Der IFSC Boulder Weltcup Zirkus gastiert dieses Wochenende in Chongqing

Der Weltcup-Zirkus zieht weiter ins Land des Lächelns, genau: in die chinesische Stadt Chongqing. Wer beim 3. Boulder- und 2. Speedweltcup der Saison von den Podiumsplätzen in das Publikum lächeln wird, steht allerdings noch in den Sternen. Weniger ungewiss sind die Athletinnen und Athleten, die in China um die Tops konkurrieren werden: Einmal mehr ist es die Weltauswahl, die im Olympia-Qualifikationsjahr gegeneinander antritt. Auch der DAV-Kader reist mit fünf Herren und drei Damen an.

 

Das deutsche Team für Chongqing

Wie bei den beiden vorherigen Weltcup-Stationen reist der DAV in fast unveränderter Besetzung an: Das komplette Olympia-Fokusteam ist vertreten und wird von weiteren Top-Athletinnen und Athleten aus dem Kader ergänzt.
Herren:

  • Yannick Flohé (DAV Aachen) – Fokusteam; Bouldern
  • Jan Hojer (DAV Frankfurt/Main) – Fokusteam; Speed und Bouldern
  • Alex Megos (DAV Erlangen) – Fokusteam; Speed und Bouldern
  • Max Kleesattel (DAV Schwäbisch Gmünd); Bouldern
  • Kim Marschner (DAV Schwäbisch Gmünd); Bouldern

Bei den Herren ist Alex Megos in dieser Saison bislang der erfolgreichste Boulderer: Zwei Halbfinalteilnahmen in zwei Weltcups stehen bei ihm auf der Haben-Seite. In Moskau am vorletzten Wochenende boulderte sich zudem Jan Hojer in die Top-20 – eine eindeutige Steigerung der Teamleistung. Und da alle guten Dinge ja drei sind, klappt es nun hoffentlich mit einer Finalteilnahme. Wir sind gespannt!

Damen:

  • Alma Bestvater (DAV Weimar) – Fokusteam; Speed und Bouldern
  • Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) – Fokusteam; Bouldern
  • Afra Hönig (DAV Landshut); Bouldern

Besonders spannend wird der Auftritt von Afra Hönig: Sie klettert ihre derzeit beste Saison! Bei zwei von zwei Weltcups schaffte sie es ins Halbfinale. Wird sie auch in Chongqing den Einzug in die Runde der Besten schaffen – und vielleicht bis ins Finale kommen? Für Alma Bestvater, der derzeit wohl aussichtsreichsten Olympia-Kandidatin, lief es in dieser Saison im Bouldern noch nicht so gut: Bisher konnte sie sich noch nicht für ein Halbfinale qualifizieren. Die 24-Jährige wird deshalb mit besonderem Ehrgeiz nach China reisen. Und zumindest im Speed macht sich das Training bereits bemerkbar: Beim 1. Speed-Weltcup in Moskau stellte sie den deutschen Rekord (ihren eigenen) ein: 10,431 Sekunden!

 

Die internationale Konkurrenz

Die Liste der Anwärterinnen und Anwärter auf Finaltickets ist lang: Während in den Speed-Disziplinen aus westlicher Sicht allenfalls Frankreich eine Chance hat, geht es beim Bouldern deutlich multikultureller zu.

Aber zunächst zu den „Sprintern des Kletterns“: Im Hinblick auf Olympia setzte der Franzose Bassa Mawem bereits beim ersten Speed-Weltcup in Moskau ein deutliches Zeichen: Er sicherte sich den ersten Platz vor dem Russen Vladislav Deulin und dem überragenden Rest des russischen Teams (sechs Russen waren in den Top-10). Sowohl Deulin als auch Mawem starten wieder im Speed. Bei den Damen waren vier Russinnen in den Top-10. Gewonnen hat aber eine Athletin der jetzigen Gastgebernation: die erst 18-Jährige YiLing Song. Auch sie startet in ihrem Heimatland.

Beim Bouldern sind es vor allem die Japaner und die westlichen Nationen, die dominieren. In Chongqing stehen wieder die größten Namen auf der Meldeliste: Adam Ondra (CZE), der bereits einen Sieg und einen zweiten Platz verbuchen kann, Jernej Kruder (SLO), der in Moskau gewinnen konnte, sowie Tomoa Narasaki (JPN), der zwar in Moskau pausierte, aber generell zu den stärksten Boulderern der Welt gehört. Sie alle sind heiße Kandidaten auf einen Podiumsplatz.

Auch auf der Startliste der Damen finden sich die wichtigsten Namen: Die Französin Fanny Gibert, Shauna Coxsey (GBR), die nach einer langen Verletzungpause eine Medaille nach der anderen abstaubt, Janja Garnbret (SLO), die in dieser Saison den ersten Platz (in zwei von zwei Weltcups) für sich gebucht zu haben scheint sowie Akiyo Noguchi, die nach ihrer Pause in Russland auch wieder mit von der Partie ist und im letzten Jahr immerhin Vize-Gesamtweltcupsiegerin wurde.

IFSC Boulder Weltcup Programm in Chongqing

Sonntag 28.4.2019: Bouldern

  • 16:55 – 18.55 Uhr: Halbfinale Damen und Herren (Livestream)
  • 00.00 – 01.30 Uhr: Finale Herren (Livestream)
  • 01.30 – 02.00 Uhr: Finale Damen (Livestream)

 

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/SlBVIvgB81A
    Text: Deutscher Alpenverein, Kletterszene Foto: © IFSC/Forrest Liu,
  • Beitragsdatum 25. April 2019