Jesse Grupper flasht Pure Imagination (8c+)
Nachdem er seine internationale Wettkampfsaison bei den Panamerikanischen Meisterschaften mit einem Ticket für Paris 2024 beendete, läutet Jesse Grupper mit seinem Flash von Pure Imagination (8c+) jetzt auch die Felssaison erfolgreich ein.
Pure Imagination wurde von Kenny Barker eingebohrt und im November 2010 von Jonathan Siegrist erstbegangen. Siegrist schlug den Grad 9a für die Linie vor, was auch lange von den darauffolgenden Wiederholen*innen bestätigt wurde.
Bis 2012 Adam Ondra kam, sah und flashte – und die Route als zu leicht für den Grad empfand. Zum damaligen Zeitpunkt war Adam gerade auf der unermüdlichen Suche nach der ersten 9a-Onsight-Begehung in der Geschichte des Sportkletterns. In seiner Ehrlichkeit wertete er Pure Imagination auf 8c+ ab und überließ – wie wir heute wissen – Alex Megos diesen historischen Erfolg. Am selben Tag flashte Adam übrigens auch die etwas schwerere Linie Golden Ticket und schlug auch hier den Grad 8c+ vor. Wenige Tage nachdem Adam Pure Imagination geklettert hatte, investierte Daniel Woods ebenfalls einen Flashversuch und stimmte nach dem erfolgreichen Go Adams Bewertungsvorschlag zu.
Jesse Grupper versuchte sich vor vier Jahren an Golden Ticket, wobei ihm Pure Imagination bereits ins Auge fiel. In den darauffolgenden Jahren reifte der Gedanke in ihm, letztere Route im Flash zu versuchen. Nach dem Ende seiner Wettkampfsaison kletterte sich der US-Amerikaner also zwei Wochen lang am Fels ein, bevor er Richtung Red River Gorge fuhr. Alex Megos war übrigens auch am Start und stattete Jesse mit seiner Beta aus.
Die Sonne ging unter und es bildete sich eine Warteschlange an der Route. Es hieß jetzt oder nie. Ich hatte mich selbst davon überzeugt, dass es nicht schlimm ist, wenn ich es nicht schaffen würde. Ich war aber gleichzeitig sicher, das ich dafür bereit bin. Als ich die erst Crux überwunden hatte, war ich erleichtert. Es war mir aber gleichzeitig nicht wichtig, ob dieser Traum wahr werden würde oder nicht. Ich war zufrieden, die nächste Crux geschafft zu haben und freute mich, den Rest der Route kennenzulernen. Es fühlte sich aber trotzdem wirklich gut an, den letzten Griff in der Hand zu halten.
so Jesse zu seinem Flash-Go