Aidan Roberts bewertet Arrival of the Birds mit 9A

Mitte April diesen Jahres veröffentlichten wir einen Artikel von zwei außergewöhnlichen Erstbegehungen durch Aidan Roberts. Der erst liegt in Wales und war ursprünglich unter dem Namen „Helvellyn Project“ bekannt. Aidan benannte die Line nach seinem Durchstieg in „Spots of Time“ um und schlug auch dafür bereits den Grad 9A vor.

Das zweite Projekt war The Midnight Project in Chironico. Diese Linie hatte ihm Giuliano Cameroni bereits vor zwei Jahren gezeigt, woraufhin Aidan auch gleich seine ersten Versuche unternahm, die Linie zu klettern. Der Boulder hatte es ihm so angetan, dass er in den folgenden zwei Jahren des Öfteren die Pads darunter ausbreitete und Hand anlegte. Immer motiviert, meistens erfolglos.

Im März gelang ihm dann die lang ersehnte Erstbegehung dieser Linie, die er ebenfalls umbenannte und die jetzt den Namen „Arrival of the Birds“ trägt. Ursprünglich war sie mit einem tiefer gelegenen Einstieg angedacht. Die drei sehr schweren Extra-Züge gleich zu Beginn sind dann auch das Zünglein an der Bewertungswaage. Mit eben dieser Bewertung ließ sich Aidan Roberts Zeit.
Bis jetzt. In seinem aktuellen Instagram-Post zum Boulder schlägt er die Bewertung 9a vor und schildert seine Beweggründe ausführlich:

Er ist ziemlich schwierig denke ich. Ich hatte das Glück, sie mit anderen erfahrenen Kletterern auszuprobieren, und so entwickelte sich ein kleiner Konsens in Bezug auf den höheren Einstieg, den ich versucht hatte. Schließlich versuchte ich, diese Linie mit einem einzigen Einstieg an den naheliegendsten Griffen zu eröffnen, wobei ich drei Züge zum ursprünglichen Einstieg hinzufügte und den Schwierigkeitsgrad deutlich erhöhte.

Aidan via Instagram

Das Gestein des Blocks beschreibt er als glatt und glasig, was bedeute, dass die meisten Features unbrauchbar seien, so dass kleine Gasblasen als schmale Incut-Crimps gehalten werden müssen. Weit seitlich liegende Tritte sorgen für verrenkte Positionen und viel Kraftaufwand durch die kleinen Griffe und durch instabile Körperspannung. 

Der Kletterstil des Boulders entspricht ziemlich exakt Aidans Stärken und doch forderte dieser Boulder seine bevorzugten Fähigkeiten in einem Maße heraus, wie er es bisher bei meinem anderen Bouldern erlebt hatte.

In Anbetracht dessen, wie gut er mir liegt, vermute ich, dass dies eine ziemlich solide 9A sein könnte.

Aidan via Instagram

Seine Philosophie zur Vergabe von Schwierigkeitsgraden:

Schwierigkeitsgrade, mit all ihren Ungereimtheiten, sollten sich auf eine Eigenschaft eines Boulders beziehen und nicht auf den Kletterer. Ich hoffe also, dass zukünftige Kletterer ihre ehrliche Meinung dazu abgeben werden.

Aidan via Instagram

Genereller Hinweis:

Draußen ist keine Boulderhalle! Draußen ist keine bezahltes Full-Service-Angebot, draußen sein heißt zu Gast zu sein. Es bedeutet, die Natur unversehrt zurück zu lassen, Müll selbst mitzunehmen, Musik ausschließlich In-/On-Ear zu hören, Anwohner und deren Privatgrund zu respektieren und sich an die lokalen Regeln zu halten.

  • Credits Text Hanna Rexer f. kletterszene.com
  • Beitragsdatum 11. Juli 2024