Wujiang ist am Wochenende die 4. Boulder- und 3. Speed- IFSC Weltcup Station in diesem Jahr
Der Weltcup-Zirkus verweilt nach dem Wettkampf am vergangenen Wochenende in Chongqing noch eine Station lang in China: Am kommenden Wochenende treffen sich die besten Kletterinnen und Kletterer der Welt wieder – in Wujiang. Auch der DAV-Kader ist zwischen den beiden Events in China geblieben und hat trainiert. Fünf Herren und zwei Damen vom DAV gehen im zweiten Teil der China-Wettkämpfe an die Griffe.
Kaum zu glauben: Nach diesem Wochenende werden bereits vier von sechs Boulderwettkämpfe beendet sein. Bei vielen Athletinnen und Athleten mit Olympia-Ambitionen werden nun die Hände unter den Griffen zunehmend schwitzig: Wer zum Qualifikationsevent in Toulouse möchte, muss in allen drei Disziplinen möglichst weit nach vorne klettern.
Das deutsche Team für Wujiang
In Wujiang startet ein großer Teil des Olympia-Fokusteams sowie weitere Top-Athletinnen und Athleten aus dem Kader.
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Herren:
- Yannick Flohé
- Jan Hojer
- Alex Megos
- Philipp Martin
- Kim Marschner
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Damen:
- Alma Bestvater
- Afra Hönig
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Bei den Herren ist Jan Hojer mit Platz 13 im Gesamtweltcup in dieser Saison bislang der erfolgreichste Boulderer: Zwei Halbfinalteilnahmen in drei Weltcups stehen bei ihm auf der Haben-Seite. Ihm folgt Alex Megos mit ebenfalls zwei Halbfinalteilnahmen aber etwas schlechteren Platzierungen. In Chongqing schaffte es auch Yannick Flohé ins Halbfinale und erkletterte sich mit Platz 10 das beste Weltcupergebnis bei den Senioren! Eine eindeutige Steigerung der Team-Bilanz! Auch im Speed konnten sich die Athleten immer weiter beschleunigen, allen voran Jan Hojer: Bei bisher zwei Weltcups brach er zwei Mal den deutschen Rekord und drückte die Marke unter die magische Grenze von sieben Sekunden!
Afra Hönig klettert ihre derzeit beste Saison: Bei zwei von drei Weltcups schaffte sie es ins Halbfinale und liegt derzeit auf Platz 17 im Gesamtranking. Auch Fokusteam-Mitglied Alma Bestvater, die derzeit wohl aussichtsreichste Olympia-Kandidatin, kam zuletzt in Chongqing besser in die Saison. Kann sie sich in Wujiang weiter steigern und in die Runde der besten sechs Frauen einziehen? Besser läuft es für die Thüringerin im Speed: Bei zwei Weltcups konnte sie den deutschen Rekord brechen – und blieb zuletzt unter der wichtigen Marke von 10 Sekunden!
Die internationale Konkurrenz: Welcome back, Miho Nonaka
Kletterfans weltweit dürfen sich auf das Comeback der japanischen Boulderstars Miho Nonaka freuen! Letztes Jahr gewann sie den Gesamtweltcup im Bouldern. Dieses Jahr fehlte sie verletzungsbedingt bei den ersten drei Events. Ihren Platz nahm das slowenische Ausnahmetalent Janja Garnbret ein, die bei allen drei Weltcups in dieser Saison vom obersten Podiumsplatz lachte und damit bereits extrem weit vorne liegt, uneinholbar für Miho Nonaka – und wahrscheinlich auch für den Rest des Feldes. Derzeit hat Janja bereits 300 Weltcuppunkte gesammelt, auf Rang zwei liegt mit der Hälfte der Punkte (163) die Französin Fanny Gibert. Gewinnt Janja auch in Wujiang, kann man sie kaum noch vom obersten Gesamtweltcup-Podium stoßen. Auf den Plätzen zwei bis sieben ist das Rennen aber noch lange nicht gelaufen: Hier trennen die Athletinnen nur rund 40 Weltcuppunkte.
Weniger eindeutig sieht es bei den Herren aus: Adam Ondra (CZE) führt knapp vor Tomoa Narasaki (JPN) und Manuel Cornu (FRA). Nachdem Ondra den letzten Weltcup krankheitsbedingt ausgelassen hat, wird er nun in Wujiang wieder voll angreifen. Sein erklärtes Ziel ist zwar Olympia – aber wenn man den Gesamtweltcupsieg mal eben mitnehmen kann, warum nicht? Hinter Ondra macht sich die Dominanz des japanischen Teams bemerkbar: Auf den ersten 14 Plätzen finden sich gleich sieben Japaner.
Mit dem Ausgang des Speed-Wettbewerbs haben diese Damen und Herren allerdings nichts zu tun: Von den drei Spielarten des Kletterns ist keine Disziplin so separiert wie das Speed. Hier dominieren die Stars aus Russland, Iran, Indonesien, China – und Frankreich. Mit zwei Siegen liegt die erst 18-jährige Chinesin YiLing Song vorne, dicht gefolgt von der Französin Anouck Jaubert. Bei den Herren führt Bassa Mawem (FRA) das Feld an, mit einem sehr kleinen Vorsprung vor dem Russen Sergey Rukin. Auf Platz drei liegt Alfian Muhammad aus Indonesien. Hier wird das Rennen nochmal spannend – zumal die Speed-Saison noch etwas länger dauert als die Boulder-Serie.
Nächster Halt: Heimvorteil!
Die Deutschen Damen und Herren haben beim übernächsten Weltcup einen Trumpf im Ärmel: Dann trifft sich die Boulder-Elite in München! Den Heimvorteil wusste in der Vergangenheit regelmäßig Jan Hojer zu nutzen: Bei der Weltmeisterschaft 2014 wurde er in München Dritter, bei der EM 2017 sogar Erster – und Tagessieger. Auch für Alex Megos lief es in München bereits sehr gut: Nach 5-jähriger Pause vom Wettkampfgeschehen feierte der vielleicht beste Felskletterer der Welt sein Comeback – mit dem Titel des Vize-Europameisters im Bouldern. Wie es für die DAV-Mannschaft in diesem Jahr laufen wird, werden wir schon bald sehen, am 18. und 19. Mai!
- Alle Infos zum Boulderweltcup und zum Ticketverkauf finden Sie hier: alpenverein.de/boulderweltcup
IFSC Boulder Weltcup Programm Wujiang
Freitag, 3.5.2019: Speed
- 12.45 – 15.15 Uhr: Qualifikation Damen und Herren (erst Damen, dann Herren)
- 19.00 – 20.00 Uhr: Finale Damen und Herren (Livestream)
Samstag, 4.5.2019: Bouldern
- 10.00 – 13.30 Uhr: Damen Qualifikation
- 15.00 – 20.00 Uhr: Herren Qualifikation
Sonntag 5.5.2019: Bouldern
- 09.30 – 11.45 Uhr: Halbfinale Damen und Herren (Livestream)
- 17.00 – 18.30 Uhr: Finale Damen (Livestream)
- 18.30 – 20.00 Uhr: Finale Herren (Livestream)
https://youtu.be/hcgbkdvkuYI