Adam Ondra bouldert Flow State (8C/+) in Trentino
Mit seiner Begehung von Flow State (8C/+) holt sich Adam Ondra die erste Wiederholung der von Pietro Vidi erstbegangenen Linie.
Der 21-jährige italienische Kletterer hatte vergangenen Herbst begonnen, das Sturzgebiet zu präparieren. Dieses Frühjahr war er nach einigen Wettkampfenttäuschungen, durch die ihm der Aufstieg ins Worldcup-Team nicht möglich wurde, zu seinem Projekt zurückgekehrt.
Völlig außerhalb der Saison, wurde der Zustieg zur 1,5 stündigen, kniffligen Skitour durch die verschneite Landschaft des Trentino.
Ondras Wiederholung der Linie beschert ihr nun die Aufmerksamkeit, die sie laut der beiden Kletterer verdient:
Eine der allerbesten Linien, die ich je geklettert bin: Züge, Felsqualität und Griffe sind allererste Sahne!
Pietro auf Instagram
Flow State (8C/+) besteht im unteren Teil aus einer 8B namens Grizzly, die Adam flashen konnte, und verläuft dann weiter nach rechts über 3 extreme Züge.
Der letzte harte „Zug“ ist nicht einmal ein Zug, er besteht nur darin, den linken Toehook loszulassen. Pietro machte einen kompletten Cut-Loose, während ich meinen rechten Fuß auf dem Felsen halten konnte.
Adam auf Instagram
Seine vermeintliche Abwertung auf 8C erklärt Adam mit seiner Körpergröße. Während es ihm seinen 1,86 m möglich war, den entscheidenden Toehook beim Topzug nicht zu verlieren, hält er dies für Menschen, die nur etwas kleiner sind als er, für ausgeschlossen. Der Zug zum Top ist damit mit der Toehook-Beta offensichtlich morpho und Adams Bewertung damit keine allgemeingültige, wie er selbst anmerkt:
Ich denke, so wie Pietro sie geklettert hat, ist sie sicherlich eine 8C+.Dieser letzte Zug ist definitiv spielentscheidend. Ich denke, dass es für meine Körpergröße 8C sein könnte. Für kleinere Kletterer ist es sicher 8C+. Hut ab vor Pietro für die Erstbegehung und behaltet ihn im Auge! Er hat die Leidenschaft, das Talent und so viel Elan.
Adam auf Instagram
Pietro hatte Adam im Frühsommer zusammen mit Giovanni Placci, Ernesto Placci und Simone Mabboni in dessen Heimatstadt Brünn in Tschechien besucht, um mit ihm eine der letzten Trainingseinheiten vor den Olympischen Spielen zu absolvieren.
Der tschechische Weltklassekletterer und starke Allrounder musste nicht lange überzeugt werden. Die angenehm kühleren Sommertemperaturen im Trentino und die Tatsache, dass sich die Gegend auch wunderbar für einen Urlaub mit seiner jungen Familie eignet, taten ihr Eigenes.