Chon Jongwon flasht 8B, Guido und Much erfolgreich am El Cap, Heather Weidner klettert 8b+ trad und die Action Directe wurde erneut geklettert

 

wogue-nalle-hukkataival-hemetzbergerRoland Hemetzberger und Nalle Hukkataival treiben sich ja gerade in WoGü rum, einem alpinen Brocken im Rätikon. Die WoGü hat erst 2008 durch Adam Ondra ihre erste freie Begehung bekommen und die sieben Seillängen bewertet er mit: 8a/7c+/8c/8b/8b+/8a+/7c+. Leider sind die beiden aufgrund der besch* Wetterverhältnisse noch nicht am Ziel eines kompletten Durchstieges, aber Nalle konnte zumindest schon mal alle Seillängen rotpunkten (während sich Roland leider am Finger verletzt hat und nur noch Nalle unerstützen kann):

I’m finally starting to understand why people say ‚good luck on your project‘. We’ve been here in Rätikon for almost two weeks now and it’s barely stopped raining during the whole time. Last year I got close on WoGü climbing past both of the 8c pitches, with a wet section putting an end to it. This year we returned to take care of unfinished business, but the route hasn’t been dry once in it’s entirety. I’ve climbed every single pitch of WoGü, but have to leave without even getting to give the whole route an attempt this year. Such is alpine climbing, I guess. Big thanks to Roland for sticking it out despite the bad weather. Soon time for some more enjoyable weather in Africa

Und wenn wir schon gerade beim „unfinished business“ sind: Adam Ondra hat kund getan, er würde gerne „Dawn Wall“ klettern und Daniel Jung fummelt gerade in Corona (9a) rum. Dann schau mal mal, was da demnächst so kommt…

Guido Unterwurzacher und Much Mayr klettern erfolgreich am El Cap

guido-much-the-shaft-c-ben-lepeasantAber natürlich gab es auch ein paar „abgeschlossene Begehungen“. So konnten die beiden Österreicher Guido Unterwurzacher und Much Mayr am El Capitan im Yosemite Valley die 33 Seillängen von The Shaft (5.13c / 8a+) klettern. The Shaft unterscheidet sich in einigen Seillängen von der originalen Route durch die Muir Wall, die neben der Salathe und wurde im Mai 2001 von Tommy Caldwell und Nick Sagar erstbegangen. Guido und Much machten diese Linie (eine der wenigen natürlichen, zumindest der Original-Teil) natürlich von unten und fixierten sich die ersten 15 Seillängen bis zum Gray Ledge, und machten von dort dann den Rest. Somit hat The Shaft seine vierte freie Begehung durch die beiden gesehen, und für Guido war es sowieso überhaupt das erste Mal, dass er am El Cap war. Much war schon früher mal da und machte mit 24 (vor 17 Jahren)  El Nino.

Heather Weidner klettert Full China Doll (5.14a/ 8b+ R)

heather-weidner-china-doll-c-jon-glassbergHeather Weidner aus Las Vegas, von der man hier zu Lande sicher noch nicht soviel gehört hat, konnte als eine der wenigen Frauen was richtig schweres Trad-Klettern und sich zusätzlich noch die erste weibliche Begehung von Full China Doll (5.14a/8b+ R) in Boulder Canyon sichern. Nach Lynn Hill, Beth Rodden und Babsi Zangerl ist sie die vierte Frau, die an selber gelegten Sicherungen diesen Grad geklettert hat.

China Doll ist eigentlich eine 8a+-Sportkletterroute (Seillänge?), die, wenn man sie mit Cams klettert, eine 8b-Route ist. Wenn man allerdings die Haken im ganzen unteren gebohrten Teil weglässt (und diese 10 Meter Free-Solo klettert), endsteht die etwa 40m lange Full China Doll (8b+) Trad-Route. Ein knappes Jahr verbrachte Heather in der Tour und sie dokumentiert das ganze auch regelmäßig auf ihrem Blog (à propos ‚regelmäßig‘: Jon Glassberg von LT11 hat sie das ganze Jahr über begleitet und demnächst wird ein kleines und vermutlich feines Filmchen dazu geben.
Dass die Route durch sie überhaupt erst die zehnte Wiederholung bekommen hat, sagt auch einiges über die Tour aus. Schließlich ist der Einstieg nur etwa 25 Autominuten von Boulder, der Stadt mit der wahrscheinlich höchsten Klettererdichte, entfernt. Eine saustarke Leistung!

Martina Harnisch punktet Janus (8b+/ 8c)

#‎AustriAlpin Athletin Martina %22Matze%22 HarnischEbenfalls saustark war Martina „Matze“ Harnisch unterwegs und schraubte vergangenen Freitag ihren Schwierigkeitsgrad nach oben. Mit  Janus im Götterwandl bei Nassereith gelang ihr ihre erste 8b+/8c und das, obwohl sie dieses Projekt schon fast ad acta gelegt hätte und sich neuen Projekten widmen wollte. Dem Regen und den dadurch fehlenden trockenen Alternativen zum „Dank“ gab sie der Janus noch eine Chance und spürte auf einmal, dass sie doch zu knacken sein könnte. Gesagt, getan und Danke gesagt: „An alle, die angefeuert, gesichert und motiviert haben!“

 

Chon Jongwon flasht Bear Toss (8B)

Der Koreaner Chon Jongwon, der aktuell auf Platz 5 der IFSC-Boulderrangliste steht, konnte Bear Toss (8B) am Veritas-Block im Rocky Mountain National Park (RMNP) flashen. An dem Veritas-Block ist auch Daniel Woods „Hypnotized Minds (8C)“ und vielleicht haut ja Chon da mal ein paar Versuche rein, und beschert dem Problem seine erste Wiederholung, es sei denn Rustam Gelmanov kommt ihm zuvor, der sich wohl auch gerade da unten tummelt. Daniel Woods währenddessen versucht gerade Bear Toss und seine Linie als „Hypnotized Bear (~9A?)“ zu verknüpfen.

Tags darauf machte Chon Jongwon noch Jade (8B) im Chaos Canyon im dritten Versuch, nachdem er dort fast seinen Flash-Versuch austoppen konnte.  Nach seinem Jade-Erfolg hatte er aber ziemliches Glück. Er ging über einen Weg nahe eines Abbruchs und der Griff, an dem er sich festhielt brach aus und beförderte ihn unsanft 6 Meter tiefer. Er kam mit dem Schrecken, ein paar Schrammen und einigen Stichen davon.

 

Stefano Carnati wiederholt Action Directe

Und weil wir gerade bei „9a/A-Testpieces“ sind. Die Action Directe hat ihre 20. Begehung bekommen. Der junge Stefano Carnati beschenkte sich zwei Tage nach seinem Geburtstag selber und kletterte nach vier Jahren ausbouldern und über 60 Versuchen das 9a-Testpiece überhaupt. Nach Gabri Moroni (2010) ist er der zweite Italiener, der das geschafft und mit seinen 18 Jahren und 2 Tagen dürfte er auch der jüngste Begeher überhaupt sein. Stefano war auf jeden Fall überglücklich nach dem Top und meinte: „The end of a dream which was turning into an obsession!“ Kann man gut verstehen, wenn man vier Jahre aus Italien da hoch fährt.

 

 

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Video-Link: https://youtu.be/QjwhCLWYBxE