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Adam Ondra flasht 9a, Mina Markovic klettert 8c und 8c+, Kilian sagt leise Servus und Tölzer Senioren boykotieren DAV Weihnachtsfeier
Da schau mal einer an, wie die Zeit vergeht. Da hat man gerade mal die letzten Shortnews fertig getippt, kümmert sich noch um den ein oder anderen Artikel, der mal nicht aus langweiligen Pressetermin besteht und — schwupps — sind wieder fast zwei Wochen rum. Ok, ich muss zugeben dass ich mir auch gerade ’ne Auszeit vom Klettern gönne und Richtung Wellen und Sonne entflohen bin. Der Ese hockt jetzt alleine im kalten Deutschland und haut sich den Ranzen mit Weihnachtsessen voll. Ich für meinen Teil werde noch weitere zwei Wochen unter Palmen flacken und mich zwischendrin mal im Lineup einreihen. (Und ich, Ese, werde jetzt auch mal mindestens eine Woche die Hax’n hochlegen und ihr könnt euch ein paar ältere Videos anschauen. Aber hey, nächstes Jahr geht’s auch wieder gleich weiter und dann gibt es an dieser Stelle wieder, wie gewohnt News und Berichte aus der Szene…) Aber als letzte Tat in diesem Jahr gibt es noch ein Round-Up, was so passiert ist… aber erstmal:
Wir wünschen euch, lieben Leserinnen und Lesern, ein ganz ausgezeichnetes Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ok, Adam Ondra hat nach acht Jahren 9a sammeln, die magische Grenze von hundert Routen in diesem Grad (oder schwerer) geknackt. Klar, das ist bis jetzt keinem anderen gelungen und ist mal ’ne recht ordentliche Leistung. Aber mal Hand aufs Herz… überrascht hat diese Meldung doch keinen, oder? Ist aber auch egal, den wie schon gesagt: Mega-Leistung und die Route, die nun mit der Nummer 100 in seiner Tickliste steht, hört auf den Namen Made in Poland (9a) und Adam schreibt bei seinem 8a-Konto: „a special climb, completely vetical pocket climbing with super slippery footholds.“ Liest sich nicht gerade nach ’nem Fingerschmeichler. Aber welche 9a hat schon Griffe, die mit Plüsch überzogen sind?
Den ganze Hype um die magische Hundert rundete Adam vergangen Woche mit einem 9a-Flash ab. Die Route wurde vor zwei Jahren von Pirmin Bertle erstbegangen und hört auf den Namen Chromosom Y (9a). Wie es Pirmin vor dem Flash ergangen ist, und was Adam von ihm alles wissen wollte, habt ihr ja schon im Interview mit Alex lesen können. Routen Nummer 102 hört auf den Namen Transkription (9a) und ist eine Erstbegehung vom Master himself.
Die Tatsache, dass Mina Markovic mit Fish Eye (8c) ihre erste Route in diesem Grad klettern konnte, dürfte keinen mehr wundern, der sie beim Weltcup verfolgt. Denn dass die Weltcup-Mädels mächtig Bums in den Fingern und Bauchmuskeln haben ist schon länger klar. Es fehlt Ihnen halt einfach die Zeit für den Fels. Das beides sich auf einem sehr hohen Niveau sehr schlecht vereinen lässt, haben auch schon ein paar Männer festgestellt (siehe Sharma bei den Rock Masters) Uns persönlich freut es, dass Mina endlich die Zeit gefunden hat, um am Fels ihr Können zu beweisen. Wir sind uns auch sicher, dass wir neben ihrer schon erwähnten und der Begehung Mind Control (8c/+) demnächst über weitere 8c von Mina berichten können.
Und obwohl es schon etwas her ist, aber auch ein starkes Mädel aus dem Weltcupzirkus konnte erfolgreich in den oberen 8ten Grad vorstossen. So konnte die junge Japanerin Yuka Kobayashi Ende November die Route La Fabela (8c+) in Santa Linya klettern und darf sich somit zu den wenigen Mädels zählen, die sowohl einen 8A-Boulder, als auch eine 8c+-Route auf ihrem Konto haben…
Da war noch so ein bisserl was los in den letzten Tagen, aber mit ’nem Cuba in der Hand und unter Palmen, da lässt es sich sehr schlecht ans Klettern denken…
Ach ja, der der Großmeister des Boulderweltcups, Kilian Fischhuber, sagt zum Jahresende leise „Servus“!
Nach 15 Jahren im Weltcup mit 21 Weltcupsiegen, 26 weiteren Podestplätzen und fünf Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften, legt der amtierende Boulder-Europameister ab dem Jahr 2015 seinen Fokus auf Felsprojekte und verzichtet somit auch auf eine mögliche Titelverteidigung bei der Heim-Europameisterschaft 2015 in Innsbruck. Ein Statement von ihm und einiges weitere Stationen dieses Ausnahme-Wettkampfkletterers findet ihr bei unseren Kollegen vom Climax-Magazin.
Klatsch und Tratsch aus der Kletterszene
Diese Rubrik kommt leider etwas zu kurz. Wir persönlich würden darüber gerne öfters schreiben. Leider gibt die Szene da nicht soviel her. Aus diesem Grund greifen wir auch nach jeden Strohhalm, den wir bekommen. Heute gibt es wieder einen Strohhalm. Denn Jan Hojer und Jule Wurm, das erfolgreichste DAV-Wettkampfpaar, sind seit dieser Woche unter ein und derselben Adresse erreichbar. Sie sind zusammen gezogen. Da simma mal g’spant, wer bei denen beiden den Abwasch macht…
Zum Abschluß haben wir noch sowas wie ein Fundstück der Woche. In der Bayrischen Tageszeitung Münchner Merkur gab es am Dienstag den 9.12 folgendes zu lesen….
Wanderer boykottieren „Jahresabschlussfeier“
Bad Tölz – Ärger bei einer Gruppe des Tölzer Alpenverein: Die Mitglieder sind sauer, weil der Begriff „Weihnachtsfeier“ gestrichen und durch „Jahresabschlussfeier“ ersetzt wurde. Jetzt bleiben sie der Feier fern.
Seit Jahrzehnten gehen die Senioren des Alpenvereins gemeinsam zum Wandern: jede Woche, bei jedem Wetter. Doch trotz des großen Wir-Gefühls gibt es jetzt Ärger. Stein des Anstoßes ist die Einladung der Tourenleitung zur „Jahresabschlussfeier“ am Mittwoch. …weiterlesen…
Was für ein Skandal! #Aufschrei — Nur gut, dass wir in Bayern keine größeren Probleme haben.
Also ihr Lieben, lasst es euch die nächsten Tage gut gehen, erholt euch, klettert, bouldert, bleibt uns treu und bis zum nächsten Jahr!
Gerhard, Ese und Barbara