Urban Highline Festival in Lublin [Bericht & Video]
Vor zwei Wochen fand in Lublin das erste Urban Highline Festival statt. Da es auch in der noch jungen Slackerszene motivierte Jungs gibt, für die kein Weg zu weit ist um an Festivals teilzunehmen. So sind wir in der glücklichen Lage einen Bericht von Lukas Irmler über dieses Festival zu bekommen.
Lukas, schreibt folgendes in seinem Blog über das Wochenende:
Der Wecker klingelte letzten Mittwoch um 4.45 eindeutig zuu früh! Aber was sein muss, muss eben sein! So holte ich um 6 Uhr morgens zuerst Anatolij vom Bahnhof ab und wir trafen uns knapp 2h später in Bayreuth mit Helmar, Daniel und Fabi! So vollgepackt starteten wir dann mit monster Laune unsere Reise nach Lublin, eine Stadt sehr sehr weit östlich in Polen. Nach 16h Autofahrt kamen wir auch am Abend endlich an unserem Zielort an und wurden erst mal auf dem Festivalareal zwischen Zirkuszelten und genialer Gitarrenmusik von alten Freunden und neuen Bekanntschaften begrüßt.
Bereits am nächsten Tag startete das Festival offiziell und so waren 2 der 3 geplanten Highlines auch schon aufgebaut und warteten nur noch auf unsere Begehungen. Eine 35m lange und eine 20m lange Highline, beide vom „Rathaus“ Lublins aus zu gegenüberliegenden Gebäuden gespannt boten eine gute Beschäftigung für den ersten Tag!Am Abend war dann auch die Highline an der Kirche fertig und ich konnte mir auch dort noch eine Begehung abholen bevor es endgültig dunkel wurde!
Freitag war Longlinetag! Nachdem der uns zugedachte Platz sich als völligst unbrauchbar zum Longlinen herrausstellte, suchten Jan und Jordan erst noch nach einem geeigneten Platz für die Longlinecompetition und so verzögerte sich der Ablauf ein wenig.
Nachdem wir einen intressanten Platz gefunden hatten, im Prinzip 2 alte Fußballfelder mit Scheinwerferkonstruktionen rund herum, begnnen wir auch gleich mit dem Aufbauen von einer 183m langen Slackline und einem 100m Band mit Threaded Tubular (einem gefäfdelten Schlauchband). Jerry spannte natürlich auch noch sein Vektran auf ca. 90m.
Wir beschlossen einheitlich den vorgesehenen Longlinecometitionmodus ein klein wenig zu variiren, da sich die „Monster“ Longline bei dem starken anhaltenden Wind als doch schwieriger als erwartet herrausstellte! Kaum hatten wir beschlossen , das der, der die Line überhaupt gehen konnte der gewinner sein solle, machte ich meinen ersten Versuch. Der Wind war zwar nach wie vor stark aber ich war ja beim Longlinen momentan einiges gewohnt und hatte ja schon deutlich längere Bänder gelaufen, deswegen war ich trotz der anfänglichen Schwierigkeiten duch ständgig wechselnde Windverhältnissesehr selbstsicher unterwegs. Als ich nach einiger zeit eigentlich ohne größere Probleme an der anderen Seite ankam war ich doch ein wenig überrascht wie stark sich mein Longlineleven in den letzten Wochen verschoben hatte. Aber nachdem ich vom Longlinen nie genug bekommen kann drehte ich auf dem Band um und ging die Line auch noch zurück. Nachdem das auch wieder problemlos funktionierte forderte Mich Kemeter mich dann noch dazu auf noch mal zu Drehn und ich konnte mir den Spaß nicht nehmen lassen und lief nochmal bis zur Mitte zurück, drehte dort und kam nach ca. 540 Slacklinemetern wieder am Startpunk an! Jan meinte dann nur: “ Ich denke die Competition ist gelaufen bevor sie richtig begonnen hat“.
Im Laufe des verbleibenden Tages konnte Jerry die Line dann noch „fast“ FM laufen und scheiterte nur knapp, ca. 30m vor dem Ende. Anatolij konnte mit der Begehung des Monsters seine persönliche Bestmarke um beachtliche 40m steigern und holte sich den dritten Platz nach Jerry.Auch Jan, Grischa und Kquiet konnten die Longline wenigstens in eine Richtung bezwingen!
Am Samstag war zuerst mal wieder Highlinen angesagt, nachdem wir nach einem Tag ja schon beinahe wieder Entzug hatten. Fabi und ich verbrachten den Vormittag ganz alleine Auf dem Kirchturm und der Highline dort. ein wirklich wunderbarer Ort, den man beinahe magisch duch eine nicht endenwollende Wendeltreppe und ein altes Kirchenmuseum betritt, in dem anhaltend Kirchenchormusik durch die Luft hallt.
Der Ausblick den man von der Line aus auf Lublin hatte war sozusagen die Krönung dieser „göttlichen“ Highline. So verbrachten Fabi und ich viel auf der Line und auch beim minutenlangen Sitzen in der Mitte, wo wir einfach nur die Aussicht genossen.
Am Anchmittag war dann wieder Action angesagt, nämlich der Tricklinecontest!
Der ContestModus kam mir diesmal nicht wirklich entgegen und es gibt sicher einige Verbesserungsvorschläge für nächstes Jahr, aber im Großen und Ganzen war es super und ich lernte selber viele neue Tricks und bekam neue Denkanstöße. Jerrys Surfen war gigantisch, Jans Buttbouncekombos endlos und Kquiet jonglierte noch während dem surfen auf der Line mit 3 Käulen! Gigantisch! So Gewann am ende des Tages Jan Galek verdient! Ich konnte mir trotz meiner (aus meiner Sicht mickrigen Leistung an diesem Tag) den 2. Platz holen und Kquiet wurde sehr verdient Dritter!
Am Abend ging das Program allerdings gleich weiter! Nachthighlinen war angesagt und so konnten wir alle im Dunken nur durch Scheinwerferlich erhellt Die Kirchenline in völligst neuer Ümgebung ein weiteres Mal genießen! Es war gigantisch wie ein Vogel über dem nächtlichen Lublin durch die Lüfte zu schweben!!Sonntag war dann auch schon unser letzter Tag und so gingen Fabi und ich mal wieder auf den Kirchturm, wo wir zu unserer eigenen Verwunderung die Line, schon wieder ganz für uns alleine hatten. Schon vom ersten Tag an wollte ich die Kirchenhighline im Swami(kein Gurt zur Sicherung, sondern nur ein um den Bauch geschlungenes Band) laufen und diesen Traum konnte ich mir in glühender Mittagshitze dann auch noch erfüllen. Endlich fühlte es sich mal wieder richtig wie Highlinen an und jeder Schritt bekam volle Aufmerksamkeit und Konzentration! Auch Fabi gegang die Line noch im Swami, für ihn erst seine 2.te Highline im Swami und so eine beachtliche Leistung!
Gegen Abend , nachdem ich Jan und Faith noch in Windeseile beim Abbauen aller drei Highlines geholfen hatte, machten wir uns dann auch mal wieder auf den Weg und begannen unsere 15h Autofahrt wie immer mit bester Laune!
Monatg Morgen um 10 Uhr war ich dann auch endlich zu Hause und mein erster Weg nach dem Frühstück führte geradewegs zu meiner geliebten Highline über der Freisinger Brauerei! Ich gebs zu ich bin Süchtig und Lublin hat diese Such nach dem „High sein“ mal wieder ordentlich gepusht!
Hier noch ein Video mit Ausschnitten vom Tricklinecontest!
http://www.youtube.com/watch?v=R0xv_Qn5rU0
Text: Lukas Irmler, kletterszene.com Video: You Tube Foto: Urban Highline Festival