Martin Keller bouldert Highlander (8C) nach 13 Jahren, Adam Ondra klettert 9a+ in Flatanger, Dave Graham und Rustam Gelmanov bouldern 8C

Kaum ist man mal faul am Wochenende passiert schon wieder einiges an 8C- und 9a-Wiederholungen. Die eine Wiederholung ist zwar schon länger her als eine Woche, aber irgendwie ist das unter unserem Radar durchgerutscht. Martin Keller konnte wieder an dem Block am Sustenpass, an dem er auch schon 2014 Gepresster Hase (8B+) begehen konnte, sein 13-jähriges Projekt zu einem glücklichen Ende bringen. Für Highlander (8C) ist auch einiges an Ausdauer nötig gewesen, die er sich nach einer schweren Verletzung am hinteren Oberschenkelmuskel auch wieder erst auftrainieren musste. Aber nach 13 Jahren am Sustenpass kann man natürlich einiges erzählen und das macht er auch auf seinem Blog. Wer also die komplette Story zu Highlander am Sustenpass lesen möchte, sollte das direkt beim Martin auf der Seite machen. [Teil 1] [Teil 2] [Teil 3] [Teil 4]

Bei den letzten Shortnews hatten wir noch spekuliert, ob Rustam Gelmanov sich die Wiederholung von dem Daniel Woods Testpiece Hypnotized Minds (8C+) holt und — zack — ja, hat er! Direkt nach dem Weltcup war er im Rocky Mountain National Park unterwegs und konnte sich die rare Wiederholung sichern. Allerdings über den Grad will er nicht spekulieren. Ihm fiel das wohl relativ leicht, meinte er zumindest selbst:

„This route was not extremely difficult for me. It fit me very well and it’s what I like. In reality I would not say how difficult it is.“

Und ja, Sommerzeit ist Wolvoland-Zeit, zumindest bei den Ami-Jungs, die sich bereits seit einigen Jahren da im alpinen Absprunggelände rund um den RMNP bewegen. Auch wenn der diesjährige Sommer, auch jenseits des Teiches eher durchwachsen war (kommt uns bekannt vor), konnte Altmeister Dave Graham sich nach sieben Tagen Tüfteln und Bouldern, Stürmen und extremer Hitze die dritte Begeheung von Delirium (8C) machen. Und — wen wundert’s — es ist ein Dach, das Jimmy Webb vor ein paar Jahren erstbegangen hat. Video soll folgen, aber jetzt geht es für Dave erstmal nach Südafrika…

 

Adam Ondra ist nach seinen Abschlußprüfungen sofort nach Flatanger aufgebrochen und hat dort auch gleich sein „Inverted Roof Project“ angepackt. Und weil wir von Adam Ondra und ned irgendeinem Kletterer reden, hat er das auch gleich mal gemacht. Die neue Erstbegehung heisst 120 Degrees (9a+) und startet mit Elden Inuti (8a+) und mündet dann „in ein komplett verrücktes umgedrehtes Dach-Boulderproblem“ — was das heissen soll, weiß nur der liebe Klettergott und/oder der Osterhase. Aber glücklicherweise werden ihm vorerst die Routen da unten nicht ausgehen. Neben 120 Degress, die er selbst eingebohrt hat, warten auf ihn noch einige andere Routen.

•  „Kangaroo Dyno“, ein Dyno, der härter ist als „Three Degrees of Separation“ und für sich genommen ein 8A-Sprung ist — wäre da nicht davor eine 8c+/9a-Route. Das wird wohl ein 9b werden.

• „Change variation“, ein harte 9b+

• „Project Big“ und „Project Hard“, wahrscheinlich beides 9c. Für Adam ist vor allem Project Big die Linie durch die Höhle.

Der Slovene Klemen Becan konnte mit Papichulo (9a+) in Oliana seine zweite Route in dem Grad machen. Er hat die Route bereits im Winter versucht (nachdem er Joe Mama (9a+) gemacht hatte), aber „da waren zu viele Leute“, das hat ihn genervt und hat es für ein Weile gelassen. Im letzten Monat hat er etwa einmal die Woche 2-3 Versuche reingehauen und nach insgesamt etwa 10 ernsthaften Versuchen konnte er Papichulo klettern. Wer mal etwas mit Klemen und Chris Sharma abhängen mag, kann das bei deren Klettterkursen da unten machen.

Klatsch und Trasch aus der Szene

Alex Puccio hatte mehr als nur Pech bei dem Weltcup in Vail. Bereits beim Aufwärmen bemerkte sie einen tauben Schmerz in ihren Armen und fasste sich auch des öfteren an den Hals. Scheinbar hat sie wohl einen ziemlich ernsten Bandscheibenvorfall (zwischen C5 und C6), der auch sofort an dem Sonntag (also vor knapp einer Woche) operiert wurde. Ein sehr bitterer Rückschlag für das starke US-Mädel, die sich gerade von ihrem Kreuzbandriss erholt hat… aber immerhin ist die OP gut überstanden:

That’s my new titanium!!! Day 7 today and starting to feel better!!! :) 👍👍👍 I actually some what did my hair today!!! ☺️ @petzl_official @e9clothing @scarpana @frictionlabs @kiltergrips @sendclimbing #recovery #recoverypart2 #sportclimbing #strongerthanyesterday #lifeofanathlete

Ein von Alex Puccio (@alex_puccio89) gepostetes Foto am 25. Jun 2016 um 18:48 Uhr

Man mag es kaum glauben, aber es werden weiter fleissig Boulder- und Kletterhallen gebaut. Es macht fast schon den Anschein, als würde unser Lieblingssport einen sogenannten „Boom“ erleben. Nun wird auch in Aschaffenburg fleissig an einer Trainingstätte des vertikalen Matratzensports geplant.  Da wir gerade beim Thema Boulderhallen sind, möchten wir euch auch noch an den Frankejura Bouldercup mit seinen 3500,-€ Preisgeld erinnern.

Nach München ist vor Paris! Denn Nachdem die Komplette IFSC Boulder Worldcup Elite in München beim Weltcup Finale der diesjährigen Saison noch einmal alles geben, stehen die Jungs und Mädels von Lead und Speed in den WM Startlöchern. Denn vom 14.9 bis 18.9 lädt die Stadt der Liebe zur großen Klettern Weltmeisterschaft (Spee, Lead & Bouldern) ein.