Lucia Dörffel und Solveig Korherr klettern 8c/+, Adam Ondra und Jernej Kruder 9a und Kirchheim unter Teck hat eine Boulderhalle
Barbara Zangerl und Jacopo Larcher wiederholen Kampfzone (8b+/ 5Sl)
Im Rätikon, dem Grenzland zwischen der Schweiz, Liechtenstein und Österreich, suchte Beat Kammerlander seine letzte große Herausforderung. Ein fünf Jahre andauerndes Projekt, ging Mitte August 2017 mit der Rotpunktbegehung der fünf Seillängen von Kampfzone (8b+) zu Ende.
Die extrem diffizile Kletterei im Grad bis 8b+ verlangt schon sehr viel von seinen WiederholerInnen ab, insbesondere die für Beat Kammerlander typische Absicherung, die zwar sicher ist, aber auch dafür sorgt, dass die Schlüsselstellen zwingen geklettert werden müssen.
Wenn man diese nicht schafft, gibt es ordentlich Punkte auf dem Flugmeilenkonto. Es kann sich wohl jeder das mulmige Gefühl im Bauch und Kopf vorstellen wie das so in einer Schlüßelstelle ist, wenn der letzte Haken 1,5 oder auch 2 Meter unter einem ist. Bei Beats Routen können das auch gerne einmal 7 Meter sein und wenn man Glück hat sind nicht gerade weitere 200 Meter Luft on Top dazwischen.
Frau Barbara Zangerl und Herr Jacopo Larcher gehören zu den Wenigen auf diesem Planeten, die sich solchen Herausforderungen immer wieder stellen und dabei verdammt erfolgreich sind. So auch dieses Jahr, wo beide Anfang August am Einstieg von Kampfzone standen und sich die ersten drei Seillängen (1. Sl. 8b, 2. Sl. 8b+, 3. Sl. 8a+) anschauten. Ein paar Tage später kehrten sie zurück und optimierten die Beta für die beiden 8b-Seillängen. Am 6. August stieg Babsi dann erneut mit Beat Kammerlander in die Route ein.
Meine Erwartungen waren nicht hoch. Ich hatte nur die ersten zwei Längen gut angeschaut.
so Babsi im Interview mit dem Outdoor Magazin
Das sollte aber reichen, denn Babsi kletterte die ersten drei Seillängen ohne abzufliegen. Derjenige, der jetzt glaubt, dass die erste Wiederholung somit schon in der Tasche gewesen wäre, täuscht sich gewaltig. Denn die vierte Seillänge im Grad 7a war komplett Nass und die Bohrhaken auch hier natürlich spärlich gesät. Bei der abschließenden 7c-Seillänge gab es dann den ein oder anderen Tipp vom Erstbegeher, sodass Babsi auch diese Seillänge auf Anhieb durchsteigen und die erste Wiederholung von Kampfzone (8b+) in die Tickliste schreiben konnte.
Wenige Tage später kehrte Babsi mit Jacobo zurück an den Einstieg. Dieses mal übernahm sie Beats Job und sicherte Jacobo bei seinem erfolgreichen Durchstieg.
Jernej Kruder klettert Umetnost (9a)
Der eigentlich für seine Plastik-Strakstrom-Perfomane bekannte Jernej Kruder, verpasste letztes Jahr knapp das Olympia-Ticket und da die letzte Chance bei der EM in Moskau auch verschoben wurde, gibt es gerade keinen Grund sich bei stickiger Hallenluft einzusperren. Was tun mit der neugewonnen Freizeit? Felstime und das Vollgas!
Den Anfang macht er in der Erstbegehung Celije Pescena ura (9a) und es folgten eine Reihe von 8b+ Routen, sowie auch Bohinjska Bela (9a). Außerdem Halupca 1979 (9a) in Osp und „Aikula“ (9a) in Topla. Dann ging es für ein paar Tage nach Arco, wo er sich neben seinen ersten 8b+ Onsight-Begehungen auch noch den Klassiker Underground (8c+/9a) einverleibte. In den Dolomiten gab es im Anschluss einen kurzen Grundkurs im Alpinklettern. Davon war Jernje so begeistert, dass er in der Schweiz nur noch in Mehrseillängen gesehen wurde. Auch bei den Profis ist irgendwann einmal jeder Urlaub zu Ende und so musste auch Jernje wieder nach Hause. Nachdem dann das Quecksilber auch in Slovenien wieder auf eine brauchbare Temperatur gesunken war, wiederholte er die von Domen Skofic kürzlich eröffnete Route „Umetnost“ (9a).
Lucia Dörffel wiederholt 8c-Klassiker in Franken
Vor einigen Wochen ist Lucia Dörffel den Klassiker „Wallstreet“ (8c) in der Fränkischen Schweiz geklettert. Die Wallstreet, erstbegangen 1987 durch Wolfgang Güllich, hat eine lange Geschichte: Sie wurde weltweit erstmalig mit 8c bewertet. Doch das war nicht immer so, denn ursprünglich hatte die Route den Schwierigkeitsgrad 8b+. Allerdings wurde durch weitere Begehungen einer der Griffe so weit vergrößert, dass Wolfgang Güllich das entstandene Loch mit Zement verschloss und die schwierige Route nochmals kletterte. Erst durch diesen Eingriff erhielt die Wallstreet den Schwierigkeitsgrad 8c.
Adam Ondra punktet Orca (9a) am Schleierwasserfall
Man mag es kaum glauben, aber die Gefühlt Tausensde 9a von Adam Ondra hat uns beim Schreiben der Shortnews am längsten beschäftigt und ist auch der Grund, warum sie erst heute online gehen. Es ist auch recht einfach zu erklären. Denn wir sind mit den Schleierwasserfall-Erstbegehungen von Alex Huber groß geworden. Wir haben die Ausgaben von Rotpunkt und Co. unendliche Male angeschaut. Als wir selbst dann das erste Mal am Schleier zum Klettern waren, hat sich das angefühlt, als ob man den Heiligen Gral des modernen Kletterns erblickt. Die Tatsache, dass im Umkreis von dreißig Kilometern das Who is Who der Österreichischen Kletterszene lebt und die 9a’s nur noch im Dutzend gezählt werden, aber Routen aus den 90ern, wie Open Air (9a+ ), Weiße Rose (9a), Orca (9a), das alte Huber-Projekt Fugo (9a) (FA Adam Ondra) und selbst die vermeintlich leichtere Route Black Power (8c+/9a), nicht mehr als zwei Wiederholungen bekommen haben.
Zugegeben, es ist nicht so, dass es niemand versucht hätte und vielleicht hängen wir noch zu sehr an der alten Zeit, oder, wir finden es einfach sehr sympathisch, dass sich Adam Ondra auch mit den ersten Fußabdrücken des modernen Sportkletterns beschäftigt, sie wiederholt und auch Alex Huber nach 20 Jahren einmal eine Bestätigung zu der damals erbrachten Leistung bekommt.
Open Air (9a+)
Weiße Rose (9a)
Orca (9a)
Black Power (8c+/9a)
- Alex Huber (FA)
- Adam Ondra
- Alex Huber (FA)
- Adam Ondra
- Jakob Schubert
- Alex Huber (FA)
- Adam Ondra
- Alex Huber (FA)
- Thomas Katzelberger
- Heli Kotter
Solveig Korherr klettert La Cabane au Paradis (8c+)
Wenn der Knoten einmal geplatzt ist, dann läufts wie von allein. So auch bei Solveig, die nun mit drei 8c+ Routen in der Ticklist auch mal an den Grad 9a denken kann. Wir wollen da aber keinen Druck aufbauen. Eigentlich war ja sogar der Plan mit „La Cabane au Canada“ (9a) den ersten Elfer zu klettern. Am ersten Tag des Ausboulderns klappten auch alle Züge, doch da der Rawyl-Trip nicht ewig dauern sollte, entschied sie sich für die Ausstiegsvariante „…au Paradis“ (8c+), eine geringfügig leichtere Route,
die dafür aber mit mehr Erfolgsaussichten zur Auswahl stand. Am zweiten Tag feilte sie noch etwas an der Beta und am dritten Klettertag gab es dann auch gleich im zweiten Go die Belohnung und sie konnte den Umlenker von La Cabane au Paradis (8c+) klippen. Weil es gerade so gut lief, kam dann auch noch Paradis Naturel (8b+) quasi als Dessert hinterher dazu.
Bouldert Charles Albert erneut 8C+?
2013 konnte der Wahlspanier Dave Graham den Boulder Foundation’s Edge (8C) Erstbegehen. Zu diesem Block besteht im schweizer Raum seit ein paar Tagen das Gerücht, dass genau unter diesem Block ein gewisser Charles Albert genächtigt und eine direkte Einstiegsvariante erstbegangen habe. Es wird in diesem Zuge, auch gleich von den obersten Schwierigkeitsgraden in der Boulderskala gemunkelt. Was in Anbetracht dessen, dass selbst in Stehstarthöhe mehr Tritte als ernsthaft festhaltbare Griffe gesät sind, durchaus denkbar ist. Bis dato hat sich Charles Albert zu seiner Erstbegehung noch nicht geäußert und somit wird die Zukunft uns zeigen, ob Harder Better Faster (8C+) schon eine Begehung bekommen hat, oder nicht.
Klatsch & Tratsch aus der Szene
Das BoulderHouse Rödental sucht Trainer
Die Boulderhalle nahe Coburg – BoulderHouse Rödental – sucht zur Verstärkung seines Trainerteams eine(n) Trainer(in) mit mindestens Trainerlizenz C. Deine kurze Bewerbung sende bitte online an:
- silkeweingart@icloud. com
Camping war gestern
… Clamping ist der neueste Schrei.
Wer den nächsten Sommer zuhause – egal, ob am See oder im heimischen Garten, möglichst stilvoll verbringen möchte, der hat mit dem Louis Vuitton Zweimann Zelt sein Ideal gefunden. Die wasserfeste Plane ist Selbstverständlich mit dem berühmten Monogramm des Hauses bedruckt und innen mit dem Wolken-Design aus der aktuellen Herbst/Winter Kollektion versehen. Wenn man unserer Quelle glauben darf, liegt der Preis bei rund 62 000,-€.
Neue Boulderhalle bekommt das Land
Eigentlich müsste es die Länder heißen. Denn mit Newton eröffnete am 21. August in Graz eine Boulderhalle, die über drei Stockwerke und über 1400m² alle Facetten des Bouldersports anbietet. Und die Boulderszene in Kirchheim unter Teck läuft auch seit letztem Wochenende mit Stolz geschwellter Brust durch die Fußgängerzone.
Denn mit dem Stuntwerk haben sie gleich eine Boulderhalle die auf 1600m² die Bouldern, Parkour, Functional Fitness und Ninja Training anbietet.
Climbing Hacks – Vom Zustieg bis zum Einstieg
Die Einfach klettern-Crew hat für euch ein paar Climbing-Hacks zusammen getragen, die wenig bis gar nichts kosten, euch aber das Kletterleben versüßen.