Europameisterschaft 2010 in Imst [Ergebnisse, Bericht, Videos]
Eine Demonstration der Favoriten bot das Boulder-Halbfinale der Kletter-EM 2010. Tausende begeisterte Fans und Zuschauer feierten bereits in den Nachmittagsstunden einen mitreißenden Kletter-Event am Innsbrucker Markplatz und verwandelten das Stadion in den Abendstunden in einen brodelnden Hexenkessel.
Bouldern Herren
Bei den Herren im Boulderhalbfinale unterstrich der Boulder-Mann der Stunde, Adam Ondra aus Tschechien, seine Leistung aus der Qualifikation und zog als Führender ins Finale ein, gefolgt vom Schweizer Rockmaster Cèdric Lachat und Casper Ten Sijthoff (NL). Knapp gestaltete sich wiederum das Weiterkommen von Kilian Fischhuber. Auf Rang 5 des Halbfinales zog der Wahltiroler als Vorletzter, hinter Klemen Becan und vor Jernej Kruder (beide SLO) in die Entscheidung ein. Weniger Glück hatte der zweite Österreicher im Halbfinale, der Ötztaler Lukas Ennemoser, der den Bewerb auf Platz 20 beendete. Stefan Danker, der als einziger DAV-Starter die Qualifikationsrunde überstanden hat, belegte am Ende einen sehr guten zehnten Platz. Bruno Vacka, der für Kroatioan starten muss darf hatte nicht all zu viel Glück in der Quali und wurde…….[man muss nicht jeden Platz erwähnen.]
Im Finale drückte Kilian Fischhuber dann im richtigen Moment aufs Gas. Mit zweimal Top im Entscheidungsbewerb kletterte Österreichs Medaillengarant vom 5. Rang im Halbfinale auf den dritten Platz nach vorne. Unschlagbar zeigte sich Cèdric Lachat aus der Schweiz. Nach vier Wettkampftagen und Starts in allen Disziplinen ging Lachat auch im Finale dreimal Top und sicherte sich somit Gold im Bouldern vor Adam Ondra.
O-Ton Kilian Fischhuber:
„Mein Ziel war es, mich im Finale noch einmal zu steigern und einen Sprung nach vorne machen zu können. Natürlich hätte ich mir eine Goldmedaille erhofft, doch dieser dritte Rang bei der EM ist ein super Ergebnis für mich. Ein großes Danke an das super Publikum, das uns alle nach Oben pushte!“
Ergebnis Männer Bouldern:
1 Lachat Cédric 1984 SUI
2 Ondra Adam 1993 CZE
3 Fischhuber Kilian 1983 AUT
4 Kruder Jernej 1990 SLO
5 Ten Sijthoff Casper 1982 NED
6 Becan Klemen 1982 SLO
7 Core Christian 1974 ITA
8 Watson Stewart 1984 GBR
9 Sharafutdinov Dmitry 1986 RUS
10 Jongeneelen Wouter 1977 NED
10 Danker Stefan 1988 GER
16 Sommer Remo 1986 SUI
19 Lopez Mateos Eric 1991 ESP
20 Ennemoser Lukas 1989 AUT
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27 Moosburger Emanuel 1985 AUT
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31 Rudigier Max 1993 AUT
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39 Conrad Mathias 1989 GER
39 de Leeuw Nicky 1989 NED
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41 Nieuwenhuijs. Michiel 1986 NED
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51 Jaggi Martin 1982 SUI
51 Vacka Bruno 1983 CRO
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57 Putz Peter 1982 AUT
Bouldern Damen
Mit vier Flashs in vier Bouldern stürmte die Boulder-Gesatmweltcupsiegerin von 2008 Anna Stöhr regelrecht ins Finale. Auf den Rängen 2 und 3 folgten die starke Französin Melissa Le Neve und Olga Shalagina (UKR). Juliane Wurm sowie die Russinnen Olga Bibik und Anna Galliamova komplettieren das Sextett der besten Boulderinnen Europas. Endstation Halbfinale hieß es hingegen für Sloweniens Mitfavoritinnen Mina Markovic und Nataljia Gros auf den Rängen 7 und 8.
Anna Stöhr drehte dann im Finale noch einmal richtig auf. Nach einem Flash am ersten Boulder, schaffte sie noch drei weitere Topbegehung von den vier Finalboulder. Nur Juliane präsentierte sich mit einer beeindruckenden Performance und ebenfalls drei Tops im Finale ähnlich stark wie Anna. Nur die Flash-Begehung von Boulder 1 trennte Juliane vom ersten Platz. Bronze im Damen-Finale ging an Russlands Olga Shalagina, die ihren dritten Platz aus dem Halbfinale damit erfolgreich verteidigen konnte.
O-Ton Anna Stöhr:
„Mir fehlen die Worte, es war eine so lässige Veranstaltung mit einem Wahnsinns-Publikum! Es hat Riesenspaß gemacht hier zu bouldern. Dieser Erfolg zählt eindeutig zu meinen schönsten Klettermomenten bisher.“
O-Ton Juliane Wurm:
„UUUUAAAA…. Ich kann´s nicht fassen!!! Vize-Europameisterin!“ [Ks.com: Hier könnt ihr lesen, was sie so über den Vize-Titel und die EM schreibt.]
Ergebnis Damen Bouldern:
1 Stöhr Anna 1988 AUT
2 Wurm Juliane 1990 GER
3 Shalagina Olga 1983 UKR
4 Bibik Olga 1976 RUS
5 Le Neve Melissa 1989 FRA
6 Galliamova Anna 1986 RUS
7 Markovic Mina 1987 SLO
8 Gros Natalija 1984 SLO
9 Rajfova Silvie 1989 CZE
10 Balakireva Alexandra 1985 RUS
11 Titova Natalia 1978 RUS
11 Saurwein Katharina 1987 AUT
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15 Klingler Petra 1992 SUI
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17 Bacher Sabine 1984 AUT
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21 Bacher Barbara 1982 AUT
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23 Zijlstra Vera 1988 NED
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31 Brunner Elena 1994 AUT
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35 HAYEN Magali 1989 BEL
Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=jLs58iiRKvo
Lead Herren
Im Herren-Halbfinale des Lead-Bewerbs unterstrich Adam Ondra seine derzeit bestechende Form und kletterte als einziger Athlet zum dritten Mal top, was auch nur er schaffte. Auf den Rängen 2 und 3 mischten Patxi Usobiaga (ESP) und Überraschungsmann Mikhail Chernikov aus Russland (Plätze 7 und 13 in der Qualifikation) das Feld neu auf, gefolgt von David Lama auf Rang 4, Ramòn Julian Puigblanque (ESP), Manuel Romain (FRA) und Jakob Schubert auf Rang 7. Zwei große Namen fehlten im Vorstieg-Finale: Cèdric Lachat (FR) und Jorg Verhoeven (NL) verpassten als 12. bzw. 25. der Qualifikation den Einzug in die Entscheidung. Thomas „Shorty“ Tauphorn und Alex Megos fielen beide ziemlich unglücklich aus der Wand und belegten nach dem Halbfinale die Plätze 17. und 23. Schade, denn es wäre bestimt mehr drin gewesen.
Dann kam alles anders als gedacht: Nach einer beeindruckenden Vorgabe von Jakob Schubert, der als zweiter Starter ins Finale ging, kletterte bis zu den Top 3 der Qualifikation nur Spaniens RamònJulian Puigblanque weiter als der Österreicher. David Lama verpasste nach einer soliden Leistung das Podest knapp und landete auf Rang 4. Ein überraschend frühes Ende fand die Perfomance des Titelanwärters und Zweitplatzierten des Halbfinales, Patxi Usobiaga, bereits in der Hälfte der Route. Damit schien der Weg frei für Adam Ondra.
Souverän bis kurz vor das Top musste sich der tschechische Nachwuchsathlet jedoch dem fünffachen Rockmaster und neuen Europameister, RamònJulian Puigblanque, geschlagen geben. Die Plätze zwei und drei gehen somit an Adam Ondra und Jakob Schubert!
O-Ton Jakob Schubert:
„Die Stimmung im Finale war einfach nur geil. Vor so einem Publikum eine Medaille zu machen, ist das genialste in meinem bisherigen Kletterleben. Einfach nur Wahnsinn!“
Ergebnis Männer Lead:
1 Julian Puigblanque Ramón 1981 ESP
2 Ondra Adam 1993 CZE
3 Schubert Jakob 1990 AUT
4 Lama David 1990 AUT
5 Midtboe Magnus 1988 NOR
6 Usobiaga Lakunza Patxi 1980 ESP
7 Chernikov Mikhail 1985 RUS
8 Romain Manuel 1988 FRA
9 Becan Klemen 1982 SLO
10 Lechner Mario 1991 AUT
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12 Lachat Cédric 1984 SUI
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17 Tauporn Thomas 1991 GER
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23 Megos Alexander 1993 GER
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25 Verhoeven Jorg 1985 NED
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29 Krismer Christoph 1992 AUT
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32 Sommer Remo 1986 SUI
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35 Köb Lukas 1992 AUT
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41 Hojer Jan 1992 GER
42 Moroder Rudi 1992 ITA
43 Jaggi Martin 1982 SUI
Lead Damen
Bei den Damen verteidigten Angela Eiter und Johanna Ernst auf den Plätzen 1 und 2 ihre Führung aus dem Qualifikationsdurchgang. Die Französin Alizèe Dufraisse kletterte mit einer starken Leistung vom 23. auf den 3. Rang, noch vor Alexandra Eyer (SUI) und Mina Markovic aus Slowenien.
Ebenfalls nicht mit dabei in der Lead-Entscheidung: Die starken Sloweninnen Nataljia Gros (10.) und Maja Vidmar (12.). Im Finale setzte sich Mina Markovic (SLO) als 4. Starterin in einer anspruchsvollen Route deutlich von ihren Konkurrentinnen ab, bis Alizèe Dufraisse aus Frankreich den Reigen der Top 3 eröffnete und die Zwischenführung übernahm. Spannend machte es die Titelverteidigerin und Zweite nach dem Halbfinale, Johanna Ernst, die nach Startschwierigkeiten ihren Rhythmus fand und dennoch nach Ablauf der acht Minuten im oberen Drittel als Zwischenführende kapitulieren musste. Souverän vom Start weg kletterte Lokalmatadorin Angy Eiter bei ihrer Heim-EM in Richtung Top. Die nach ihrer Verletzung wiedererstarkte Imsterin ließ sich von einem enthusiastischen Publikum regelrecht nach Oben tragen und klopfte als einzige Starterin am Top an.
Erst kurz bevor sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, realisierte die frischgebackene Europameisterin ihren Sieg und krönte sich somit erstmals zur Europameisterin im Vorstieg.
Ergebnis Damen Lead:
1 Eiter Angela 1986 AUT
2 Ernst Johanna 1992 AUT
3 DUFRAISSE Alizée 1987 FRA
4 Markovic Mina 1987 SLO
5 Eyer Alexandra 1981 SUI
6 Shalagina Olga 1983 UKR
7 Durif Charlotte 1990 FRA
8 Bacher Barbara 1982 AUT
9 Posch Katharina 1994 AUT
10 Gros Natalija 1984 SLO
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12 Vidmar Maja 1985 SLO
13 Brumagne Mathilde 1989 BEL
14 Stotz Rebekka 1992 SUI
15 Röck Magdalena 1994 AUT
16 Schranz Christine 1988 AUT
17 Lavarda Jenny 1984 ITA
18 Sarkany Muriel 1974 BEL
19 Janicot Hélène 1993 FRA
20 Sigrist Manuela 1992 SUI
http://www.youtube.com/watch?v=sj81f52vCcg
Speed
Neue Europameister sind Edyta Ropek (POL) und Sergey Abdrakhmanov (RUS). Für den DAV gab es aber auch mehr als ordentliche Resultate zu vermelden. Allen voran Isabell Haag, die einen hervorragenden 8. Platz belegte und damit bestätigt, dass die deutschen Speedkletterer auf dem richtigen Weg (will heißen: in die Weltspitze) sind. Bei den Herren konnte als bester Deutscher Simon Bosler auf Platz 15. sprinten. Auch dass ist angesichts der hohen Leistungsdichte ein achtbarer Platz. Maximilian Porscha wurde 20., Fabian Bosler 23., Florian Böbel 26.
Ergebnis Männer Speed:
1 Abdrakhmanov Sergey 1990 RUS
2 Kokorin Stanislav 1990 RUS
3 Hroza Libor 1987 CZE
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15 Bosler Simon 1992 GER
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20 Porscha Maximilian 1992 GER
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23 Bosler Fabian 1991 GER
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26 Böbel Florian 1988 GER
Ergebnis Damen Speed:
1 Ropek Edyta 1979 POL
2 Alekseeva Ksenia 1987 RUS
3 Titova Natalia 1978 RUS
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8 Haag Isabell 1992 GER
Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=YZyLjvs1V3s
Text: DAV, ÖAV,kletterszene.com Quelle IFSC, DAV, ÖAV Foto: ÖAV Video: You Tube