Bouldernacht in Freising war ein voller Erfolg [Bilder]

Die dritte Auflage der diesjährigen Bouldernacht, war mal wieder ein voller Erfolg. Die (gefühlt) halbe süddeutsche Kletterszene hatte sich vergangenen Freitag in Freising eingefunden um High-Balls zu schrauben und anschließend zu klettern, aber nicht nur die Profis kamen auf ihre Kosten, auch für den Rest war gesorgt, so fanden auch jede Menge Boulderer und Schrauberteams den Weg nach Freising und es wurde ein toller Abend mit viel Boulderei, nahezu 280 Leuten im Durchlauf und einer langen, langen Party im Anschluß, die vom Dj Team Road Runner mit dicken Beats kräftig unterstützt wurde. Eine äußerst erfreuliche Randnotiz zum Schluß: Es hat sich niemand ernsthaft wehgetan, außer vielleicht der Arthur in Boulder 3Kopf des ein oder anderen, aber dafür war jeder selber verantwortlich ;)

Das klettertechnische Niveau konnte sich auf der Bouldernight sehen lassen und muss sich nicht vor dem bevorstehenden Deutschen Boulder Cup auf der Ispo verstecken. Denn mit u.A. Bruno Vacka, Stefan Danker, Franz Schmidtlein, Arthur Korte, Aric Merz, Lisa Knoche, Adrian Rott, Markus Grünebach und Robert Heinrich konnte man die Meisterschaftstitel und Top-Ten Platzierungen diverser Deutschland Cups nicht mehr an einer Hand abzählen.  Da es aber bei dieser Veranstaltung nicht darum geht möglichst viele schwere  Boulder zu kacken, sondern wie viel Spaß man beim Bouldern und Schrauben hat, kamen alle Teilnehmer auf ihre Kosten. So konnte man die jüngste Teilnehmerin Fred Fell (8 Jahre) mit einem Dauergrinsen an den Bouldern sehen. Das Grinsen endete wahrscheinlich, erst als sie von Ihren Eltern ins Bett geschickt wurde.

Die High Balls konnten sich sehen lassen

Bruno VackaSo hat Aric Merz mit einem Sprung an das neue Bleaustone Volumen gestartet und wenn man sich genug zusammen falten konnte, konnte man auch darüber weiter klettern. Leider war der Boulder für den Sieg der Schrauberwertung zu schwer um ganz vorne mitzuspielen.
Lisa Knoche
, die leider und fast schon ungerechtfertigt der letzten Platz bei der Wertung belegt, hat ihr ganzes technische Kletterkönnen in die Waagschale geworfen und hat somit wohl die vielen (ungelenken männlichen) Teilnehmer überfordert. Obwohl der Boulder nicht sooo schwer war.
Markus Grünebach
, brachte mit seinem Boulder viele Boulderaspiranten an die Grenzen Ihrer Höhen- und Abschlußzugverträglichkeit. Denn bei einer Höhe von 5,50 Meter noch mal einen Dyno abzufeuern, bei dem die Tür aufgeht, war nicht Jedermanns Sache. Aber saucool!
Tobi
hat bei seinem Boulder 7 den Begehern auch einen Sprung vorgesetzt. Hier kamen die Teilnehmer recht schnell und leicht auf eine akzebtable Höhe (ca. 5 Meter), nur um abermals an den beiden „Start“-Griffen für einen Dyno standen. Der Sprung war nicht weit, aber wenn der nächste Griff auf  6,50 Meter fest geschraubt wird, ändert sich schnell das Wohlbefinden und somit auch die Entschlossenheit loszuspringen.
Tom Brenzinger konnte sich bei seinem Boulder mit weiten und pressigen Zügen zurückhalten und sollte dafür schon fast einen Sonderpreis bekommen. Er war derjenige, der sich am meisten von seinem Schrauberstil zurückgehalten hatte und versucht hat einen allgemein verträglichen Boulder zu schrauben. Dickes Lob!
Arthur „Doc“ Korte
hat mal wieder einen nie dagewesenen Boulder an die Wand gebracht und hat, wie auch Arics Boulder, Bruno und Adrian beim Lisa KnocheFlashversuch abgeworfen. Wer Arthurs Boulder kennt, weiß, dass sie in der Regel etwas gewöhnungsbedürftig sind, aber dann auch richtig gut sind.
Dave Cato
[KS.com: Sieger der letzten Bouldernight] schraubte ein Balanceakt sondersgleichen und bewies, dass man mit fünf Griffen und zwei Tritten ohne Probleme eine Boulder mit 6 Meter Höhe schrauben kann. Fast ohne Dynamo! Leider fiel der Boulder bei der Beweglichkeit der Teilnhemer durch — aber für solche Boulder ist Dave ja auch schon fast berühmt. [Gerhard (ks.com): Ich geh ab jetzt ins Yoga um Daves Boulder ohne Zerrungen hochzukommen.].
Andi Bayer
, der mit Mic, Tom und Dave die Soul Moves Süd schraubt, hat bei seinem Boulder 5, der durch eine kleines Dach ging, Kraft und Technik gut vereint. So wurde bei diesem Boulder Körperspannung, Oberarm und Hooktechnik in der schönsten Form gefordert.
Bruno Vackas
High-Ball fiel nicht minder technisch aus. Viele Volumes, eine leicht überhängende Wand, da wurde viel Balancegefühl und Fußtechnik verlangt. Zudem mußte der letzte Griff (was auch sonst) ein bisserl angehüpft werden.
Adrian Rotts Boulder war im unteren Teil eine Verschneidungsschleicherei, wie sie im Lehrbuch steht, oben kam dann ein Volume zum Einsatz, auf dem mit einem gut gesetzten Hook etwas „Schwung“ mit rechts weitergegriffen werden konnte, technisch anspruchsvoll, aber nicht zu schwer. Das dachte sich auch das Publikum und wählte Bruno und Adrian stimmgleich auf Platz 1.
Daniel Gebel musst leider wegen privaten Umzugsplänen kurzfristig absagen. Wir hoffen aber, dass es beim nächsten Mal klappt.

Team Boulder:

Die Teams mussten sich genauso wie die „Profis“ allen Neigungen und Griffen stellen, die ihnen  zugelost wurden. Sie hatten aber die deutlich härtere Aufgabe: Denn an manchen Wänden war die Wand eher ein Dach oder eine Tonne und wenn da dann auch noch vier Teams schrauben, wird der Platz recht schnell eng. Team SchrauberwettkampfZudem kamen da noch die schon vorhanden Boulder. Es waren zwar pro Wand nur 3 Boulder, aber auch die haben Schraubenlöcher besetzt.
Lukas und Berni, die den schönsten Boulder geschraubt haben, mussten sich für die Tonne ein paar Züge überlegen. Mit einem weiten Dyno und der folgenden, schlechten Sloperleiste ist ihnen dies auch recht gut gelungen. Gregor und Markus konnten letztes Jahr schon unter den Top-3 Teamschrauben landen und schafften es auch dieses mal wieder den zweiten Platz zu erschrauben. Und das mit einem Dachboulder, der an der angrenzenden Tonne endete. Viel schwerer und unterschiedlicher konnte das Terrain nicht sein. Ebenfalls den zweiten Platz belegten Steffi und Markus mit einem Hook-Start, einer leichteren Passage in der Mitte und einem abwärts zeigenden Schlußzug, der mehr als einen Flash-Aspiranten abwarf.

Die nächste Bouldernight findet im Sommer 2010 statt, wenn wir die Todesstern-Erweiterung einweihen.

Ergebnisse Pro-Wertung:

1.Platz – Boulder 10 (Blau)
Adrian Rott [Climbing Team Ocùn & Rock Pillars]
1.Platz Boulder 1 (Beige)
Bruno Vacka [Kletterhalle Rosenheim & Climbing Team Ocùn & Rock Pillars]
3.Platz Boulder 3 (Schwarz)
Markus Grünebach [Climbing Team Skylotec & La Sportiva]
4.Platz Boulder 5 (Weiß)
Andi Beier [Team High East & Schrauber-Team Soul Moves Süd]
4.Platz Boulder 7 (Grün)
Tobi  [ehem. Routenschrauber Ingolstadt]
6.Platz Boulder 8 (Gelb)
Tom Brenzinger [Lapis Holdes, 23 Holds, Bleau Stone & Soul Move Süd Schrauber Team]
6.Platz Boulder 6 (Neon-Orange)
Arthur Korte  [Vaude & Rock Pillars Climbing Team]
6.Platz Boulder 2 (Grün)
Dave Cato [Team High East & Schrauber-Team Soul Moves Süd]
9.Platz Boulder 9 (Neon-Orange)
Aric Merz [Climbing Team Scarpa]
10.Platz Boulder 4 (Neon-Pink)
Lisa Knoche [Climbing Team Scarpa]

Ergebnisse Schrauberteams:

1. Platz Boulder 22 Lukas & Berni
2. Platz Boulder 19 Markus & Gregor
2. Platz Boulder 21 Steffi & Markus
4. Platz Boulder 14 | 5. Platz Boulder 18 | 6. Platz Boulder 23 | 7. Platz Boulder 15 | 7. Platz Boulder 23 | 9. Platz Boulder 16 | 10.Platz Boulder 13 | 11.Platz Boulder 17

Danksagung:

Wir danken der Grundschule Allershausen und der Realschule Freising für die Bereitstellung der zusätzlichen Weichbodenmatten, Christian Rester (Präsident DAV Sektion Freising), Urs Phillip (das fleißige Lieschen im Hintergrund), Bene Sommer (LKS-Spezialist am Schneidbrett’l), Sebastian Eiden (Ese: für das Design der Plakate und Helfen beim Her- und Aufräumen), den Bardamen Elina und Michi und natürlich die Mädls an der Kasse. Sie saßen von 19:00 Uhr bis 0:00 Uhr in der Kälte, da der Heizstrahler seinen Geist aufgab. Ohne die Firma Muschler und Dandl, die uns beim Leberkäse und bei den Semmeln preislich sehr entgegen gekommen sind, möchten wir uns natürlich auch bedanken. Sonst hätten wir die moderaten Preise nicht ermöglichen können. Und wenn es die Familie Fell nicht gegeben hätte, würden wir jetzt keine Fotos herzeigen können. Das ist mindestens ein Danke schön wert.

Sponsoren:

Das ist jetzt recht schwierig, da wir zwar viele Zusagen hatten, aber dann im Endeffekt doch zuwenig Preise. Für die rechtzeitig zugesandten Preise möchten wir uns aber bei folgenden Firmen ausdrücklich bedanken:

Text: kletterszene.com Fotos: Oliver Fell , Gudrun Reglein Teaserfoto: Gregor Hager

  • Beitragsdatum 19. Januar 2010