Adam Ondra bouldert 8C+, Manu Brunn klettert 8c+/9a im Allgäu und die Boulderhalle Bad Tölz öffnet ihre Pforten
Alexey Rubtsov punktet Iordanit (9a)
Was passiert wohl wenn man einen Trainings-Fanatiker wie Alexey Rubtsov in den Lockdown schickt? Gewichtszunahme? Kraftverlust? Falsch – der Kerl trainiert natürlich noch härter als sonst um dann danach am Fels richtig abräumen zu können. So verwundert es auch nicht, dass dieser Plan promt aufging. So konnte Alexey ein fünf Jahre altes Projekt in Triangular Lake erstbegehen. Die Route wurde ursprünglich von Sergey Shaferov eingebohrt und wartete seitdem auf eine Erstbegehung.
Doch die zehn Meter feinster Granit-Kletterei, schickten bis vor kurzem die meisten Probanden einfach wieder ins Seil. Mr. Rubtsov konnte die Tour dann im Endeffekt jedoch nicht Stand halten und so wurde die Route Iordanit geboren, welche Alexey mit 9a bewertet.
Adam Ondra klettert Brutal Rider (8C+) und Ledoborec (8C+)
Mit mehr Zeit um sich auf das Felsklettern zu konzentrieren wurde für Herrn Ondra nun auch das Bouldern am Fels wieder interessanter. Und so begab sich Adam auf die Suche nach einem passenden Projekt. Schnell kam ihm die Idee, zwei Boulder, welche er bereits geklettert war, zu verlängern. Somit konnte Adam auch gleich seine Ausdauer vom Routen-Klettern ausnutzen. Zum Einen wollte Adam Ondra den Boulder Brutus, (8A+) in den Boulder Ghost Rider (8C) linken.
Der daraus entstandene Boulder ist dann ca. 26 Züge lang und der Crux-Sprung am Ende wird durch die zusätzlichen Züge nicht gerade leichter. Da hilft auch der Knieklemmer in der Mitte zum Schütteln nur bedingt. Als die Höhle dann einmal für zwei Tage nass war, musste sich Adam leider eine andere Beschäftigung suchen. Zum Glück hatte er sich bereits die Verlängerung zu Iceberg (8C) angeschaut. Das Alternativprogramm stand also und so begann Adam die Verlängerung von Iceberg zu probieren. Nach dieser kurzen Pause vom Haupt-Projekt, kehrte Mr. Ondra zurück zu seinem Ghost Rider Linkup. Der Szenenwechsel schien gut getan zu haben, denn in seinem vierten Versuch des Tages, konnte Adam dann endlich die Verbindung von Brutus und Ghost Rider erstbegehen. Der neue Boulder hört nun auf den Namen Brutal Rider (8C+) und sollte laut Adam bei 8C+ einchecken. Und weil es gerade so gut lief, ging es dann kurz darauf auch noch zurück zu seinem zweiten Projekt, der Iceberg-Verlängerung. Und siehe da, wenige Versuche später konnte Herr Ondra auch diese Erstbegehung sein eigen nennen und somit seinem Heimatland mit Ledoborec (Icebreaker) noch einen 8C+ Boulder schenken.
Manuel Brunn wiederholt Kreuzigung (8c+/9a)
Manuel Brunn hatte sich in letzter Zeit zwecks Zeitmangel eher auf den Bouldersport, als auf das Seil-Klettern konzentriert. Doch für immer das Seil verbannen, das wollte der junge Vater dann doch nicht. Somit ging es für Manuel an die Kreuzigung an der Jesuswand. Und was soll man sagen, anscheinend hatte sich das Bouldern auch in Bezug auf das Seil-Klettern ausgezahlt. Denn durch kräftiges Anfeuern von Alex Megos , welcher nicht nur zum Anfeuern sondern wie wir wissen, auch selbst zum Klettern im Allgäu unterwegs war und mit der neu erlangten Maximalkraft, konnte sich Manuel Brunn diesmal bis zum Umlenker durchkämpfen und somit eine der seltenen Begehungen von Kreuzigung (8c+/9a) holen.
Team Begehung von Cannibal Corpse (8B+)
Die beiden Holländer Michiel Nieuwenhuijsen und Tim Reuser waren langsam genervt vom ganzen Hangboard-Training und auch der Künstliche Boulderblock in Rotterdam hing den beiden langsam zum Hals raus. Doch wo soll die Abwechslung denn auch her kommen, wenn man im absoluten Flachland wohnt? All zu weit fahren blieb wegen Corona schon einmal ausgeschlossen, doch auch in Deutschland gibt es den ein oder anderen feinen Boulder. Und da die Grenzen zu unserem Nachbarland offen sind, dachten sich die beiden wohl, so ein kurzer Ausflug an Cannibal Corpse (8B+) tut der Seele bestimmt gut. Warum auch nicht? Wir kennen das doch alle, wie erholsam so ein 8B+ Durchstieg sein kann. Michiel wollte den Boulder schon seit längerem probieren, aber irgendwie kam immer etwas dazwischen. Um so mehr freute sich das Powerhouse über einen schnellen Durchstieg mit seinem Team-Kollegen Tim Reuser.
Klatsch & Tratsch aus der Szene
Die neue Boulderhalle in Bad Tölz öffnet ihre Pforten
Seit Montag, den 08.06.2020, dürfen auch in Bayern, Baden Württemberg und in Berlin die Boulder- und Kletterhallen wieder den Betrieb aufnehmen. Gleichzeitig wird die von allen Bad Tölzern sehnsüchtig erwartete, neue Boulderhalle endlich eröffnen.
Die neue hochmoderne Bad Tölzer Boulderhalle stand zwar schon tiptop eingerichtet da, allerdings mussten die Betreiber noch neben den aktuellen Entwicklungen in Sachen Covid19, auf die finale Bauabnahme des Landratsamtes warten.
Nun aber ist es soweit und in wenigen Tagen können sich die großen und kleinen Besucher in 450 qm Boulderfläche, verteilt auf 2 Etagen mit Galerie und einem gut gemischten Boulderangebot für alle Alters-und Könnensstufen, austoben.
Im Erdgeschoss der Boulderhalle befinden sich die mit bis zu 4,5 Meter Höhe deutlich steileren Bereiche, beginnend mit einer leichten Neigung von 20 Grad, die sich schnell auf 35, 45 und teilweise sogar auf 50 Grad steigert. Kraft und Kraftausdauer sind hier sicher von Vorteil.
Nach wie vor gelten in der Kletter- und Boulderhalle natürlich die inzwischen bekannten und verinnerlichten Abstands – und Hygieneregeln.
Parkplatzsituation Sösesteinbruch
Der neue Kletterspot am Sösestausee wird sehr gut angenommen – das freut die IG Klettern Niedersachsen und die Gemeinde Osterode, die die Einrichtung der Kletterrouten vorgeschlagen hatte. Leider sind die Parkbuchten am Steinbruch gefährlich nahe der Kurve, die auch von Motorradfahrern gerne mit überhöhter Geschwindigkeit durchfahren wird. Um Unfällen vorzubeugen, wird das zuständige Ordnungsamt an den Parkbuchten Parkverbotsschilder aufstellen und bittet in Zukunft die Parkplätze an der Dammkrone vom Stausee oder weiter in Richtung Riefensbeek / Kammschlacken zu nutzen.
Laura Rogora wiederholt Pure Dreaming Plus (9a+)
In den letzten Shortnews haben wir schon über Lauras Wiederholung berichtet. Nun gibt es von dieser Begehung aber auch ein Video, das wir euch nicht vorenhalten wollen.