Laura Rogora klettert 9a+, Roland Hemetzberger, Seb Bouin und Jakob Schubert erneut 9a und 8C wurde auch gebouldert
Laura Rogora punktet erneut (9a+)
Die Bedingungen in diesem Herbst waren für das Sportklettern in ganz Europa perfekt. So nutzte auch die Italienerin Laura Rogora die guten Grip-Verhältnisse im immer beliebter werdenden Klettergebiet Padaro oberhalb von Arco, um die erste Wiederholung von The Bow (9a+) zu machen. Für die von Stefano Ghisolfi erstbegangene 9a+ Route benötigte die 19-jährige nun weniger als 20 Versuche bis sie den Umlenker klippen konnte.
Meistens entsteht bei Laura erst einmal eine große Leere und ein Motivationsloch wenn große Projekte wie Ali Hulk Sit Ext. Total (9b) abgeschlossen sind, doch mit The Bow konnte sie nach Pure Dreaming Plus (die Laura im Juni diesen Jahres schon geklettert ist) ihre zweite 9a+ in ihre Tickliste schreiben. Damit zeigt sie einmal mehr auf, dass wir auch in Zukunft noch öfter von ihr berichten werden.
It took me 6 days and 17 tries in total. On my second day on the route, I was able to climb it with one resting but the boulder is very strange and risky so I needed some time to make it from the ground. On the day before the send I got super close but then my hand slipped just before the end of the harder section. I was bleeding a lot from my fingers so I decided to stop and try again the day after and on Sunday on my first go I climbed to the top on my first try. I was sure to fall on the last boulder on the slab because of the blood on my finger but somehow I could get through the last crux and clip the chain.
so Laura auf ihrem Instagram Kanal
Stephan Rest bouldert 8C
Langsam wissen wir schon gar nicht mehr was wir zu solchen News schreiben sollen. Es scheint 2020 die ewig selbe Leier zu sein. Wettkampfkind XY war wegen ausfallenden Wettkämpfen gelangweilt und fuhr an den Fels. Und siehe da, wenn man sich nicht nur auf Plastik konzentriert kommt man an diesen Felsformationen sogar was Schweres hoch. Was Stephan Rest und seine Begehung von Das Schwert (8C) angeht, sieht die Story noch ein wenig beeindruckender aus. Bis Anfang des Jahres war das österreichische Nachwuchstalent noch keinen 8B-Boulder am Fels geklettert. Dies änderte Stephan mit einer Begehung von Blutige Wolfsbapm (8B) zum dritten Tag des Jahres. Im Juli holte sich Herr Rest mit Steppenwolf im Magic Wood noch seinen zweiten 8B-Boulder und war eindeutig noch nicht ausgelastet, denn anstatt sich auf seiner Fitness auszuruhen, begann Stephan damit den Boulder Das Schwert (8C) zu projektieren. Ganz nach dem Motto:
Warum sollte man denn leicht bouldern, wenn die Fitness schon mal stimmt?
Und so investierte Stephan um die 18 Sessions über 5 Monate hinweg, um den Boulder dann endlich bei perfekten Bedingungen klettern zu können. Insgesamt beschrieb der Bub das Projektieren als sehr anstrengend, da der Boulder wohl häufiger nass ist. Um so schöner natürlich, wenn es dann doch klappt.
Niky Ceria wiederholt La Rustica 8C und Dreamtime (8B+)
Knapp ein Jahr nachdem Jimmy Webb La Rustica erstbegangen und mit 8B+ bewertet hatte, zeigt er den Boulder Niky Ceria. Bei einer gemeinsamen Session, kletterte Jimmy den Boulder ein weiteres mal und Niky war von der Linie, aber auch von Herrn Webbs Stromlevel beeindruckt. Die Jahre vergingen, La Rustica bekam Begehungen von Daniel Woods und Nalle Hukkataival und wurde auf den Grad 8C aufgewertet.
Zeitgleich häuften sich auch die schweren Boulder in Nikys Tickliste. Im März diesen Jahres war es dann so weit und er versuchte sich an besagtem Boulder. Diese drei Sessions reichten trotz seiner Erfahrung im Highendbouldern nicht aus, um nach einem halben Jahr Pause da weiter ausbouldern zu können, wo er im März aufgehört hatte.
Er investiert die letzten Wochen sehr viel Zeit und Herzblut in diesen Boulder und ist fast schon traurig, dass er durch seine Begehung dem Kapitel La Rustica (8C) ein Ende verpasst hat. Aber wie die Italiener halt so sind: Andere Mütter.. äh Gebiete haben auch schöne Linien, zog es ihn ein paar Kilometer weiter, wo der Fred-Nicole-Klassiker Dreamtime (8B+) noch ohne Ceria-Begehung steht. Diesen für ihn unerträglichen Zustand hat er heute Nachmittag (Montag 30.11.) geändert.
Roland Hemetzberger begeht Neuron (9a) in Achleiten
Obwohl Roland Hemetzberger schon eine ordentlich Liste an 9as am Start hat, hält sich der junge Oberaudorfer für nicht besonders stark und schiebt dies allzu gerne auf den fehlenden Oberarmumfang. Unter uns, er ist wirklich nicht … ausgeprägt … , aber was Roland die letzten Jahr geklettert ist, beweist einmal mehr, dass es nicht auf die Größe der Muskeln ankommt. Erst kürzlich konnte er wieder mit seiner Erstbegehung von „Neuron“ ein altes Stefan-Fürst-Projekt am Bauerwandl in Achleiten befreien. In den letzten Jahren versuchten sich so einige namhafte Kletterer in der Route, aber es wollte mit der Erstbegehung einfach nicht klappen.
Um Neuron (9a) zu wiederholen, steigt man in Tunnelblick, eine solide 8c+ Route, ein und zweigt nach dem ersten Drittel rechts ab und klettert dann die Route The Void (9a) raus. Roland hätte persönlich für Neuron den Grad 9a+ vorgeschlagen und wir glauben, dass da keiner der WiederholerInnen irgendwie groß was dagegen gesagt hätte, doch dann kam Jakob Schubert und machte das, was er allzu gerne macht: klettern und abwerten. Wobei es sich hier in Grenzern hielt und Jakob den Grad 9a für Rolands Erstbegehung vorschlagen würde.
Weil wir gerade eh schon bei Jakob sind, möchten wir euch nicht vorenthalten, dass auch er am selben Tag noch die Hemetzberger Route The Void (9a) geklettert ist.
Seb Bouin und Lucien Martinez wiederholen Akira 9a
1995 konnte Fred Rouhling im Klettergebiet von Le Périgord die Linie Akira klettern und rief für diese Erstbegehung den Grad 9b dafür aus. Man muss wissen, dass es zu dieser Zeit noch nicht einmal eine handvoll 9as auf diesem Planeten gab und die Kletterszene sehr kritisch auf erhaschen medialer Aufmerksamkeit reagierte.
Im Gegenzug zu den damaligen Highend-Routen wie Action Direct (9a), Open Air (9a+) oder Hubble (8c+/9a) steht Akira in einem nicht gerade hoch frequentierten Klettergebiet, was auch mit dazu beitrug, dass die Zweifel an dem Schwierigkeitsgrad leiser wurden. Um die Diskussionen zu der Linien zu klären hätte es aber auch nur eine Wiederholung benötigt. 2002 versuchte sich zwar mal Dani Andrada in der Route, ihm blieb aber eine Rotpunkt-Begehung verwehrt. Er meinte allerdings auch, dass es eher 9a oder 9a+ statt 9b wäre.
Ein Vierteljahrhundert nach der Erstbegehung standen dann Sébastien Bouin und Lucien Martinez unter dem 12 Meter langen Dachboulder, der mit seiner 8 Meter langen Ausstiegsplatte sehr lange auf eine Wiederholung und Klärung warten musste.
Seb und Martinez sind sich nach ihren Begehung über den Grad einig und würden Akira mit 9a bewerten. Seb teilte die eher boulderlastige Route in zwei bzw. drei Teile auf und meinte …
A 7B boulder problem into a 7C/+ boulder problem; a jug midway through the roof; slightly easier, but still pumpy, climbing through the remainder of the roof; and finally a 7c+ after the lip.
“So for me the 7B boulder followed by the 7C+ boulder, it feels like maybe an 8A or 8A+ boulder together, but definitely not 8B or 8B+,”
Nach ihren Begehungen rief Seb Bouin auch gleich Fred Rouhling an, um ihm die historische Wendung mitzuteilen. Über die Abwertung seiner Route ärgere sich Fred nicht, da ihm durchaus bewusst ist, dass man sich bei dem Vorschlag für einen Schwierigkeitsgrad nach einer Erstbegehung durchaus täuschen kann.
Klatsch und Tratsch aus der Szene
On The Rocks der Boulderpodcast: Bouldern am Fels – Ab in die Natur
Astrit Wulf von On The Rocks – der Boulder-Podcast trifft sich mit Steffen Kern, einem der Redakteure bei der Zeitschrift „Klettern“. Steffen hat schon weite Teile der Welt bereist, war unter anderem mehrere Wochen in verschiedenen Bouldergebieten der USA unterwegs. Doch wer erstmals aus der Halle an den Fels wechseln will, muss nicht so weit fahren. Im Sommer laden verschiedene Regionen zum Bouldern ein. Für Anfänger empfiehlt Kern das älteste Bouldergebiet der Welt: das anderthalb Autostunden südlich von Paris gelegene Fontainebleau.
Mehr und mehr begeisterte Felskletterer rufen auch mehr und mehr Umweltschützer auf den Plan. Deshalb gibt es für viele Bouldergebiete in Deutschland keine offiziellen Infos.
Es wird sich was ändern
Vielleicht ist dem ein oder anderen schon aufgefallen, dass sich unser Logo bei den Social Media Kanälen leicht geändert hat. Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm, denn das Ausmaß dessen, was damit in Verbindung steht, hätten wir am Anfang des Jahres auch nicht geahnt. Es war klar, dass wir unsere Seite nach dem Hacker-Angriff vor knapp einem Jahr sicherer machen müssen und dachten uns, dass wir im selben Atemzug auch die ein oder andere optische Anpassung vornehmen könnten. Was euch ab dem Wochenende erwartet – so zumindest der mutige Plan von uns – war nicht abzusehen und ja, wir sind schon a weng stolz darauf. Wie wo und was erklären wir euch dann, wenn es soweit ist…
Routenbauer und Trainer können ab jetzt die Novemberhilfen beantragen
Die Anträge könnt ihr seit dem 25.11 über die bundeseinheitliche IT-Plattform der Überbrückungshilfe stellen. Die elektronische Antragstellung muss hierbei nur durch einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer erfolgen, wenn ihr mehr als 5000,-€ Förderung / p. Monat beantragt. Seid ihr unter diesen Betrag, müsst ihr nur eure Zahlen zusammen suchen und den Antrag über Elstar ausfüllen und abschicken.
Adam Ondra vs. Perfecto Mundo
It would be nice to climb today
Adam ist sich nicht sicher, ob er jemals so viel Zeit damit verbracht habe, die Wettervorhersagen von Margalef zu überprüfen. Er vergleicht die verschiedene Bedingungen wie die Feuchtigkeit an der Wand des Nachbarnhaus oder die Feuchtigkeit auf der Straße, um zu sehen, ob die Bedingungen für eine Peferct Mundo Session gut genug sind. Niedrige Luftfeuchtigkeit und die richtige Windrichtung (Nord) sind der Schlüssel.
Niedrige Luftfeuchtigkeit und die richtige Windrichtung (Nord) sind der Schlüssel. Oft saß er schon an der Wand und wartete auf den Wind, der dann doch nicht kam.
An manchen Tagen entschied er sich trotz schlechten Gripp-Verhältnissen in der Routen Sequenzen aus zu bouldern um dann festzustellen, dass es völlig Sinnlos ist. An anderen Tage packte er einfach seine Sachen wieder ein und fuhren ein anderes Gebiet und hoffte dort trockenen Linien aufzufinden. Aber seht selbst.