Unterschiede zwischen Klettern & Bouldern

Klettern und Bouldern sind beides Arten des Sportkletterns. Beide Arten machen auch unfassbar viel Spaß! Trotzdem gibt es entscheidende Unterschiede zwischen Klettern und Bouldern. Doch welche sind das? Darauf möchten wir in diesem Artikel eingehen.

Höhe

Der wohl entscheidenste Unterschied zwischen Klettern und Bouldern ist die Höhe!

Bouldern

Beim Bouldern klettert man ohne Seil in Absprunghöhe – also einer Höhe, aus der noch ohne größerer Verletzungsgefahr abgesprungen werden kann. Außerdem schützen in Boulderhallen Weichbodenmatten bei einem eventuellen Sturz vor Verletzungen.

Klettern

Beim Klettern mit Seil sind die Routen hingegen 10 bis zu 40 Meter lang – also eine Höhe bei der man gesichert werden muss.

Das Klettern mit Seil wird übrigens in Fachkreisen Lead genannt. Außerdem kann es noch als Vorstiegs- oder Schwierigkeitsklettern bezeichnet werden.

Ausrüstung 

Bouldern

Kletterschuhe Chalkbag Boulder Ausrüstung

Achtet einfach darauf, dass sie gut für euren Fuß passen und noch bequem zu tragen sind. Daneben braucht man für den notwendigen Grip Chalk, das im Chalkbeutel verstaut wird, und eine kleine Bürste, um die Griffe nach dem Bouldern wieder zu putzen. 

Viel Equipment braucht man dafür nicht: Die Kletterschuhe sind dabei das Wichtigste, für die ersten Male wird es sicher ausreichen, sich welche auszuleihen. Spätestens aber wenn man Blut geleckt hat, wird man eigene wollen. Kletterschuhe sollten, um einen guten Halt zu bieten, möglichst eng sitzen – das sollte aber gerade bei Anfängern nicht schmerzhaft werden. Highendschuhe mit extremer Vorspannung und Downturn sind absolut unnötig.

Klettern

Um klettern zu können, braucht man zunächst einmal die dafür notwendige Ausrüstung. Neben bequemer Kleidung mit ausreichend Bewegungsfreiheit gehört dazu ein Seil, Schuhe, Gurt, Karabiner und ein Sicherungsgerät – das Material könnt ihr euch aber zu Beginn auch in der Kletterhalle ausleihen. Bleibt es dann aber nicht bei einem Mal, lohnt sich die Investition in eigene Schuhe, die nämlich sollten perfekt auf den eigenen Fuß passen. Bevor ihr aber startet und die ersten Klettermeter hinter euch bringt, müsst ihr erst einmal das richtige Sichern und die Kommandos beim Klettern beherrschen. 

Herausforderungen 

Bouldern 

Wenn es dann  endlich an die Wand geht, sollte man erst einmal einfache Boulder klettern und sich dann langsam steigern. Nicht sofort am Limit bouldern! Ganz wichtig für Boulder Anfänger ist auch, sich nicht nur auf seine Arme zu verlassen und sich irgendwie den Boulder hoch zu hangeln. Achtet auf eure Füße, klettert aus den Beinen und schleift sie nicht nur hinter euch her. Eine gute Fußtechnik bringt enorm viel.  Ein anderer, typischer Anfängerfehler ist der gebeugte Arm. Der nämlich kostet enorm viel Körner, achtet also unbedingt auf einen gestreckten Arm. Dann verbraucht ihr keine Kraft aus den Ober- oder Unterarmen. Wichtig zu Beginn ist, dass ihr durch kontinuierliches Bouldern erst einmal den gesamten Bewegungsapparat stärkt. 

Bevor ihr in einen Boulder einsteigt, schaut ihn euch an, überlegt, wie ihr ihn klettern könntet, lest ihn. Wenn ihr nämlich die Lösung habt, müsst ihr nicht während des Boulderns pausieren und überlegen, wie weitergeklettert werden kann.

Alternativ könnt ihr natürlich auch einem „alten Hasen“ zuschauen, wie dieser die Problemstelle löst und seine Beta übernehmen. Erfahrungen sind beim Bouldern elementar wichtig, wer regelmäßig bouldert, wird sehr schnell Fortschritte machen. Die Kraft nimmt zu, das Bewegungsrepertoire wird größer, die Balance verbessert sich – und Probleme werden schneller gelesen.

Klettern

Wenn ihr in eure erste Klettertour startet, vermeidet den Fehler, euch nur auf eure Arme zu verlassen. Viele Anfänger konzentrieren sich nur auf die nächsten Griffe, ziehen sich mit den Armen hoch und vernachlässigen die Füße dabei komplett. Das richtige Treten ist aber extrem wichtig, auch sollte nicht der ganze Fuß auf einen Tritt gestellt werden, sondern nur mit den Zehen angetreten werden. Wichtig ist auch, am gestreckten Arm zu klettern, denn das ist viel kraftsparender. Wahrscheinlich wird nicht jede Route sofort klappen, aber lasst euch davon nicht entmutigen. Routen zu projektieren, sie sich zu erarbeiten, gehört zum Klettern dazu.

Ein möglicher Sturz löst bei Anfängern wahrscheinlich die größte Angst aus. Weite Stürze passieren im Vorstieg, also wenn man das Seil in eine Route. Diese Angst bekommt man aber in den Griff – und zwar durch ein Sturztraining. Auch dafür werden Trainings angeboten. Wichtiger Punkt beim Klettern ist natürlich auch dein Kletterpartner – ihm solltest du vertrauen und dir sicher sein, dass sie oder er alles im Griff hat. Wichtig ist auch die Kommunikation zwischen euch, die Kommandos müssen richtig verstanden werden. Und noch ein Tipp für die Mädels: Lange Fingernägel sind beim Klettern nicht wirklich geeignet. Und lange Haare sollten zusammengebunden werden, denn die verfangen sich gerne in Sicherungsgeräten oder Expressen – und das kann schmerzhaft werden.

Geschichte und Entwicklung

Bouldern

So um 1890 kletterten Französische Alpinisten aus Trainingszwecken für die nächsten Expeditionen an den Felsblöcken die im Wald von Fontainebleau standen. Mit den beiden Boulderpionieren  John Gill (USA) und Wolfgang Fietz (Deutschland), die das Bouldern und dadurch auch die “moderne” Klettertechnik prägten, wurde Bouldern in den 60er aus der Trainingsecke immer mehr als eigene Disziplin  etabliert. Mittlerweile ist Bouldern zu einer eigenen Disziplin des Sportkletterns geworden und hat dank der Boulderhallen, in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen. Bouldern liegt im Trend, inzwischen gibt es in Deutschland bereits eine große Zahl an Boulderhallen.  

Klettern

Lead, also das Klettern mit Seil, wird auch als Vorstiegs- oder Schwierigkeitsklettern bezeichnet.  Es ist die traditionellste Disziplin des Kletternsports. Hier geht es darum, eine definierte Route möglichst sturzfrei zu durchklettern. Für diese Disziplin ist in erster Linie viel Ausdauer und Kraft nötig. Daneben sind eine ausgefeilte Technik und eine gute Taktik gefragt. Beim Klettern in einer Halle sind die Griffe und Tritte einer Route in jeweils einer Farbe geschraubt, dort hängen auch bereits die Exen, in die die Kletterin oder der Kletterer sein Seil clippt, in der Wand. Beim Klettern am Fels dagegen muss man seine Tour je nach Gebiet entweder mit mobilen Sicherungsgeräte wie Keile und Friends vollkommen selbstständig absichern oder seine Expressen in eingebohrte Bohrhaken clippen.

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Video-Link: https://youtu.be/k1V6if2dKhQ