Youngster Sorato Anraku holt sich Gold

Es war ein spektakulärer Abschluss der Boulder-Saison der Herren: Spannung pur – und das bis zum Schluss beim sechsten und letzten Weltcup Bouldern der Saison. Shootingstar Sorato Anraku, der erst 16-jährige Japaner, holte sich Gold – das erstes Weltcup-Gold seiner Karriere. Gekrönt wurde der Abend für den Youngster durch den Gesamtweltcup-Sieg Bouldern der Saison 2023.

Das Starterfeld in diesem Jahr ist extrem stark, Vorhersagen, wer im Finale dabei sein wird, sind kaum möglich. So waren Favoriten wie Dohyun Lee, der in diesem Jahr bereits einmal Gold und einmal Silber gewann, Tomoa Narasaki, Yoshiyuki Ogata oder auch Toby Roberts in Innsbruck nicht im Finale zu sehen. Dagegen zwei bis dahin eher unbekannte Belgier, nämlich Simon Lorenzi, Erster nach dem Halbfinale, und sein Teamkollege Nicolas Collin (Platz 4). Sorato, der in Salt Lake City Silber bereits gewonnen hatte, war als Sechster noch ins Finale gerutscht. Meichi Narasaki (Japan) lag nach dem Halbfinale auf Platz 2, Sam Avezou (Frankreich) war Dritter und Jongwon Chon aus Korea Fünfter.

Boulder 1 mit einem spektakulär weiten Sprung sah dann gleich mal fünf Tops: Sorato, Meichi und Jongwon flashten das Ding – Sam brauchte dafür zwei Versuche, genauso wie Nicolas. Den zweiten Boulder – mit riesigen Lochvolumen, die offensichtlich kaum Halt boten – konnte dann nur Sorato toppen, alle anderen Finalisten hatten eine Nullrunde. Boulder 3 sah dann wieder zwei Tops: nämlich von Meichi, der den Schlussgriff in der allerletzten Sekunde in den Händen hielt, und von Sam. Sorato gelang es zwar fast, das Plattenproblem – mit einem Runner zu Beginn und einer spektakulären 180-Grad-Körperdrehung – zu lösen, aber eben nur fast. Drei Finalisten hatten zu diesem Zeitpunkt zwei Tops: Sorato, Meichi und Sam.

Entscheidend war also Boulder Nummer 4: Sorato – als erster Starter im Finale – hatte den Schlussgriff nach sieben Versuchen in den Händen. Für Sam bedeutete das Problem eine Nullrunde, die entscheidende Frage war also, was Meichi machen würde. Auch er toppte ihn, auch er in sieben Versuchen wie Sorato. Da sein junger Teamkollege für seine drei Tops aber weniger Versuche als er brauchte, reichte es bei Meichi „nur“ für Silber, er stand nach sechs Jahren das erste Mal wieder auf dem Podest. Sorato holte sich gleich zwei Mal Gold an diesem Abend:

When my climbing had finished after the final boulder, I still wasn’t sure if I would win. Maybe a 50-50 chance, but I had done all I could and I couldn’t worry about the others and what they were going to do,” sagte Sorato bei der Siegerehrung. „I got a fifth place in Hachioji and I was really happy but the second in Seoul didn’t go well and I had to such my emotions a bit. But for a first season overall it went very well.

Bronze ging an den jungen Franzosen Sam, der seine erste Weltcup-Medaille seine Karriere feierte: 

There was no pressure on me as it was my first final. Just try and do the problems and have fun. And it was fun. I don’t really know how I’m feeling. I‘m just super happy. I’m happy the way I climbed my style of boulders and happy with the others, I couldn’t have done better. But maybe ask me in a few minutes how I feel.

Bester deutscher Starter war Alexander Megos auf Platz 8. 

It´s been a while since I climbed in a bouldering semifinal. Skating into semis in a last place and with a little bit of a back issue I had no expectations at all“, postete der Lead-Spezialist auf Insta. „Finishing the round with one top (and no pain) felt good, but I never thought, my performance would be enough for an 8th place! This is only my third top 10 finish at a bouldering worldcup Not a bad way to finish the season…

Yannick Flohé, bislang bester Boulderer im Team Germany, wurde 45. und verpasste seit Mai 2021 erstmals wieder ein Halbfinale. Bester Österreicher wurde Jakob Schubert auf Platz 17.

Ergebnisse des IFSC Boulder Weltcup in Innsbruck 2023:

Männer:

1. SORATO        ANRAKU          JPN
2. MEICHI         NARASAKI       JPN
3. SAM AVEZOU          FRA

4 JONGWON   CHON  KOR
5 NICOLAS       COLLIN BEL
6 SIMON         LORENZI          BEL
7 YOSHIYUKI   OGATA JPN
8 ALEXANDER MEGOS           GER
9 COLIN           DUFFY USA
9 TOBY ROBERTS        GBR
11 TOMOA      NARASAKI       JPN

17 JAKOB        SCHUBERT AUT
29 SASCHA      LEHMANN       SUI
31 ILJA             AUERSPERG    AUT
31 SEAN          BAILEY USA
33 ANDREAS   HOFHERR        AUT
35 DOMINIK   HAERTL           AUT
38 JULIAN       WIMMER        AUT
41 NICOLAI     UZNIK  AUT
45 YANNICK    FLOHÉ GER
47 MAXIMILIAN          LENZ    AUT
51 MAX           KLEESATTEL     GER
69 YANNICK    NAGEL GER

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Damen:

1. Janja GARNBRET • SLO
2. Natalia GROSSMAN • USA
3. Miho NONAKA • JPN

4 Brooke RABOUTOU • USA
5 Ai MORI • JPN
6 Futaba ITO • JPN
7 Zélia AVEZOU • FRA
8 Ievgeniia KAZBEKOVA• UKR
9 Fanny GIBERT • FRA
10 Anastasia SANDERS • USA
11 Jessica PILZ • AUT

15 Stasa GEJO  • SRB
16 Camilla MORONI • ITA
17 Laura ROGORA • ITA

20 Afra HÖNIG. • GER

29 Hannah MEUL  • GER
29 Roxana WIENAND• GER

33 Petra KLINGLER. • SUI

35 Franziska STERRER. • AUT

37 Lucia DÖRFFEL. • GER

39 Johanna FÄRBER. • AUT

43 Sofya YOKOYAMA. • SUI
45 Sandra LETTNER. • AUT

55 Andrea KÜMIN  • SUI

61 Anna Maria APEL • GER

65 Anna BOLIUS  • AUT
65 Lea KEMPF • AUT
67 Ariane FRANKEN • AUT

79 Maya KLAUNZER  • AUT

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Video-Link: https://youtu.be/KsHr1CirI68
  • Credits Text Gudrun Regelein f. kletterszene.com
  • Credits Fotos © Lena Drapella/IFSC, © Jan Virt/IFSC
  • Beitragsdatum 18. Juni 2023