Come As You Are: Kurzfilm über Routenbauerinnen
Im folgenden Kurzfilm teilen sechs internationale Routenbauerinnen ihre Liebe zum Routenbau. „Come As You Are“ ist das Ergebnis einer zweitägigen Session im Elys Boulderloft in Basel, bei der sich die Schrauberinnen aus sieben verschiedenen Kulturen über die Professionalisierung und Zukunft des Jobs und die Entwicklung der Schrauberszene ausgetauscht haben – und natürlich gemeinsam Boulder gebaut haben. Ins Leben gerufen wurde das Event von der lettischen Routenbauerin und ehemaligen IFSC-Athletin Alise Zvigule, die auch schon bei den European Championships und beim Worldcup als Schrauberin dabei war. Der gemeinsame Workshop war als Platz für den gemeinsamen Austausch konzipiert.
Mit dabei beim Event:
- Alannah Yip, Olympia- und IFSC-Athletin
- Natalie Bärtschi, IFSC-Athletin und Schweizer Bouldermeisterin
- Friederike Traub, internationale Routenbauerin
- Nataleigh Bell, internationale Routenbauerin und erste Halterin eines nationalen Titels in Belgien
- Swaen Harmse, eine der ersten Routenbauerinnen in den Niederlanden
- Anna Dularidze, ehemalige IFSC-Athletin
Mit „Come As You Are“ ist eine Produktion „für alle entstanden, die jemals das Gefühl hatten, keinen Platz in der Routesetting- oder Kletterszene zu haben“. Obwohl die Boulder- und Lead-Events der Athletinnen die gleiche Aufmerksamkeit auf sich ziehen wie die der Athleten, sind Frauen im Routenbau noch stark unterrepräsentiert – sowohl auf der (inter)nationalen Wettkampfebene als auch im kommerziellen Setting von Kletter- und Boulderhallen. In den letzten Jahren gab es mit dem Female Routesetting Symposium (mittlerweile: Routesetting Symposium) eine erste Initiative, das Ungleichverhältnis innerhalb der Community anzusprechen und die Präsenz von FINTA*-Personen im Routenbau zu stärken.
Weder beim Routesetting Symposium noch bei „Come As You Are“ geht es allerdings darum, ob Frauen oder Männer die besseren Routenbauer*innen sind – sondern um die Tatsache, dass größere Vielfalt innerhalb der Schrauberteams den Sport an sich nur bereichern kann:
Fortschritt im Routenbau ist keine geschlechtsspezifische Angelegenheit. Vielfalt in den Teams würde unterschiedliche Formen, Größen und Perspektiven innerhalb des Routenbaus bedeuten und zu frischen Ideen an der Wand führen. Das wiederum würde den Routenbau vorantreiben, aber auch Fortschritt und Entwicklung innerhalb des Sports ermöglichen.
Alise Zvigule
Im Video teilten die beteiligten Routenbauerinnen ihre Erfahrungen und sprachen sich neben mehr Diversität außerdem für eine stärkere Professionalisierung des Routenbaus aus. Dabei forderten sie vor allem eine bessere Anerkennung des Berufs und die faire Bezahlung von Routenbauer*innen, auch abseits der Wettkampfszene.
„Come As You Are“ stieß in den sozialen Netzwerken bisher auf viel positives Feedback. Wenn es die Finanzierung zulässt, plant Alise Zvigule für die Zukunft weitere Events für Routenbauer*innen, an denen auch kleinere Kreative wie Fotograf*innen teilnehmen und austauschen können.