Alex Megos räumt in den USA weiter ab, Alexandra Schweikart und Christopher Igel sind am El Capitan erfolgreich und Christof Rauch hat ’ne richtig gute Sasion

Alexandra Schweikart El Capitan Foto adidas OutdoorEs gibt viele Gipfel und Wände an denen alpinhistorische Rekorde aufgestellt, gebrochen und leider der ein oder andere Versuch auch mit dem Leben bezahlt werden musste. Manche Gipfel und Wände sind für den gemeinen Kletterer zwengs zu langen Anstiegen, zuvielen Menschen, zu gefährlich eh schon passé. Nicht dass man selber als Kletterer die von anderen erbrachte Leistung nicht zu schätzen wüsste, aber sie sind zum Teil soweit von dem weg, was man selbst macht und man sich auch schwer tut Strapazen und Gefahr einzuschätzen. Zwar liest oder sieht man die Leistung, aber „verstehen“ muss man sie nicht solange man nicht im Ansatz und seinen Möglichkeiten ähnliches erlebt hat. Klassischerweise nennen wir hier mal Winterbegehungen und Free-Solo Abenteuer und das am besten an irgendwelchen Nordwänden.

Beim El Capitan aber sieht das — unserer Meinung nach — etwas anders aus. Denn die 900 Meter hohe Granitwand hat eine magische Anziehungskraft — und zwar auf alle Kletterer. Auf den Bildern sieht die Wand sehr imposant aus, lässt aber mit dem vermeintlich flachen Gelände das Kletterherz höher schlagen und auch die Vorstellung, dass man da hochkommen könnte ist schnell da. Zur Not kann man ja Trittleiter und Skyhooks verwenden. Dass der Schein auf den Fotos trügt und der El Capitan nicht immer mitspielt durften schon viele Seilschaften am eigenen Leib erfahren und sind unverrichteter Dinge wieder heimgefahren.

Im Jahre 2001, genauer gesagt im September, standen Alex Huber und Maxi Reichel mit folgender Idee am Einstieg des El Capitans. Der Plan war die Erstbegehung von El Corazon (10-/ 35 Sl.), einer Kombination aus den Routen Salathé, Albatross, Son of Heart, Heart Route und einigen neuen Varianten. Nach sechs Tagen ausbouldern und nachdem Alex insgesamt sechs Tage mit dem Freiklettern einzelner Seillängen auseinandersetzt hatte, stieg er am 3. Oktober nochmals ein, um El Corazon in einem Zug Rotpunkt zu durchsteigen. Was ihm auch nach drei Klettertagen gelang. Vierzehn Jahre später standen nun auch Frau Dr. Alexandra Schweikart mit Seil- und Lebenspartner Christopher „Frodo“ Igel sowie Portaledge, ca. 80kg Friends, Klemmkeilen und sonstiger Eisenhartware, plus Verpflegung am Einstieg von El Corazon. Nach 12-Tagen Kletterei und ’nem ordentlichen Unwetter standen die beiden überglücklich am Ausstieg und 900 Meter über dem legendären Camp4.

Nachtrag von Alexandra:

„Essen hatten wir für 8 Tage, deswegen haben wir unsere Herbst-Entschlackungs-Kur auch gleich noch mit gemacht und 5kg verloren.“

Wir haben ja in den letzten Shortnews ja schon darüber berichtet, dass sich Alex Megos in den Staaten rumtreibt. Nun ist sein drei Wochen Trip zu Ende und seine eh schon lange Tickliste mit zwei weiteren 9a noch etwas länger geworden. Mit Godless Heaven (9a) hinterlässt er auch in Red River Gorge eine Erstbeghung und mit der Wiederholung von Southern Smoke Direct (9a) hat er auch noch’n Säckchen abgeholt, das er vor drei Jahren hängen lassen musste. Nicht wundern, Alex hat schon mehr als die „paar“ 9a’s geklettert, wenn wir jetzt aber jede 8b und c aufzählen würden, hätten wir keinen Platz mehr für die anderen News aus der Szene und deshalb ist jetzt mit Alex und USA Schluss.

Christof Rauch. Der Name sagt euch nix? Ned so schlimm! Wir hatten ihn auch nicht auf dem Radar. Aber auch dass soll ja bekanntlich nichts heißen. Es ist aber schon so, wenn man auf die Hardmover abfährt und beim wöchentlichen Kletterstammtisch mit seinem 9b/8C-News-Fachwissen um sich schlägt, sollte Mann* ihn schon einmal erwähnt haben. Denn seine Wiederholung von Unendlicher Geschichte 1&2 (8B+) im Magic Wood ist nicht die einzige schwere Wiederholung, die der Bub in seiner Tickliste stehen hat. Und übrigens auch nicht die schwerste. Die ganzen 8A und 8A+ Boulder haben wir uns verkniffen zu zählen, denn da würden wir erst morgen mit den News fertig sein. Aber alleine in diesem Jahr hat Christof schon 15x 8B, 8x 8B+ und mit Nussknacker SD eine 8C Erstbegehung im Zillertal auf seinem Konto. Also das ist schon a mal ’ne Ansage würden wir meinen.

Christof, Alex und (Dr.) Alexandra waren aber auch diese Woche nicht die einzigen, die hart am Limit klettern konnten. Hier ein kleiner Überblick von den letzten Wiederholungen im Schnelldurchlauf

  • Niccolo Ceria sichter sich die erste Wiederholung des Ben Moon Boulders Voyager Sit (8B+)
  • Silvio Reffo konnte erfolgreich den Umlenker von Pure Imagination (8c+) klippen
  • Ashima Shiraishi hatte kürzlich nen richtigen Lauf. Denn neben Nuclear War (8B+) konnte sie am selben Tag auch no a 8A und a 8A+ Linie abholen. Bämm!!

*) Erfahrungsgemäss sind es meistens die Männer, die damit ihr eigenes Kletterniveau verschleiern wollen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=kiWPVeCnmHo&feature=youtu.be

Klatsch und Tratsch aus der Szene:

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Nun ist es wieder soweit. Am Samstag, den 7. November 2015 findet in der Vertical World ( Kassel) DER Oldie der Boulderevents bereits zum 16. Mal statt. Es erwartet Euch eine kuschelige Atmosphäre, Infostände, eine Bierbar, 35 geschraubte everybodies darling-boulder, ein Finale, das es in sich hat, begleitet von einem DJ, tolle Sach- und Publikumspreise für die Gewinner, aber auch für euch Zuschauer zwischendurch. Was will man mehr?!

  • Kosten bei Voranmeldung: 20,00 €  – ab 1997 und jünger 15,00 €
  • Achtung! Anmeldung am Klettertag: zuzüglich 5,00 €
  • Wie immer ist für alle Wettkampfverpflegung im Preis enthalten!!

Die HardMoves Qualifikationsrunde ist schon voll im Gange und beim durchstöbern der Scorcardshardmoves-logo-neutral fiel uns ein Name besonders auf. Wenn es kein Fake ist, hat auch Adam Ondra sich bei dem grössten Boulderevent des Jahres angemeldet und für’s Finalteam qualifiziert. Wie man aber schon im Finale 2014 gesehen hat, reicht ein oder auch zwei Stars der Szene nicht aus um am Ende des Superfinales  ganz oben auf dem Trepperl zustehen. Also nicht einschüchtern lassen, sonder trainieren und Gas geben. Denn wann habt ihr sonst noch mal die Chance Adam im Finale zu schlagen.

Des weiteren fiel uns auf, dass ein Kölner Hallenbetreiber dem Anschein nach a weng Heimweh hatte. Denn aktuell ist er zwar noch nicht alle Boulder hoch gekommen aber mit Platz 5 auf aussichtsreicher Position für ’ne Fahrt zum Battle. Auch den Außendienstler der beiden Sponsoren 5.10 und Black Diamond schlägt sich bis dato wacker und wenn er seine Termine gut plant, wird man auch ihn in München beim Battle sehen. Ach ja, und mitmachen lohnt sich auf jeden Fall. Denn neben Spaß und coolen Zügen, gibt es für die Scorecard (5,50,-€) auch einen Einkaufsgutschein über 10,-€ bei den Bergfreunde.de, der Mindestbestellwert unabhängig ist.

Rustam Gelmanov - LifestyleEs ist kein zwar kein Geheimnis mehr, dass Rustam Gelmnov schon längst verheiratet ist und ’n schönes Haus besitzt. Da er aber doch eher zu den schweigsameren Jungs des Weltcups gehört — zumindest der Szenen-Boulevardpresse gegenüber — wollten wir nicht gleich ein Fass aufmachen, als wir es erfahren haben. Da jetzt aber Nachwuchs im Hause Gelmanov gebohren wurde, können wir nicht mehr anders und gratulieren auf diesem Weg zu seiner Tochter. Fragen uns aber gleichzeitig? Ist das das Aus für Rustam Gelmanov im IFSC Weltcupzirkus? 

Redaktionsintern gibt es keine Kinder, somit haben wir da noch keine Erfahrungen gesammelt ob Kind und Training auf Weltcupniveau, sowie das viele Reisen vereinbar sind. Zugegeben mit dem Training an sich haben wir auch nicht so viel Erfahrung, aber dies tut hier nichts zur Sache :)  Aber wenn man so hört, wie sich das Leben mit Kind „positiv“ verändert, darf man doch die Frage mal stellen.

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Video-Link: https://youtu.be/OGe0jBgS3Ow
    Text: Kletterszene Foto: © adidas Outdoor, Stefan Ottma, Denis Klero/Red Bull Content Pool
  • Beitragsdatum 28. Oktober 2015