Ruben Firnenburg punktet seine erste 9a (Era Vella), weitere Spanien-News und Angelika Rainer wiederholt Steel Koan (M13+) [Shortnews]

Also mal ehrlich, wenn man über die Feiertage in den Urlaub fliegt und sich somit um die Gans, Plätzchen und sonstige Plauzen-Wachstums-Beschleuniger drückt, wird hier nicht ganz mit fairen Karten gespielt. Zumindest bleibt uns (den Daheimgebliebenen) die Hoffnung, dass die Spanienurlauber keine Geschenke bekommen. Denn irgendwie muss es ja noch Gerechtigkeit auf der Welt geben :)

Nun, da wir wieder (mehr oder weniger) aktiv unter dem Campusboard hängen und versuchen die Plauze auf ein ansehnliches Mass schrumpfen zulassen, zockt mal eben einer der beiden Firnenburgbrothers seine erste 9a. Ruben Firnenburg konnte die Sharma Route Era Vella (9a) in Siurana punkten und gehört nun zum erlauchten und stetig wachsenden Zirkel der 9a-Kletterer. Wenn wir uns jetzt nicht arg täuschen, ist er mit seinen 16 Jahre gerade auch das jüngste Mitglied im „Club“.

Aber auch Magnus Mitbö konnte in Spanien, die von Jakob Schubert verlängerte Route, Seleccion natural left exit (9a) punkten. Tja, und auch Domen Škofic flog in Estado critico (9a) bei seinem siebten Go nicht mehr kurz vor dem Topgriff ab und konnte sich so seine zweite 9a in die Tickliste schreiben.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=C8ZbbYVBzGo

Bereits seit einiger Zeit steht Mixed Klettern in Kanada ganz oben auf Angelika Rainers „To Do“ Liste. Kanada ist vor allem bekannt für seine unzähligen Wasserfälle, wie Angelika in einigen Berichten lesen konnte, aber auch für’s Mixed eine Reise wert. Die bekannte „Cineplex cave“ beherbergt zwei Routen im Grad M12 und M13, die die ersten weltweit in diesem Schwierigkeitsgrades waren. Nach langen Monaten des Trainings startete Angelika mit ihrem Freund am 7. Dezember Richtung Calgary, mit Enddestination Lake Louise. Hier wurden wurden die beiden, wie vom Wetterbericht angekündigt und von Angelika seit Tagen gefürchtet, mit saukalten -30 Grad Celsius, auf’s „Wärmste“ empfangen.

Es ist wohl besser Angelika erzählt euch selbst, wie der Trip war….

Wir gern den Vorschlag unserer kanadischen Freunde an, den ersten Tag in einer etwas wärmeren Grotte zu verbringen, der „Haffner cave“. Hier konnte ich trotz der herrschenden -27°, die meine Hände in den dünnen, zum schwierigen Mixed Klettern verwendeten Handschuhe gefrieren ließen, die bekannten Routen „The caveman“ und „Fire Roasted JC’s Rig“, M10- und M10 flash klettern.
Am zweiten Tag ging es in die Cineple cave, wo ich das beeindruckende Dach betrachtend entschied, „Steel Koan“, M13+, die schwerste Route der Grotte und in ganz Kanada zu probieren. Die Route startet sofort sehr überhängend und nach wenigen Metern müssen zwei sehr weite Züge bewältigt werden, der zweite davon auf einem kleinen und abschüssigen Griff, auf dem der Pickel leicht abrutscht. Nach diesem ersten Teil folgt ein 10 Meter ausladendes, komplett horizontales Dach und die Route endet im Eis. Am letzten uns zur Verfügung stehenden Tag stiegen die Temperaturen endlich auf moderate -10° an und motiviert durch dieses „Geschenk“ gab ich alles und konnte die Route durchsteigen. Ich freue mich sehr über diesen Erfolg, für mich ist dies die schwierigste Mixedroute die ich bisher klettern konnte und dies nur in drei Tagen und bei ziemlich harschen Bedingungen.
Sofort nach meinem Durchstieg sind wir mit Richtung Süden gestartet, wo 12 Autostunden entfernt, in Bozeman, Montana, die offenen Nordamerikanischen Meisterschaften stattfanden. Für mich war dies der erste Wettkampf des Jahres und somit eine gute Vorbereitung für den im Januar beginnenden Weltcup. Es war toll, an diesem sehr gut organisierten Event teilzunehmen. Das Publikum schrie sich im Finale die Seele aus dem Leib um uns Athleten anzufeuern und hier Top zu klettern und den Wettkampf zu gewinnen war ein unvergessliches Erlebnis.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=UKhK455ba4o

Text: kletterszene.com Quelle: Angelika Rainer Foto:

  • Beitragsdatum 2. Januar 2014