle Routen in dem Aquarium-Sektor nach Fischen benannt waren und diese Linie ebenso deliziös wie ein Gourmet-Fisch-Gericht ist.

Nach dem man 15 Meter steile 8a Kletterei und die beiden Schlüsselstellen (7B und 7C+) hinter sich gebracht hat kommen ein paar einfache Meter, bei denen man nicht fallen sollte. Wenn man am Ende der 25 Klettermeter ohne Sturz den Umlenker klippt, kann man sich — wie Roland — über eine Begehung von Fugu (9a) freuen. Und das kommt nicht so oft vor. Denn nach Adam war Roland der erste, der den Umlenker geklippt hat.

Am 13. Juli standen Roland Hemetzberger mit Seilpartner zur Abwechslung am Wandfuß der  300 Meter Hohen Fleischbank Ostwand unter einer noch ungekletterten aber schon vor zwei Jahren eingerichtet Linie. Der Plan für diesen Tag stand, ob er auch klappen würde war in den grauen Morgenstunden — wie so oft — noch unklar. Der Vorteil von Delirium liegt in den ersten 150 Metern. Denn diese sind die steilsten und somit auch schwersten Klettermeter. Wenn man diese sturzfrei hinter sich gebracht hat, sollte danach auch nichts mehr groß schiefgehen.

Pünktlich zum Sonnenuntergang saßen die beiden oben am Gipfel und konnten sich über Rolands Erstbegehung Delirium (8c /10Sl.) bei kitschigstem Kaiser Panorama freuen.

Roland meint zu der Tour…

Das lässige an der Neutour ist das sie komplett logisch sich den leichtesten weg durch die Fleischbank Ostwand sucht. Trotzdem befinden sich die Schwierigkeiten irgendwo im 8c Bereich. Die Kletterei ist mega lohnend und bietet ein coolen mix aus Sportklettern mit viel Luft unter den Sohlen. Dennoch sollte der Umgang mit mobilen Sicherungen und Normalhaken beherrscht werden, hoffe die Wiederholer haben genau so viel Spass wie wir es hatten.

 

Klatsch und Tratsch aus der Szene:

Wettkampfkletterer aufgepasst!!! Aufgrund der hohen Startgebühren bei der DM Speed im Rahmen des Swiss Cups in Zürich hat sich der DAV dazu entschlossen, jedem deutschen Starter 20€ Startkostenzuschuss zu gewähren. Wie bekommt ihr den Startkostenzuschuss?

•  im Anschluss an den Wettkampf eine Quittung der Startgebühr + Abrechnungsformular beim DAV einreichen.
•  unterschreiben!
•  als Scan per Mail an Herrn Gabrysch schicken

Petzl lädt alle interessierten Kletterer/innen, die zum Zeitpunkt des Junior Rock Camps in der Fränkischen und Umgebung unterwegs sind, zum Abendprogramm des Camps ein.

• Beginn: Ab 20 Uhr
• Ort: Zeltwiese beim Gasthof „Zur guten Einkehr“, Morschreuth

Vortragsprogramm

• Sonntag      16.8.  Fabi Buhl
• Dienstag      18.8.  Slackline Profi Lukas Irmler
• Mittwoch     19.8.  Alex Megos
• Donnerstag  20.8. Petzl RocTrip Filmnacht
• Freitag          21.8. Holger Heuber

Der ein oder andere hat es vielleicht schon gemerkt, seit Anfang dieser Woche tut sich was im zweiten Stock der Regensburger Boulderwelt. Sebi und seine Crew haben sich entschlossen das obere Stockwerk anzumieten und die Boulderwelt für euch auszubauen! Was hat Sebi im zweiten Stock geplant???

• einen Kleinkinderbereich mit Elternlounge
  
• eine Kinderwelt auf 500 Quadratmetern mit einer Boulderfläche von 300 Quadratmetern
  
• und einen großzügigen, lichtdurchfluteten Yogaraum