Da wurden Glückshormone produziert! [Soul Moves Süd Finale | Bericht, Ergebnisse, Video]
Wir schreiben Freitag den 11. November 2011. Der Wecker klingelt zu einer Uhrzeit, die man nur aus Geschichtsbüchern kennt und nicht glauben möchte, dass es diese Uhrzeit gibt. Hilft ja nix – aufstehen und Kaffee kochen denn um halb neun holt mich der Tom ab. Kurz die Lapisbürste übers Gebiss gewischt und schon läutet die Klingel — was für ein ätzendes Geräusch um diese Uhrzeit. Ab ins Auto – Augen zu und mit Vollgas auf dem Beifahrersitz Richtung Ingolstadt. Kaum zu glauben Dave, Christoph sind auch schon am Start und pfui deife sind die gut gelaunt. Naja — noch ’nen Kaffee und dann geht’s los. Aus Erfahrung noch schnell dicken Sound in die Köpfhörer einspeisen und die Makkita kann los legen. Da ein Griff, dort ein Griff und — ach — da könnt noch a Tritt hin — super der erste Boulder ist fertig. Auf zum nächsten– schnell, hab grad ’nen Run! Boulder 20?! Kein Problem!! – Drei Kreativkrisen später war auch dieser Topgriff befestigt. Leider fehlten drei Züge dazwischen. Aber das Ende war 1A und musste nicht mehr geändert werden. Was ist schon Testbouldern — muss das sein? Ok!
Kurze Besprechung und weiter geht das knattern der Schlagschrauber! Dort ein Volumen, da ein Deutschlandgriff und irgendwie müssen wir noch das Auge verarbeiten! Gesagt, getan und man mag es kaum glauben, so schnell waren die SMS Problem noch nie geschraubt. Zumindest nicht solange ich dabei war! – Jeglicher Kommentar dazu ist überflüssig!
Da Tom, Christoph und ich am nächsten Morgen nach Darmstadt mussten, kann ich zu dem Finale der dies jährigen SMS nicht viel schreiben und überlasse nun das Feld dem Wolfgang Max.
Endlich geschafft, alles ist in der Halle vorbereitet. Die Wände sind voll mit kleinen und großen Volumes, unterschiedlichsten Griffen, oftmals das erste Mal an der Wand – kann’s kaum erwarten zu chalken und endlich die ersten Boulder zu ziehen. Eine Menge Leute nutzen die Chance schon deutlich vor zwölf Uhr zu starten.
Mitten in der 19 passierts: Der DJ startet die Musik und ich möchte den Rhythmus zum Weiterziehen nutzen und schmier ab! Ruhe bewahren und die anderen beobachten! Da kommen ein paar junge Mädels – treten, halten und ziehen über die Zone zum Endgriff! Erste Selbstzweifel kommen auf. Die Route liegt mir wohl nicht – eine andere probieren. Was schon 3 Stunden vorbei? Dann erst mal eine Verpflegungsstopp.
Und so lass ich mich treiben von gutem Rock, keinem Leistungsdruck – außer meinem Ehrgeiz – und versuch möglichst viel von den Anderen abzuschauen. Mit genügend Adrenalin geh ich die 24 an, power on, zieh verbissen durch und gib dem Schmerz, der die Finger aufzieht, nicht nach. Es klappt und wie eine Lawine jagt das umgewandelte Adrenalin als Glückshormone durch die Adern – alle Schmerzen sind weg.
Der Zenit ist überschritten und so wandere ich durch die Halle und staune wer was zieht. Was solls – echt cool mit Gleichgesinnten und Musik den Tag zu verbringen. Um mich herum sind alle locker, kein Stress. Der Organisationsaufwand hat sich gelohnt und mit den vielen Spenden der Sponsoren können die Meisten noch eine Erinnerung mitnehmen. Jeder hat gewonnen.
Scheiß aufs schöne Wetter draußen! Nächstes Jahr mach ich wieder mit.
Video-Link: http://vimeo.com/32112399
(Benutzername & Passwort: soulmover)
Text: Wolfgang Max, kletterszene.com Video: Deti Fliegl / Fotos: DAV Ingolstadt