Probleme in Fontainebleau

Besorgte Stimmen aus der Kletter-Community berichten, dass sich die Lage in Fontainebleau, insbesondere im Gebiet Coquibus zuspitzt. Besonders bei hohem Andrang gibt es hier große Bedenken, ob das Bouldern in diesem Gebiet nicht eine zu hohe Belastung für Flora und Fauna darstellen.

Das Coquibus-Gebiet ist ein Naturschutzgebiet, das eigentlich dazu gedacht ist, eine Artenvielfalt zu bewahren, wird mehr und mehr durch die steigende Zahl von Boulderern, die dort lediglich „geduldet“ sind, gestört. Es erfordert eigentlich eine besondere Vorsicht im Umgang mit dem Gelände, um die natürliche Umgebung intakt zu halten und Tiere nicht zu stören, doch leider zeigt sich, dass nicht alle Boulderer diese Sensibilität teilen.

Shawn Raboutou vs. Soudain Seul (9A) in Fontainebleau

Ein besonderer Brennpunkt ist der Felsblock „The Big Island„, der wegen seiner Routen, die zweifellos zu den schwersten der Welt gehören und seiner historischen Bedeutung (wurde 2008 durch Dave Grahams Erstbesteigung ans Licht gebracht) für die Klettergemeinschaft eine große Anziehungskraft besitzt. Hier sind die negativen Auswirkungen aktuell gehäuft zu beobachten, da einige Kletterer ein Verhalten an den Tag legen, das in einem Naturschutzgebiet nicht in Ordnung ist. Lautstärke, nächtliches Klettern und Abweichen von den markierten Pfaden, sowie Lagerfeuer sind Beispiele, die hier regelmäßig zu beobachten sind.

Die sozialen Medien tragen dazu bei, dass dieses Verhalten normalisiert wird, indem Bilder und Videos von fragwürdigem Benehmen an „The Big Island“ geteilt und teilweise sogar gefeiert werden. All das stellt die Legitimität des Boulderns in diesem Gebiet zunehmend infrage.

Deshalb erwägen die örtlichen Behörden bereits Maßnahmen, um das Klettern in besonders sensiblen Gebieten zu beschränken oder zu verbieten. Das ist ein klarer Hinweis darauf, wie ernst die Situation ist und wie dringend es ist, dass sich die Klettergemeinschaft kollektiv verantwortungsvoller verhält.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass jede/r KletterIn die Verantwortung gegenüber der Umwelt ernst nimmt und verantwortungsvoll handelt. Nur durch ein bewusstes und respektvolles Verhalten können wir sicherstellen, dass diese sensiblen Gebiete, die aktuell im Gespräch sind für immer gesperrt zu werden, noch für zukünftige Generationen erhalten zu bleiben.

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Video-Link: https://youtu.be/tZ9G3mpqx_k?si=t_jd742oqbdZit9e

  • Credits Text noya Wildenhaus f. kletterszene.com
  • Credits Fotos KS.com Archiv
  • Beitragsdatum 18. März 2024