Jochen Perschmann wiederholt Kawaschuwu (11-/11), Alexander Förschler eröffnet Pro Touch (8B) im Tessin und Dave MacLeod findet die Schweiz leicht bewertet [Shortnews]

Anrücken, andrücken, abdrücken, abrücken! So war der Plan von Alexander Förschler bei seinem  letzten Kurztrip ins Tessiner Verzascatal. Bereits letztes Jahr war er dort im Valle unterwegs  und nahm sich die Flussbettblöcke jenseits der bestehenden Sektoren genauer unter die Lupe und entdeckte einige ungekletterte Weltklasse-Linien. Diese wurden dann meist zusammen mit Marc Stellbogen geputzt und anschließend geklettert. Doch ein ganz besonderes, für Alexander sehr schwieriges, Dachprojekt musste leider ungeklettert zurückgelassen werden.

Ungefähr ein halbes Jahr später und nach sechsstündiger Autofahrt ging es direkt und  hochmotiviert zu besagtem Projekt. Nach etwas Therabandgehampel, Dehnen und den wackeligen Topoutzügen zum aufwärmen, ging es dann direkt ans Eingemachte. Den Startgriff angezogen, die kompressionslastigen Dachzüge bis zum letzten Zug gespult und den  Zielgriff anvisiert. Zur Alexanders Überraschung konnte er diesen, zum ersten mal solide abhalten. Doch leider hatte das Gesäß dabei deutlichen Kontakt mit dem dahinter liegenden Stein. Und somit war der Versuch sprichwörtlich für den A***. Egal, was einmal klappt, klappt auch zweimal. 20 Minuten Pause, nächster Versuch. Allerdings wurde jeder darauffolgende Versuch deutlich schlechter. Somit sollte an diesem Tag die Linie nicht mehr fallen.

Nach einem Ruhetag und eher gemütlicherem Bouldern ging es dann am zweiten Bouldertag wieder Richtung Projekt. Was sollen wir noch sagen. Der Hintern berührte nicht den dahinter liegenden Stein, Alexander konnte den Schlußgriff halten und somit die Ausstiegplatte klettern. Pro Touch (8B) heisst der neuen Boulder und wartet auf Wiederholer.

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Der Studienortwechsel  von Innsbruck nach Nürnberg trägt bei Jochen Perschmann erste Früchte. Zumindest beim  Klettern. Denn schon 2009 schnupperte Jochen das erste Mal in die von Manuel Brunn 2007 erstbegangene Route Kawaschuwu (11-/11) an der Grünen Hölle. Im Jahr darauf verbrachte er dann einige Wochenenden seiner kostbaren Studienzeit in der Tour, aber leider immer ohne Erfolg. Der Cruxzug von einem kleinen Fingerloch auf eine Leiste sollte ihm einfach nicht im Go gelingen. Nachdem Jochen letztes Jahr die Route links liegen ließ, klappte es  dieses Jahr wesentlich besser. Ehe er sich versah hatte Jochen nach weiteren sieben Tagen ausbouldern den Abschlusshenkel in der Hand und der Umlenker  war geklippt. Kawaschuwu (8c+) hat noch nicht wirklich viele Wiederholungen und deshalb gibt es von uns dafür ein Bam Oida!

Dave MacLeod ist seit geraumer Zeit in der Schweiz und füllt seine Tickliste mit einer Reihe von harten Bouldern. Die beiden Boulder New Base Line (8B+) und Conquistador Direct (8B/+) konnte er schon vor kanpp zwei Wochen klettern. Eine Begehung von Dirt Grows the Flowers (8C) wird wohl durch die steigenden Temeraturen in diesem Frühsommer nichts mehr.  Dave ist aber auch der Meinung, dass die Bewertungen in der Schweiz nicht gerade hart sind.  Aber lest selbst, was er zu sagen hat.

„There are quite a few problems around Scotland now which are a lot harder than both New Base Line (8B+) and Mystic Stylez (8C) which I climbed in Magic Wood recently. The disparity in grading scales isn’t something I’d like to get too involved in, except to acknowledge it’s there.“

Text: kletterszene.com Quelle: Felskader Baden Württemberg  Fotos: Felskader BW, & StefanBühl