Jorge Díaz-Rullo punktet Move (9b/+) in Flatanger

Nicht ganz vier Wochen nach seiner Begehung von Adam Ondras Change (9b+) ist Jorge Díaz-Rullo jetzt mit Move (9b/+) ein weiteres Ondra-Brett in Flatanger gelungen. Der Spanier erreicht damit das zweite große Ziel für seinen Sommer in Norwegen und zieht mit Alex Megos gleich, der diese Saison ebenfalls beide Linien kletterte – allerdings in der umgekehrten Reihenfolge.

Díaz-Rullo, dem 2023 die Wiederholung von Alex Megos‘ Bibliographie (9b+) in Céüse gelang, erweitert mit Move seine Tickliste um die vierte Route schwerer als 9b. Vergangenes Jahr meldete er zudem seine bisher härteste Erstbegehung, Mejorando la Samfaina (9b+), die bisher jedoch nicht wiederholt und bestätigt wurde.

Ondra-Routen Change & Move: wenige Begehungen in über 10 Jahren

Insgesamt verbucht der in Madrid geborene Kletterer nach Erstbegeher Adam Ondra und den Wiederholern Alex Megos und Seb Bouin die vierte Begehung von Move (9b/+), einem aus zwei 9a-Linien bestehenden Ausdauer-Testpiece. Der erste stark überhängende Teil der bereits 2013 erstbegangenen Route erstreckt sich über 45 Meter, bevor eine Boulderpassage über die letzten zehn Meter hinweg die letzten Reserven testet.

Im Morgengrauen bei Regen und Nebel dachte ich, dass es heute unmöglich wird. Beim ersten Versuch fiel ich beim letzten schweren Zug. Plötzlich änderten sich die Bedingungen und mein Entschluss, es nochmal zu versuchen. Ich glaube, wir brauchen nicht immer einen logischen Grund für alles, sondern müssen einfach den Flow spüren: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

Jorge via Instagram

Die Flatanger-Saison 2024 geht langsam zu Ende, war jedoch allein angesichts der vier Begehungen von über zehn Jahre alten Ondra-Klassikern durch Jorge Díaz-Rullo und Alexander Megos immens erfolgreich. Die Tatsache, dass Move in elf Jahren nur dreimal und Change in zwölf Jahren nur viermal wiederholt wurden (und dass Erstbegeher Adam Ondra beide Routen als bisher einziger ohne Kneepads kletterte), zeugen einmal mehr von der enormen Vision und Leistung des tschechischen Ausnahmekletterers in den frühen 2010er Jahren.

Gleichzeitig tummeln sich in der berühmten Hanshelleren-Höhle immer noch eine Handvoll Weltklasse-Kletterer mit unvollendeten Aufgaben und großen Hoffnungen auf regenfreie Tage: Stefano Ghisolfi arbeitete bis vor kurzem an Silence und auch Sloweniens Domen Škofic meldete vergangene Woche erste Linkups aus Move.

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Video-Link: https://youtu.be/7zCBDQMOdJE?si=ELWGTLevqr0LiLAw

  • Credits Text Julias Gürster f. kletterszene.com
  • Credits Fotos Ks.com Archiv / Jorge Díaz-Rullo
  • Beitragsdatum 20. September 2024