Tausche Sommer gegen Winter, ein südafrikanischer Boulderurlaub
Rocklands, RMNP oder doch lieber hier schwitzen? Diese Frage stellte sich Fabian Buhl im Juni, als die Semesterferien immer näher rückten und die Temperaturen ein vernünftiges Bouldern im gesamten Alpenraum fast nicht mehr zuließen. Also spielte er die verschiedensten Szenarien durch und folglich wurde der zweimonatige Trip nach Südafrika gebucht, denn hier ist der Urlaubsfaktor definitiv am höchsten ohne dass das Bouldern zurücktreten muss, denn Bouldern mit beiden Ozeanen im Blickwinkel ist einfach unbeschreiblich und der glühende Planet geht auch hier feuerrot unter. Ein weiterer Vorteil, ist die Nähe zum Meer, da es nie wirklich heiß wird und somit nahezu immer perfekte Bedingungen herrschen.
Als Fabi dann pünktlich zum Monatsanfang in Kapstadt landete, kletterte er viel in den Gebieten Topside, hier konnte er neben „In search of the New Sound“ (fb 8b) auch noch viele andere sehr schöne Boulder klettern und die Landschaft ist der Wahnsinn. Doch da Arjan und Fabi immer wieder Abstecher in die Rocklands machten um dort „Oliphants Dawn“ (fb 8b+ bis dahin nie wiederholt) zu probieren, beschloss er den Trip diesem Projekt zu widmen und ließ die angefangen Projekte in Topside zurück. Aber die erste Wiederholung des letzten unwiederholten Fred Nicole Boulders der Rocklands, kombiniert mit einer Hammerlinie, ist Grund genug und somit wechselten sie das Gebiet.
Als Fabian nach 2 Tagen alle Züge klettern konnte, wusste er das es geht, doch mussten die Bedingungen und die Haut für diese 3 maximalen Züge perfekt sein. Also musste für den jeweiligen zweiten Klettertag eine Art Rehaprojekt für die Haut und für die Finger gefunden werden. Mit „Golden Shadow“ (fb 8b+) fand er einen körperkräftigen aber absolut fingerfreundlichen Boulder und somit sein zweites Projekt. Der Schlachtplan Rocklands war also aufgestellt! Am ersten Tag wurde abends „Oliphants Dawn“ belagert, meist bis die Akkus der Stirnlampe versagten oder seine eigener :-) Am zweiten Tag versuchte er sich in „Golden Shadow„. Der dritte Tag wurde der Regeneration und dem südafrikanischen Kulturprogramm gewidmet.
Der Fortschritt an den Bouldern war am Anfang extrem groß, doch dann musste Fabi noch weitere Details herausfinden, welche ihm schlussendlich zum Durchstieg verholfen haben. So konnte er „Golden Shadow“ relativ zügig hintereinander sogar zweimal klettern. Doch „Oliphants Dawn“ währte sich hartnäckig, denn es wurde warm und dies bedeutet, dass man nicht einmal mehr Einzelzüge klettern konnte, da die Haut einfach nicht hart werden wollte. Jedoch stieg die Laune, als er den Wetterbericht für seine letzte Woche in Südafrika sah und es wurde ihm klar, dass die anrückende Kaltfront seine letzte Chance ist. Also wurden fleißig Ruhetage gemacht und siehe da, es kam der lang ersehnte Tag, welcher bewölkt startete und gegen Abend aufklarte. Die extra Zugabe vom Wettergott, eine kalter Wind, welcher seine Finger bis zum Tophenkel trocken und hart hielten. Sein Sommertraum wurde so kurz vor Abflug doch noch wahr!
„Für mich waren diese zwei Monate mit die schönste Zeit und sicher der BESTE KLETTERURLAUB meines Lebens, da ich erstens sehr viele für mich schwere Boulder klettern konnte und aber auch eine sehr gute Zeit mit Freunden in Südafrika erleben durfte und viele Eindrücke mit nach Hause genommen habe!“
Text: Fabian Buhl, kletterszene.com Foto: Manuel Brunn