Welche Athlet*innen haben sich für Paris qualifiziert [Sportklettern – Olympische Spiele 2024]
Am 26. Juli werden sie eröffnet, die Olympischen Spiele 2024 in Paris mit einer Eröffnungsfeier, die bereits vorab als außergewöhnlich gehandelt wird.
Vom 5. bis 10. August werden die Wettkämpfe in den Disziplinen Speed sowie Bouldern und Lead ausgetragen. Näheres zum Wettkampfformat, den Favoriten und den genauen Terminen folgt in Kürze.
Die deutschen Athlet*innen haben es spannend gemacht: Beim zweiten Event der Olympic Qualifier Series in Budapest nutzten Lucia Dörffel, Alex Megos und Yannick Flohé ihre letzte Chance und lösten alle drei das Ticket für Paris.
Die 24-jährige Chemnitzerin hat mit dieser Leistung bereits Geschichte geschrieben: Sie wird die erste deutsche Sportkletterin sein, die an Olympischen Spielen teilnimmt.
Bouldern und Lead (Olympic Combined)
Für die Wettkämpfe in Bouldern und Lead konnten sich 20 Sportlerinnen und 20 Sportler aus insgesamt 17 Nationen qualifizieren.
Den ersten 6 war das bereits im August vergangenen Jahres bei den Weltmeisterschaften in Bern gelungen: Janja Garnbret (Slowenien), die Olympiasiegerin der vergangenen Spiele, Jessica Pilz (Österreich), die sich bei der Lead-WM in Innsbruck 2018 knapp vor der Slowenin den Sieg holte, und Ai Mori (Japan), die bei einer Körpergröße von 154 cm wiederholt mit faszinierend einzigartigen Lösungswegen begeistert. Außerdem können sich Jakob Schubert (Österreich), der mit seinen 33 Jahren bereits auf eine beispiellose Karriere an Fels und Plastik zurückblicken kann, Colin Duffy (USA), der sich gleich bei seinem allerersten internationalen Senioren-Wettbewerb mit einem Sieg für die vergangenen Olympischen Spiele qualifizieren und dort auch gleich das Finale erreichen konnte, und Tomoa Narasaki (Japan), mehrfacher Weltmeister und in seiner Heimat ein gefeierter Kletterstar, nun bereits fast ein ganzes Jahr auf ihre Teilnahme in Paris freuen.
In den folgenden 5 kontinentalen Qualifikationswettkämpfen konnten sich die 5 jeweils Erstplatzierten der Frauen und Männer ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen sichern.
Oriane Bertone (Frankreich), die 2018 mit nur 12 Jahren als jüngste Person überhaupt einen Boulder der Schwierigkeit 8B+ kletterte und Toby Roberts (Großbritannien) 2022 als erster Brite nach 28 Jahren den Sieg in einem Lead-Worldcup einfahren konnte, nutzen diese Chance gleich in Runde 1 auf dem europäischen Kontinent.
Bei den Pan American Games in Santiago zogen Natalia Grossman und Jesse Grupper (beide USA) nach. Natalia, mit ihren 23 Jahren bereits eine der erfolgreichsten Wettkampfkletterinnen in der Geschichte dieses Sports, sorgt wiederholt dafür, dass der Kampf um Platz eins, der nicht selten zwischen ihr und Janja Garnbret ausgefochten wird, spannend bleibt. Der 27-Jährige Jesse Grupper meistert erfolgreich den Balanceakt zwischen Kletterkarriere und seiner Arbeit als Forschungsbeauftragter für Ingenieurwesen an der Harvard University.
Yuetong Zhang (China), die im zarten Alter von 4 Jahren zu Klettern begann und als jüngste Kletterin ins chinesische Nationalteam aufgenommen wurde, und der erst 17-jährige Sorato Anraku (Japan), dessen Karriere seit 2021 so richtig Fahrt aufnimmt, holten sich das Ticket in Asien.
Beim Oceania Qualifier in Melbourne waren die in Heidelberg (Deutschland) geborene Oceania MacKenzie und Campbell Harrison (beide Australien) die glücklichen Sieger. 2021 outete sich Harrison bei einer Podiumsdiskussion als homosexuell und tritt nicht nur im Kampf um Platzierungen, sondern auch als Vorbild für junge LGBTQ+-Kletternde in Paris an.
Aus dem letzten kontinentalen Qualifikationswettkampf in Afrika gingen Lauren Mukheibir und Mel Janse van Rensburg (beide Südafrika) als Gewinner hervor. Der Allrounderin Mukheibir holte sich 2021 die afrikanischen Meisterschaften in allen drei Disziplinen (Bouldern, Lead und Speed) Gold. Van Rensburg begann erst mit 13 zu klettern und macht damit allen, die etwas später in den Sport einsteigen, Hoffnung.
Die letzten Plätze waren innerhalb der vergangenen Wochen bei den Olympic Qualifier Series vom 16. bis 19. Mai 2024 in Shanghai und vom 20. bis 23. Juni 2024 in Budapest vergeben.
Durchsetzen konnten sich bei den Frauen Brooke Raboutou (USA), der das Wettkampfklettern quasi in die Wiege gelegt war und die hier längst ihre eigene Geschichte schreibt, Miho Nonaka (Japan), Zweitplatzierte bei den Olympischen Spielen in Tokio, und Erin McNeice (Großbritannien), die im Alter von 20 bereits seit 15 Jahren kletterte. Chaehyun Seo (Korea), die als 14-Jährige bereits eine 9a Route klettern konnte und schon einige Goldmedaillen und einen Weltmeistertitel in der Tasche hat, die 18-Jährige Zhilu Lou (China), die als erste chinesische Boulderin eine World Cup-Medaille holen konnte, Ievgeniia (Jenya) Kazbekova (Ukraine), der die Ukraine beim größten Sportevent der Welt in diesen Zeiten zu vertreten besonders viel bedeutet, und Mia Krampl (Slowenien), die Kletterin der Herzen vom Boulder-World Cup in München 2019.
Lucia Dörffel (Deutschland), die unsere erste deutsche Kletter-Olympionikin sein wird, Zélia Avezou (Frankreich) und Camilla Moroni (Italien), die beide in eine Familie von Kletternden hineingeboren wurden, Laura Rogora (Italien), die als dritte Frau der Welt eine 9b und eine 8c onsight kletterte, und Molly Thompson-Smith (Großbritannien), die nach mehreren Verletzungsphasen immer wieder aufstand und sich auch als hervorragende Kommentatorin einen Namen gemacht hat.
Bei den Herren starten in Paris nun auch der mental starke Dohyun Lee (Korea), Sam Avezou (Frankreich), dessen Kletterkarriere 2015 mit dem Gewinn der Jugendweltmeisterschaft in Arco so richtig ins Rollen kam, Adam Ondra (Tschechien), der bereits im Alter von 13 Jahren zur Weltspitze zählte, und Alberto Ginés López (Spanien), der amtierende Olympiasieger.
Darüber hinaus werden wir in Paris sehen:
Hannes Van Duysen (Belgien), der 2023 mit einem Sieg nach dem anderen auf den Plan trat, Paul Jenft (Frankreich), der sich mit Höchstleistungen am Fels von seinen Höchstleistungen am Plastik erholt, Yannick Flohé (Deutschland), der einfach durch nichts aus der Ruhe zu bringen scheint und aus einer Wettkampfklettererfamilie stammt, Hamish McArthur (Großbritannien),
der schon im Juniorenkader so richtig abräumen konnte, Sascha Lehmann (Schweiz), an Fels und Plastik sehr erfolgreich, der seine ersten Wettkampferfahrungen im Geräteturnen sammelte, Alexander Megos (Deutschland), der seit Jahren in wenigen Versuchen einige der härtesten Routen an den Felsen dieser Welt abhakt, Luka Potocar (Slowenien), mit 22 bereits mehrfacher World Cup-Gewinner, und Yufei Pan (China), der seit 2017 im Wettkampfklettern durchstartet.
Speed
Für die Disziplin Speed qualifizierten sich unter den Damen bei der WM vergangenes Jahr in Bern Desak Made Rita Kusuma Dewi (Indonesien) und Emma Hunt (USA). Bei den Herren gelang Matteo Zurloni (Italien) und Jinbao Long (China) die frühstmögliche Qualifikation.
Über die kontinentale Qualifier Serie zogen Aleksandra Miroslaw (Polen), Piper Kelly (USA), Lijuan Deng (China), Sarah Tetzlaff (Neuseeland) und Aniya Holder (Südafrika) in der Damenkategorie nach, während sich bei den Herren Bassa Mawem (Frankreich), Samuel Watson (USA), Rahmad Adi Mulyono (Indonesien), Julian David (Neuseeland) und Joshua Bruyns (Südafrika) ihre Tickets sicherten.
Bei den Olympic Qualifier Series in Shanghai und Budapest nutzten unter den Frauen Yafei Zhou (China), Aleksandra Kalucka (Polen), Rajiah Sallsabillah (Indonesien), Capucine Viglione (Frankreich), Manon Lebon (Frankreich), Leslie Adriana Romero Pérez (Spanien) und Beatrice Colli (Italien) die letzte Chance.
Unter den Männern, die in Paris im Speedklettern starten, werden wir Peng Wu (China), Veddriq Leonardo (Indonesien), Amir Maimuratov (Kasachstan), Zachary Hammer (USA), Reza Alipour Shenazandifard (Iran), Yaroslav Tkach (Ukraine) und Euncheol Shin (Korea) sehen.
Hier findet ihr alle 68 Teilnehmenden noch einmal aufgelistet:
Bouldern und Lead
Speed
Frauen:
Janja Garnbret (Slowenien)
Jessica Pilz (Österreich)
Ai Mori (Japan)
Oriane Bertone (Frankreich)
Natalia Grossman (USA)
Yuetong Zhang (China)
Oceania MacKenzie (Australien)
Lauren Mukheibir (Südafrika)
Brooke Raboutou (USA)
Miho Nonaka (Japan)
Erin McNeice (Großbritannien)
Chaehyun Seo (Korea)
Zhilu Lou (China)
Ievgeniia (Jenya) Kazbekova (Ukraine)
Mia Krampl (Slowenien)
Lucia Dörffel (Deutschland)
Zélia Avezou (Frankreich)
Camilla Moroni (Italien)
Laura Rogora (Italien)
Molly Thompson-Smith (Großbritannien)
Männer:
Jakob Schubert (Österreich)
Colin Duffy (USA)
Tomoa Narasaki (Japan)
Toby Roberts (Großbritannien)
Jesse Grupper (USA)
Sorato Anraku (Japan)
Campbell Harrison (Australien)
Mel Janse Van Rensburg (Südafrika)
Dohyun Lee (Korea)
Sam Avezou (Frankreich)
Adam Ondra (Tschechien)
Alberto Ginés López (Spanien)
Hannes Van Duysen (Belgien)
Paul Jenft (Frankreich)
Yannick Flohé (Deutschland)
Hamish McArthur (Großbritannien)
Sascha Lehmann (Schweiz)
Alexander Megos (Deutschland)
Luka Potocar (Slowenien)
Yufei Pan (China)
Frauen:
Desak Made Rita Kusuma Dewi (Indonesien)
Emma Hunt (USA)
Aleksandra Miroslaw (Polen)
Piper Kelly (USA)
Lijuan Deng (China)
Sarah Tetzlaff (Neuseeland)
Aniya Holder (Südafrika)
Yafei Zhou (China)
Aleksandra Kalucka (Polen)
Rajiah Sallsabillah (Indonesien)
Capucine Viglione (Frankreich)
Manon Lebon (Frankreich)
Leslie Adriana Romero Pérez (Spanien)
Beatrice Colli (Italien)
Männer
Matteo Zurloni (Italien)
Jinbao Long (China)
Bassa Mawem (Frankreich)
Samuel Watson (USA)
Rahmad Adi Mulyono (Indonesien)
Julian David (Neuseeland)
Joshua Bruyns (Südafrika)
Peng Wu (China)
Veddriq Leonardo (Indonesien)
Amir Maimuratov (Kasachstan)
Zachary Hammer (USA)
Reza Alipour Shenazandifard (Iran)
Yaroslav Tkach (Ukraine)
Euncheol Shin (Korea)
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