David Firnenburg und Muriel Sarkany klettern 9a, Jessica Pilz 8c und Action Directe (9a) bekam zwei Begehungen

Wie die Zeit vergeht. Kaum war man zwei Wochen im Urlaub und hat anschließend die liegengebliebene Arbeit abgearbeitet, da haben Stars wie David Firnenburg die Deutsche Meisterschaft gewonnen, drei 9a’s und ein paar 8c’s geklettert. Adam setzt eh dem ganzen noch die Krone auf.  Nicht nur, dass er in Mazedonien und Albanien diverse Erstbegehungen im elften Grad einheimste. Nein, er ist mit einem kurzen Zwischenstopp in Tschechien und dem bescheidenen Plan Salathè onsight zu klettern, in die Staaten zu nem Road Trip geflogen. Dazu aber später mehr.

Damit wir euch wieder auf den neusten Stand aus der Highend Mover Szene bringen, euch in diesem Zuge aber auch nichts an News unterschlagen möchten, holen wir heute die versäumten Wiederholungen und Gerüchte von ca. ab Mitte Oktober nach. Mit dem Tippen hören wir erst wieder auf, wenn wir up to date sind!  Somit viel Spaß mit dem ersten Teil.

 

David Firnenburg dreht auf

So eine Weltmeisterschaft kann schon das komplette Training wie auch die „Freizeit“-Gestaltung umkrempeln. So ist es auch kaum verwunderlich, dass man von David Firnenburg die letzten 10 bis 12 Monate Felstechnisch wenig gehört hatte.  Kaum war die Weltmeisterschaft rum änderte sich dies mit der zweiten Begehung von Gerome Pouvreau’s Route  Le Cadafist (9a) in Saint Léger schlagartig. Denn quasi im selben Atemzug und nur 8 Tage später legte er mit der Wiederholung von Mollasse son (8c+/9a) nach.  Mit einem kurzen und erfolgreich Zwischenstopp bei der Deutschen Lead Meisterschaft in Darmstadt schaute er auf dem Heimweg noch schnell bei der Oma vorbei und zwickte währenddessen noch schnell den Fränkischen Elfer Classified (9a) ab. Hier ist die die Sending Train Story aber noch nicht zu Ende, wir müssen jetzt nur aus historischen Gründen weiter ausholen. März 2009 konnte die lebende Kletterlegende Fred Nicolè sein Projekt L’isola che non c’e in Amden erstbegehen. Mit der Bewertung hielt Fred sich zurück bzw. sagte öffentlich dazu gar nichts. So kam es, dass die Linie in Vergessenheit geratenen ist und keine Wiederholung bekommen hatte. Bei einem Ausflug im Jahr 2016 erweckte die Route dann aber das Interesse von David und so schaute er sich die Linie einmal genauer an. Damals noch etwas schwach auf der Brust (Annah. d.Red.) gab es dann im folgenden Jahr den ein und anderen Tag wo die Route ein weiteres Mal ausgebouldert wurde. Jetzt mal Hand auf Herz, wenn ihr so einen Run habt wie David, dann würdet ihr auch versuchen die alten Projekte abzuholen. So dürfte es keinen wundern, dass er kurzerhand nach Amden gefahren ist und nach weiteren drei Tagen des Tüftelns die richtige Beta gefunden hatte und am 14. November sich die zweite Begehung der Routen in die Tickliste schreiben konnte.

„Fred didn’t give it a grade, just said it lies somewhere around the 9th french grade. David proposes 9a for a powerful Fb 8A boulder (so called “Cavernicole”) at the start, a Fb 7th graded traverse into a horizontal rest on a mini jug with heel-toe cam followed by a long and powerful Fb 8A+ boulder with spectacular swing and feet forward sequence at the very end. You sit start on crash pads and finish with a rope approx. 10 meters above the ground.“

Dem noch nicht genug! Nach der Schweiz ist vor Spanien und zwischendrin kommt noch das Frankenjura. Ja, ihr habt richtig gehört. Es ging noch einmal für die Route Modified (9a+) in die Fränkische, bevor David mit Ruben und Freundin nach Margalef abhaute. Auch wenn die angestrebten Projekte zwecks schlechten Bedingungen gerade nicht kletterbar sind und so der 9a Run von David leicht ins stottern kam, musste die Route La Ley Innata (8c+) daran glauben.

Ks.com Auch wenn die Felssaison für David spät begann, sie kann sich sehen lassen.
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Video-Link: https://youtu.be/urCb9igiwV4

 

 

Jessica Pilz klettert 8c und Muriel Sarkany wiederholt Era Vella (9a)

Wenn Heim WM und der erster Gradmesser für die Olympischen Spiele 2020 in deinem Terminkalender stehen, musst du nicht nur mit immensen Druck umgehen, sondern hast auch eine lange, ach was schreiben wir da!! Eine verdammt lange Saison mit nur einem Ziel vor Augen. Auch wenn du, mit einem Weltmeistertitel im Gepäck, durchaus zufrieden und glücklich sein kannst, die Saison ist bei weitem noch nicht vorbei. Genauer gesagt, ging bei Jessica Pilz die Weltcup Saison im April mit dem Boulderweltcup in Meiringen  los und endete erst mit dem Led Finale in Xiamen Ende Oktober.

Das man sich da etwas Auszeit vom Plastik gönnt, ist durchaus nachvollziehbar.  Drei Tage Misja Pec in Slovenien reichten Jessy um Uživancija (8a) os, Albanski konjak (8a) os, Pticja perspektiva (8a+) os und Corrida (8c) zu klettern. Noch Fragen?  Wir ziehen unseren Hut und freuen uns schon auf die nächsten Shortnews mit Jessy.

Muriel Sarkany, wo sollen wir da nur anfangen? Wenn man in Brüssel geboren wird, hat man beim besten Willen nicht gerade die idealen Vorraussetzungen, um in der Kletterszene vorne mit zu mischen. Und erst recht nicht, wenn man weit vor 1980 geboren wurde. Oder fällt euch jemand ein, der im zarten Alter von, räusper, 40+ ist und ca. 600km vom nächsten Fels entfernt lebt, aber noch 9a klettert?  Uns ist auf die Schnelle keiner eingefallen*. Sind aber über jeden Tip dankbar.

Wieder zurück zu der eigentlichen Nachricht. Muriel hat alles, aber auch wirklich alles erreicht, was man in unserem Sport erreichen kann. Sie wurde 1998 Weltmeisterin, sie hat 20 Weltcups gewonnen, hat drei Mal die Rock Masters in Arcomit mit einer Gold Medaille um den Hals verlassen und vier Mal den Gesamtweltcup gewonnen.  Sie ist Europameisterin, dreifache Vizeweltmeisterin und hat 2013 als fünfte Frau in der Klettergeschichte mit der Route Punkt -X (9a) im elften Grad geklettert. Nun legte sie mit der Route Era Vella (9a) dem Ganzen noch eines oben drauf. Muriel, mehr als Chapeau fällt uns dazu nicht mehr ein!!

Ks.com:  Muriel, wenn wir uns wieder sehen und du 2 Tage zuvor 9a klippen konntest, sag uns bitte was ;o) 
*) die Jungbrüder sind noch keine 40+
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Video-Link: https://youtu.be/jkykAYWLcDY

 

Lukasz Dudek, Moritz Perwitzschky, Adma Ondra und Edu Marin klettern im Grad 9a

Lukasz Dudek ist mit seinen 18 Routen im neunten Franzosengrad kein Unbekannter in der Kletterszene. Dieser durchaus beachtlichen Tickliste fügte er auch noch die Routen Der Lange Atem (9a+) in Höllental und Sid Lives (9a) in Nago hinzu.

Nachdem Edu Marin Ende September eine paar Wochen in Flatanger verbrachte und sich eine der begehrten 60 Meter langen Valhalla (9a/9a+) Begehungen sicherte, ging es zurück nach Spanien. Ein paar Klettertage und Wiederholungen wie Nilbru (9a) später, begann für Edu ein neuer Lebensabschnitt. Denn seit dem 12. Oktober kann er Chris in der 9b Club Krabbelgruppe Gesellschaft leisten und sich ein paar Wickeltips einholen.

 

Die schwäbischen Studenten, die in Franken eher für ihre Begeisterung des Vertical Sports statt der Lernbereitschaft für die berufliche Zukunft bekannt sind, machen gerne Witze über Moritz Perwitzschky’s Gewichtsklasse.  Wenn man aber die Ticklisten diverser gemeinsamer Urlaube vergleicht, steht es durchaus 3:1 für den Klitschko unter den Kletterern. Denn im Gegenzug zu den Trainingsviechern aus’m Schwarzwald oder auch der Rosenheimer Ecke, konnte Moritz sich mit Working Class (9a) ein Route im elften Grad ins Büchlein schreiben. Zudem möchten wir erwähnen, dass Moritz einer der wenigen echten Franken ist, der einen Elfer klettern konnte. Die meisten inkl. Wolfgang G. sind Zuagroaste – wie wir in Bayern sagen.

Lasst uns zum Abschluss schnell zu Adam Ondra kommen. Denn dies sind wohl die ältesten Begehungen der heutigen Shortnews. Und unter uns, sie sind auch nur der Vollständigkeitshalber hier zu lesen. Was aber der erbrachten Leistung nicht weniger Respekt zollen soll.  Nachdem er für den IMS in Brixen ein Showklettern absolvierte, ging es für Adam mit Zwischenstopp in Mazedonien und den Erstbegehungen Macedonian Trip (9a) und Czech Trip (9a+), weiter nach Albanien. Kaum angekommen, kletterte er auch schon ein bestehendes Projekt namens Four For Glory 8c+ und bohrte eine weitere Linie im Grad 9b ein. Leider waren die restlichen zwei Tage, die er für eine Erstbegehung übrig hattem nicht genug und Adam musste unverrichteter Ding nach Hause fliegen. Mehr zudem „aktuellen“ Road Trip könnt ihr in den Videos sehen

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Video-Link: https://youtu.be/dIY6syHWAhU

 

Action Directe (9a) bekam zwei weitere Begehungen

Es gibt wohl wenige Kletterer auf der Welt, die nicht einmal gerne unter der Action Directe (9a), dem ersten glatten Elfer der Klettergeschichte, stehen möchten. Geschweige denn die Route wiederholen möchten, sofern sie sie im Kreuz haben. Mit der Erstbegehung 1991 setzte Wolfgang Güllich ein Zeichen und inspirierte damit die Kletterszene über Jahrzehnte. Auch wenn die Route Mittlerweile schon 30 Begehungen auf dem Buckel hat, ist sie immer noch schwer. Erst kürzlich* begaben sich Said Belhaj und Stefan Scarperi in den Krottenseer Forstm um am Waldkopf besagten Klassiker abzuholen. So einfach ist es dann aber halt doch auch nicht und Said flog nach 10 Tagen ausbouldern unverrichteter Dinge nach Margalef um Sonne zu tanken. Dort hielt es ihn aber gerade einmal fünf Tage und schon stand er wieder am berühmten Sprung von Achtion Directe. Auch wenn das Quecksilber gerade einmal acht Grad über den Gefrierpunkt anzeigte, konnte er am 28.10 den Umlenker klippen und sich als 22. Wiederholer ins Routenbuch eintragen. Dass Ende Oktober bis Anfang November gute Bedingungen in Franken herrschten, hat sich schnell rumgesprochen, denn auch Stefan Scarperi stattete der Action Direct einen erfolgreichen Besuch ab, wie ihr im Video sehen könnt.
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1991 – Wolfgang Güllich,
1995 – Alexander Adler
2000 – Iker Pou
2001 – Dave Graham
2003 – Christian Bindhammer
2005 – Dai Koyamada
2005 – Markus Bock
2006 – Kilian Fischhuber
2008 – Adam Ondra
2008 – Patxi Usobiaga Lakunza
2010 – Gabriele Moroni,
2010 – Jan Hojer

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2010 – Adam Pustelnik
2011 – Felix Knaub
2012 – Rustam Gelmanov
2014 – Alexander Megos
2015 – Felix Neumärker
2015 – Julius Westphal
2016 – Stefano Carnati
2016 – David Firnenburg
2017 – Stephan Vogt
2017 – Simon Lorenzi
2018 – Said Belhaj
2018 – Stefan Scarperi
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*) zugegebenermaßen, Mitte Oktober ist nicht wirklich erst kürzlich
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Video-Link: https://youtu.be/S1LnTLvFo40

 

 

 

Auf die alten Tage doch noch 8A+

Wusstet ihr, dass die korrekte Berufsbezeichnung von Volker „Die Schulter“ Schöffl so aussieht: Prof. Dr. Volker Schöffl, MHBA? Aber das ist gerade nicht wichtig, denn viel wichtiger ist folgendes: Volker Schöffl – charismatischer Typ, Arzt der Nationalmannschaft, Vietnamesischer Local in Laos und schon ewig an den Felsen dieses Erde aktiv – hat mit 53 Jahren seinen schwersten Boulder geknackt. Mit North Star  (8A+) gelang ihm auf die alten Tage noch ein Boulder im Grad 8A+! Der Boulder befindet sich am selben Block wie der Boulder „Catwalk“ und ist ein absolutes Ausdauerbrett in einem Volldach.

 

Chris Sharma mit neuem Schuhsponsor?

Evolv und Chris Sharma waren Quasi das Ying und Yang im Klettersport. Nicht nur, weil Chris seine eigene Schuhserie bekommen hat und die Gerüchte über ein paar Firmenanteile sich hartnäckig über Jahre hielten. Sondern auch, weil Chris nie mit einem anderen Schuhe – abgesehen dem 5.10 sponsoring davor – gesehen wurde. So erstaunlicher ist uns der Instagram Post von Chris Sharma mit dem Tenaya Oasi sowie die Tenaya Markierung ins Auge gestochen.  Wurde da still und heimlich der Sponsor gewechselt? Naja, Evolv selbst hat in Deutschland eher mit Teamzuwächsen wie Daniel Woods, Paul Robinson und Kai Lightner Schlagzeilen gemacht und weniger mit News aus der Kletterschuhentwicklung.

Ks.com Anmerkung: Zwischenzeitlich hat Alexander Megos Chris offiziell Herzlich im Team Willkommen geheißen.

 

 

Neuer Kletterturm in Heilbronn

September 2018 eröffnete die DAV-Sektion Heilbronn ihren neuen Kletterturm. Er bietet auch eine wettkampftaugliche Speedkletterwand. 400.000 Euro investierte die DAV-Sektion Heilbronn in den neuen, 16,35 Meter hohen Kletterturm. Er ist sowohl für Breitensportler als auch für Spitzenkletterer ausgelegt und bietet 70 Kletterrouten mit 39 Umlenkpunkten. Zeitgleich können bis zu 35 Seilschaften klettern. Mit der Eröffnung des Kletterturms ist der erste Schritt des umfangreichen Umbaus getan. Die neue Boulderhalle wird Anfang 2019 eröffnet werden. Dann soll auch der Umbau des Alpinzentrums mit Geschäftsstelle und Vereinslokal abgeschlossen sein. Die DAV-Sektion Heilbronn investiert insgesamt 3,8 Millionen Euro und reagiert damit auf die starke Nachfrage der 14.000 Mitglieder.

 

 

Die Leipziger Boulder-Gemeinde bekommt einen Tempel

Nachdem es die Spatzen ja mittlerweile von den Dächern pfeifen, wollen wir Euch endlich ein paar Infos zu der neuen Boulderhalle im Kohlrabizirkus geben. Die Seitenhalle, die zu den Bahngleisen zeigt, wird renoviert. Das Dach wird erneuert und die Fassade bekommt große Glasflächen – es soll ja hübsch hell werden. Auf ca. 1.800 m² Grundfläche könnt ihr euch in Zukunft austoben. Neben dem Hauptboulderbereich wird es eine zweite Halle für Kinder, Kurse usw. geben. Derzeit holt sich Tom Petzold und seine Crew noch die rund 1.734 erforderlichen Genehmigungen ein und hoffen, dass sie Anfang 2019 mit dem Bau loslegen können, damit wäre die Eröffnung im Sommer drin.

 

Adam Ondra im Interview Part: II

Dies ist der zweite Teil des exklusiven EpicTV Interviews mit Adam Ondra. Heute spricht Matt mit Adam über das Training für die Olympischen Spiele, die magischen Grad 10a und noch weiteren interessanten Themen….

  • –  HIER – geht es zum ersten Teil des Interviews
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Video-Link: https://youtu.be/ccUX4aA4aj0
    Text: Kletterszene Foto: Kletterszene.com Archiv, Firnenburgbrothers, Rico Haas,
  • Beitragsdatum 5. Dezember 2018