Jacopo Larcher wiederholt Magic Line (8c+) im Yosemite Valley
Damit ist er erst der siebte Mensch innerhalb von 28 Jahren, dem die Route, die als eine der schwersten Rissklettereien weltweit gilt, gelungen ist.
Kurz nach seiner Partnerin Babsi Zangerl reiht sich nun auch Jacopo Larcher in die Liste der Begeher*innen der legendären Magic Line (8c+) im Yosemite Valley ein.
Bereits 1996, von Ron Kauk, haben diejenigen unter uns, die seit Jahrzehnten dabei sind, noch das ikonische Bild vor Augen: Der langhaarige Yosemite-Local mit rotem Bandana im 70er-Style, am filigranen Tüfteln unter Hochspannung, im Hintergrund ein kleiner Ausschnitt der Vernal Falls.
Mehr als zwei Jahrzehnte sollte es dauern, bis der noch langhaarigere Sohn des Erstbegehers Lonnie Kauk sich die erste Wiederholung der Route seines Vaters und sich sein eigenes Foto in bemerkenswert ähnlicher Perspektive holen konnte.
Die Begehungsliste blieb allerdings nicht lange in der Hand der Familie Kauk, denn bereits ein Jahr später sicherte sich Hazel Findlay 2019 die dritte Begehung und damit die erste Wiederholung durch eine Frau. 2022 und 2024 folgten ihr Carlo Traversi und Connor Herson. Am 29. Oktober 2024 gelang Jacopos Partnerin Babsi Zangerl die sechste Begehung, die zweite durch eine Frau und das erste „Yosemite-Double“ einer Frau, die beide der härtesten Trad-Einseillängen im Yosemite klettern konnte.
Jacopo hatte vor seiner Begehung nicht nur das Bild von Ron Kauk vor Augen, er war auch bereits bei Hazel Findlays Wiederholung als Fotograf dabei gewesen. Seine frühen Eindrücke von der Linie ließen ihn zunächst „erstaunt und gleichzeitig eingeschüchtert“ gar nicht erst die Chance ergreifen, die Route selbst zu versuchen.
Nachdem seine Partnerin im Jahr 2023 allerdings begeistert von ihrem Yosemite-Trip nach Hause kam und von ihren Versuchen in der Magic Line berichtete, hatte das Zögern ein Ende und das Paar kann mit einem Doppelerfolg nach Hause reisen.
Die 35 Meter lange Magic Line zeichnet sich durch maximale technische Komplexität aus, sowohl in der Kletterei als auch in der Platzierung des filigranen Sicherungsmaterials.
Ich muss zugeben, dass ich die Komplexität der Route zunächst unterschätzt habe und mich an meinen ersten Tagen in der Route völlig verloren fühlte. Es ist nicht die Art von Route, die man einfach durchpowern kann, wenn man fit genug ist. Jeder muss sein eigenes Beta finden, um diese komplizierten Sequenzen zu lösen und perfekt zu klettern, um auf den fast nicht vorhandenen Tritten zu stehen.
Jacopo Larcher – Instagram