WM Zwischenbilanz mit Japans Trainer Benny Hartman und Lead-Bundestrainer Maxi Klaus

Nach den ersten beiden Finals konnte Kletterszene.com dem Trainer des japanischen Teams, Benny Hartman einige Fragen stellen und mit und dem deutschen Lead-Bundestrainer Maxi Klaus eine kurze Zwischenbilanz ziehen.

OGATA Yoshiyuki - 2022 IFSC World Cup in Brixen (ITA).

Ks.com: Sorato hat bislang eine unglaublich starke Saison geklettert, jetzt kam – nach zwei perfekten Runden – im Finale ein Einbruch. Woran lag es? War es einfach nicht sein Abend oder war der Druck doch zu groß?

Sorato ist wirklich unglaublich stark in die Saison gestartet. Man muss aber immer daran denken, dass er erst 16 Jahre alt ist und dies seine erste Saison bei den Erwachsenen ist. Im Finale hat er am dritten Boulder zwei kleine technische Fehler gemacht, die seinen Lauf in dem Finale nach den ersten beiden Bouldern leider gestoppt haben.

Zuletzt war es fast schon normal, dass das japanische Team das Podest dominierte – zumindest bei den Herren. In Bern hat das nicht geklappt: ist die Enttäuschung groß?

Im Bouldern ist es leider nicht so gelaufen wie geplant. Andere sind an diesem Abend einfach besser geklettert und haben verdient gewonnen. Man muss auch verlieren können, das gehört dazu. Wir analysieren das und lernen immer weiter dazu. Aber die Leistungsdichte ist schon extrem hoch und da machen eben kleine technische Fehler oder Unkonzentriertheiten den Unterschied. Wir kämpfen weiter und fokussieren uns jetzt auf Lead und den Combined-Wettkampf.

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Wie fandest du den Routenbau?

Im großen Ganzen hat es gepasst. Das Männer-Finale und auch speziell das Halbfinale war sehr gut von der Schwierigkeit und den unterschiedlichen Boulder-Styles. Von den No-Texture-Griffen bin ich ehrlich gesagt noch nicht so begeistert. Irgendwie ist es komisch, wenn man sich die Hände nass machen muss anstatt zu chalken, bevor man einsteigt. Bei den Damen fand ich das Halbfinale auch besser als das Finale. Leider stellten zwei der Boulder die kleineren Athletinnen vor etwas größere Probleme. Ich wünschte mir lieber ein Finale mit einer größeren Vielfalt an Grifftypen und Bewegungen. Boulder, in denen man richtig fighten muss und nicht nach fünf Sekunden wieder auf der Matte steht, können auch für spektakuläre Bilder und Stimmung sorgen.

Das Lead-Final und der Combined-Wettkampf mit der Chance, sich ein Ticket für Paris 2024 zu holen, folgen noch. Was hast du für Erwartungen?

Sowohl bei den Herren und auch den Damen hoffen wir, Athleten und Athletinnen ins Finale zu bekommen und die ersten Olympiatickets zu lösen.

Nach dem Lead Finale konnten wir mit dem deutschen Lead-Bundestrainer Maxi Klaus eine kurze WM Zwischenbilanz ziehen.

Zunächst einmal ist die Medaille von Alex sehr, sehr gut für uns. Für ihn lief es sehr gut, für die anderen aus dem Team lief es für einige gut und für einige nicht so gut. Teilweise müssen wir noch lernen, Routen effektiver, energiesparender zu klettern, um oben raus mehr Energie zu haben und für die Top-Platzierungen fighten zu können. Den Routenbau gerade auch im Finale fand ich top. Richtig spannende und fordernde Routen von unten weg, die den Athleten und Athletinnen alles abverlangt haben. Für das Combined und die möglichen drei Tickets für Olympia 2024 rechnen wir uns zumindest kleine Chancen ein. Yannick ist gerade richtig fit und hat sich hoffentlich das noch fehlende Glück fürs Combined aufgehoben. Zusammen mit Alex sind wir definitiv konkurrenzfähig aufgestellt.

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Video-Link: https://youtu.be/M8gzLcoScuM
  • Credits Text Gudrun Regelein f. kletterszene.com
  • Credits Fotos Ks.com Archiv
  • Beitragsdatum 7. August 2023