Carlos Neto gewinnt das diesjährige Red Bull Airlines in Catania

Man stelle sich typisch italienisches Flair vor: Schmale Gassen auf Kopfsteinpflaster, dreistöckige Gebäude mit gusseisernen Balkonen, reges Treiben in zahlreichen Cafés und zwischen den Wohnungen der einzelnen Häuser weht über den Gassen die Wäsche der Bewohner. Plötzlich springt zwischen den trocknenden Hosen, T-Shirts, Socken und Hemden ein junger Mann hervor und schlägt einen Rückwärtssalto. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die Wäscheleinen in einem grellen pink leuchten und eigentlich Slacklines des Dornstädter Herstellers elephant sind.

Am Samstag den 11. Oktober war es soweit. Auf der süditalienischen Insel Sizilien versammelte sich die Elite der Slacklineszene um sich aneinander zu messen. Zwischen den typisch italienischen Wäscheleinen wurden in der gigantischen Altstadtkulisse von Catania fünf Slacklines kreuz und quer von Balkon zu Balkon gespannt. Elf der besten Jump- und Trickliner aus aller Welt waren für diesen Contest angereist und zeigten in einer schwindelerregenden Höhe von acht Metern über dem Boden ihr Können. Ganz zur Freude der circa 6.000 Zuschauer vor Ort wirbelten die Athleten wild durch die Luft und zeigten atemberaubende Weltklasseartistik auf den nur wenige Zentimeter breiten Slacklinebändern. Zum Schutz der Athleten war unter dem luftigen Parcours Europas größtes Airpad installiert, welches extra für diese Veranstaltung angefertigt wurde. Dieses riesige Luftkissen sorgte dafür, dass die Slackliner an ihre Grenzen gehen konnten und bei Abstürzen trotzdem unversehrt blieben. Mit diesem Konzept verbindet RED BULL AIRLINES Elemente aus Highlining, Jumplining und Tricklining. In Kombination mit der außergewöhnlichen Kulisse und dem hochkarätigen Starterfeld aus allen Teilen der Welt wurde somit ein weltweit einzigartiges Event und ein echtes Spektakel geschaffen.

Unter den elf angetretenen Athleten befanden sich Sportler aus Brasilien, Chile, den USA, Frankreich, Estland, Italien, Österreich und mit Marius Kitowski aus Rosenheim auch ein Deutscher. Marius schaffte es trotz der starken Konkurrenz in die zweite Runde und belegte letztendlich einen starken sechsten Platz. Mit dieser Leistung ließ er sogar die derzeitige Nr. 1 der Weltrangliste, Felix Carrera hinter sich zurück. Der Routinier aus den USA hatte ähnlich wie Lokalmatador und Ex-Weltmeister Lukas Huber Probleme mit Sprüngen von einer Slackline zur nächsten, wodurch ihm wichtige Punkte in der Gesamtwertung verloren gingen. Der erst fünfzehnjährige Moritz Purer aus dem Team von elephant-slacklines konnte als Neuling das Finale erreichen und belegte am Ende einen phänomenalen fünften Rang. Den Titel sicherte sich in diesem Jahr Carlos Neto aus Brasilien. Seine Performance überzeugte die internationale Fachjury und bescherte Ihm die Höchstpunktzahl des Abends. Bewertet wurden die Sportler in den drei Kategorien Schwierigkeit der Tricks, Schwierigkeit der Trickkombinationen und Gesamtnutzung des Parcours.