»Wir waren Pioniere des Rotpunkt- Kletterns« Sepp Gschwendtner

Bunt, grell, anders – das war die Kletterszene in den 70er und 80er Jahren. Das damals entstandene Rotpunkt-Klettern hat die Sportart revolutioniert. Lange galten die Kletterer als die Freaks des Bergsteigens und es dauerte eine Weile bis das Sportklettern akzeptiert und anerkannt wurde.

Doch woher kommt eigentlich der Begriff Rotpunkt und wer hat das Rotpunkt-Klettern erfunden? Etabliert wurde es damals im Frankenjura, Deutschland. Genauer gesagt durch den Nürnberger Kurt Albert. Das „Genie am Fels“ markierte jede Freikletter-Route, die er als Erstbegeher durchstiegen hatte, mit einem roten Farbklecks am Einstieg. 

Beim Rotpunkt-Klettern muss eine Route im Vorstieg in einem Zug frei durchstiegen werden: das heißt ohne Sturz, ohne das Seil zu belasten und ohne „künstliche Hilfsmittel“. Seither hat sich das Rotpunkt-Klettern international durchgesetzt und ist heute weltweit der am weitesten verbreitete Begehungsstil. 

DIE ERSTEN KLETTERSCHUHE

Anfang der Achtziger war die bayerische Berg- und Wanderschuhmarke HANWAG unter den ersten Herstellern, die spezielle Kletterschuhe auf den Markt brachten – mit großem Erfolg und der Hilfe des Sportkletterpioniers Sepp Gschwendtner

Weil man durch die neuen Kletterschuhe jetzt auch an den Füßen ein Gefühl bekam, haben die dir ein Selbstbewusstsein gegeben. Es war die Eintrittskarte in eine neue Welt. Damit war nur noch das Freiklettern interessant. 

Sepp Gschwendtner:

SEPP GSCHWENDTNER – PIONIER IM ROTPUNKT KLETTERN

Sepp Gschwendtner war in den Achtzigern einer der besten deutschen Kletterer. Er schrieb Sportgeschichte – mit seinen HANWAG Schuhen. Für seine Leistungen wurde ihm im Jahr 1985  – neben Wolfgang Güllich und Kurt Albert  – das Silberne Lorbeerblatt verliehen, die höchste Sportauszeichnung der Bundesrepublik Deutschland.

1944 im oberbayerischen Dorfen bei Erding geboren, wurde er in den Achtzigern zum Pionier des Rotpunkt-Kletterns. Er kletterte 1981 mit dem „Münchner Dach“ im Altmühltal die erste Route im 9. Schwierigkeitsgrad (UIAA) in Deutschland. Mit „Zombie“ gelang ihm 1984 an der Quaderwand im selben Gebiet eine der ersten Routen im unteren zehnten Grad (UIAA), mit „The Face“ eine der ersten Wiederholungen einer weiteren geschichtsträchtigen Route im unteren zehnten Grad (UIAA) – im Alter von knapp 40 Jahren.

Zur gleichen Zeit half der gelernte Werkzeugmacher bei der Entwicklung von HANWAG Kletterschuhen. Mitte der Achtziger schrieb er eines der ersten Lehrbücher zum Freiklettern und wenig später wurde er auch im Gleitschirmfliegen zum Pionier.   

Das Foto ist von Heinz Zak, aufgenommen in der Route ›The Face‹ im Altmühltal, der erste Zehner und die schwerste Tour, die ich zamgebracht habe. Die jungen – Stefan Glowacz und Konsorten – haben vorher gesagt: »Da kommt der Alte mit seinen gut 40 Jahren nimmer rauf.« Und wenn Du genau hinschaust, bleckt das Gesicht am Rücken die Zunge raus. Übrigens war es recht peinlich, als ich in Schwabing die Boutiquen nach Leggings abgeklappert habe und den Verkäuferinnen erklärte, was ich da für Hosen will.

Sepp Gschwendtner

Woraus die Kletterszene der späten Siebziger und Achtziger ihre Inspiration zog. Und was das spezielle Lebensgefühl ausmachte – davon erzählt Sepp Gschwendtner gerne noch heute.

HANWAG LAUNCHT ROTPUNKT SCHUH

In den Achtzigern kamen die ersten Sportkletterschuhe von HANWAG auf den Markt. Nun feiert eine Ikone ihr Revival. Der ROTPUNKT erinnert nicht nur farblich an die kultige Zeit – er ist eine Hommage an jene, die am Fels und darüber hinaus neue Wege gingen. Pioniere im Freiklettern wie Sepp Gschwendtner oder Kurt Albert prägten eine ganze Ära. 

Inspiriert vom Original aus den Achtzigern und nahezu identisch im Design, ist der ROTPUNKT ein Berg- und Freizeitschuh, der mit Retro-Spirit und hochwertigen Details punktet – limitiert auf 999 Paar.