Will Bosi sichert sich die Erstbegehung von Realm of Tor’ment (9A)

Lange war es ein Projekt, nun ist es die zweite 9A Großbritanniens und die erste im Peak District. Will Bosi, 26, aus Edinburgh, holt sich die Erstbegehung von Realm of Tor’ment (9A) am Raven Tor und schlägt den Schwierigkeitsgrad 9A vor.

Realm of Tor’ment befindet sich in einem Zwischenraum in der ikonischen Peak-District-Location zwischen den Sportrouten Hooligan (8c) und Boot Boys (8a+) in steilem Terrain mit zweifelhaften Griffen. Die Linie ist 8 Züge lang und endet an einer offensichtlichen Schuppe.

Wills Kommentar zum Durchstieg:

Ich bin unglaublich happy und begeistert, dieses Projekt endlich geschafft zu haben! Es war wahrscheinlich mein bisher längstes Boulderprojekt und hat Sessions im zweistelligen Bereich sowie mehrere Jahre Arbeit gebraucht. Der Durchstieg lief perfekt für mich. Der untere Teil lief gut, hielt den Cruxzug gerade so und war so nah dran, wie man nur sein kann, um am letzten Zug noch zu fallen.

Den Boulder beschreibt Bosi folgendermaßen:

Die Linie beginnt an einer perfekten Tufa-Zange für die linke Hand und für die rechte an einer Riss-Leiste.
Von hier aus hat man vier konstante, aber sehr fordernde Züge, die zu zwei Pockets führen. Hier beginnt die Crux-Sequenz: ein harter Zug in einen scharfen Untergriff für rechts, dann eine Trittfolge unter höchster Körperspannung. Von hier aus folgt der schwierigste Zug, ein weiter, dynamischer Zug mit links an eine schlechte, schmale, offene Kante. Ich denke, allein das ist grob ein 8B+-Einzelzug. Zu guter Letzt zieht man einen weiteren weiten Zug mit rechts durch, der den Boulder an einer guten Schuppe beendet.

In das zuvor als „Burden of Nightmares“ bezeichnete Projekt (in Anlehnung an Burden of Dreams (9A) in Lappnor, Finnland) investierte Bosi in dieser Saison mehr als 10 Sessions und noch viele mehr in den vergangenen Jahren. Vor seinem Durchstieg teilte er die Fortschritte auf Instagram.

Was den Schwierigkeitsgrad angeht, fügte Will hinzu:

Seit ich mit der Arbeit an dem Boulder begonnen habe, verfolgt mich die Frage nach dem Schwierigkeitsgrad bei diesem Projekt. Es ist so schwierig, einen genauen Schwierigkeitsgrad für kurze, kraftvolle Boulder zu finden, weil dieser sehr von der perfekten Beta, dem passenden Stil und den Vorlieben der Kletternden abhängt. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass er eine Stufe über 8C+-Bouldern eines ähnlichen Stils liegt und als ein Low-End-9A-Boulder gelten dürfte.
Ich freue mich jedoch über die Meinung anderer Kletterer*innen, die dieses großartige Problem begehen werden.

Sollte der Grad bestätigt werden, wäre Will die weltweit erste Person, die fünf 9A-Boulder klettern konnte, und würde seinen Ruf als einer der weltbesten Boulderer weiter festigen. Er hatte sich die zweite Begehung der bisher einzigen 9A im Vereinigten Königreich geholt: Spots of Time, erstbegangen von Aidan Roberts.

Die Begehung setzt Bosis Erfolgsserie mit einer Reihe von schweren Wiederholungen und Erstbegehungen in der Schweiz zu Beginn des Jahres fort, ebenso wie die zweite Begehung von Stefano Ghisolfis Excalibur (9b+) in Arco.

Will möchte auch in der nächsten Zeit in Großbritannien klettern, bevor er sich im Laufe des Jahres wieder Projekten in Übersee zuwendet.

  • Credits Text Hanna Rexer f. kletterszene.com
  • Credits Fotos Matt Bird
  • Beitragsdatum 20. Mai 2025