Roland Hemetzberger/Fabian Hagenauer und Guido Unterwurzacher/Toni Moßhammer befreien alpine 8a+/8b-Projekte und Barbara Zangerl wiederholt den(!) Silbergeier 8b+ [Alpine-Shortnews]

Bei den aktuellen Temperaturen bleibt einem nicht viel über, um seine „Motivation“ an den Fels zu bringen (wenn überhaupt). Eine — und die ist aktuell auch nicht gerade die beste — weil Regen, wäre Australien. Die andere ist deutlich näher hat aber den Nachteil, dass man den ein oder anderen Meter laufen muss — weil Gebirge! Also irgendwie beides gruslig, entweder 20 Stunden im Flieger sitzen oder gefühlte 20 Stunden zusteigen.

Es gibt aber immer wieder „Verrückte“, die genau diese Bedingungen nutzen um ihre Alpinenleideschaften auszuleben. Die meisten im Geheimen! Aber bei ein paar Alpinisten sind die Routen dann doch gleich so schwer, dass sie es in die News-Artikel der Klettermedien schaffen und somit auch bei uns in den Shortnews auftauchen. Wobei wir uns dann schon immer auch Fragen, ob Shortnews bei sovielen Seillängen am Stück überhaupt der richtige Ausdruck ist.  Aber lasst uns zudem kommen, warum wir eigentlich zum schreiben angefangen haben.

Rolande hemetzberger sodomund gomora 8a+ 8b nach getaner arbeitRoland Hemetzberger seines Zeichen saustarker  „Outback“- Rosenheimer Kletterer hat schon in den letzten Jahren die ein oder andere wilde Erstbegehung in den Alpen vollbracht und somit wird es keinen wundern, dass er auch diesem Sommer wieder zu geschlagen hat. Da aber die Geschichte der Erstbegehung fast genauso lang wie die Tour selbst ist, müssen wir da etwas weiter ausholen und gehen in das Jahr 2012 zurück. Besser gesagt spät Herbst/ Winteranfang. Denn genau in diesem, zugegeben recht großzügig umschriebenen Zeitraum seilte sie Roland an der Loferer Alm ab, um eine überhängende Linie anzuschauen. Er merkte recht schnell, dass dieses Ding ’ne recht harte Nuss werden wird und die Zeit zeigte, dass er damit auch Recht behalten sollte. Zumal ihm beim ausboldern dann auch noch ein recht wichtiger Griff ausgebrochen ist. Nach einem kurzen Brainstorming wurde aber beschlossen, den Griffe nicht nachzubauen und erst recht nicht die Linie zu verlassen. So ehrenwert diese Entscheidung war, Rolande hemetzberger nachstieg sodomund gomora 8a+ 8bmachte sie die Route nicht leichter. Als Rolands Seilpartner Fabian Hagenauer am 13. Juli dazu stieß ging es auf einmal recht schnell. Die beiden befreit die 6 Seillängen-Route Sodom und Gomorra 8a+/8b [ Sl 1: 6c/ Sl 2: 7b / Sl 3: 7c Sl 4: 7a+,Sl 5: 7c+ Sl 6: 8a+/8b ] aus ihrem Projektstatus und schenkten somit dem Klettegebiet Loferer Alm eine weitere, durchaus anspruchsvolle Route. Zu erwähnen wäre noch, dass Roland bis auf die erste Seillänge, und das bedauert er selbst, alles von unten eingebohrt wurde!

http://vimeo.com/70308672

Aber wie ihr ja schon lesen konntet, waren nicht nur Roland und Fabian hart am schnüren und ausbouldern. Denn auch Guido „Reifen F’l’icker“ Unterwurzacher schnappte sich einen alten alpinen Weggefährten, Toni Moßhammer um auf familiären alpinhistorischen Pfaden zuklettern.. Denn Guidos Onkel Thomas Unterwurzacher beging im Kaiser die Route Die Goinger Wunderwelt (8+/A1) an der westlichen Hochgrubachspitze. Diese Route hatte bis dato noch keine Wiederholung und wenn in der Familie schon a Alpinist mit 8c-Potential ‚rumläuft, kann der Neffe doch gleich mal die erste Wiederholung abholen. Nur hat es der Neffe nicht so mit dem Techno-Klettern und zog eine komplett freie Begehung vor. Seit Ende Juli haben alle Interessenten zwei Begehungsmöglichkeiten.

  • Die Goinger Wunderwelt 8+/A1
  • Die Goinger Wunderwelt 8b

allin_athletes_barbarazangerl_01_70-1669Nicht nur die Männer waren im Gebirge erfolgreich. Denn still und heimlich mausert sich auch Barbara Zangerl zu einer richtig richtig ernsthaften Alpinistin. Dass die Voralbergerin Griffe in allen Variationen festhalten kann, is eh jedem klar. Es dürfte aber allen nicht entgangen sein, dass Babsi sich seit geraumer Zeit auch immer öfters ein Seil umbindet und den ein oder anderen Klemmkeil mit in die Route nimmt. Nach ihr Wiederholung von Super Cirill (8a) und End of Silence (8b+) war nun eine weitere Route an der Reihe. Gestern war es dann so weit und Babsi konnte sich die von Beat Kammerlander 1993 eröffnete Route Silbergeier (8b+) in ihre Tickliste schreiben. Wir warten nur noch, bis sie Des Kaiser neue Kleider (8b+) wiederholt. Denn dann hätte sie als eine der ganz wenigen alle drei schwersten Alpinrouten aus den 90ern in ihrer Tickliste, und „die Trilogie“ als erste Frau.

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Video-Link: http://vimeo.com/71219186

Und auch Dani Moreno und Dani Fuertes flohen vor den sommerlichen Temperaturen Spaniens und fuhren in die Dolomiten. Ein Grund könnte sein, dass die aktuellen Temepraturen ähnlich den des spanischen Winters sind und die Alpinrouten am Stück auch nicht länger sind als wenn man in Siurana sechs Routen am Tag klettert. Da die beide schon diverse 8c’s in ihrer Tickliste stehen haben und durch die heimischen Klettergebiete genug Ausdauer in den Unterarmen haben, schauten sie sich dann auch gleich mal die vom „Huba Alex“ 1999 erstbegangene Route Bellavista (8c/280m) an. Seit gestern steht nun auch diese Route in ihrer Tickliste. Kann man ja mal machen…

Ratsch und Klatsch:

Es hat den Anschein, dass der Famlilienvirus in der Szene um sich greift. Denn nachdem die Perschmänner recht erfolgreich ihr Töchter zur Welt bringen haben lassen, hat nun der Rock-Town-Chef Luke Brady ganz still und heimlich die Chance genutzt und die Hallen-Chefin geheiratet. Katrin Lau heisst nun Brady, also Katrin Brady. Wir freuen uns für die beiden und hoffen, dass sie g’scheid g’feiert haben.

Text: kletterszene.com Foto: Roland Hemetzberger, adidas Outdoor

  • Beitragsdatum 2. August 2013