Rot-weiß-rote Festspiele bei dem Paraclimbing Weltcup in Innsbruck
Die KVÖ-AthletInnen räumten beim Heim-Spektakel am Mittwochabend groß ab und holten zwei Siege sowie drei weitere Podestplätze. In der Klasse AL1 führte Angelino Zeller sogar einen heimischen Dreifachsieg an.
Die erste Weltcup-Finalentscheidung der Woche wurde wetterbedingt durcheinandergewürfelt. Zwischendurch musste der Wettkampf aufgrund des Unwetters über Innsbruck sogar kurzzeitig unterbrochen werden. Österreichs Paraclimbing-Asse ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen. In der Kategorie AL-1 (seating) war der zweifache Weltmeister Angelino Zeller (NFÖ Graz) wieder einmal nicht zu besiegen. Der 25-Jährige setzte sich vor Markus Pösendorfer (NFÖ Graz) sowie Daniel Kontsch (NFÖ Graz) durch und führte somit einen steirischen Dreifachsieg an.
Ziel? Paralympische Spiele!
Es war megalässig und sehr cool geschraubt. Eine wirklich harte Finalroute, auf der man sich richtig auspowern konnte. Das Publikum hat richtig gut Gas gegeben, man gar nicht in Worte fassen, wie cool das ist. Wir hätte nicht geglaubt, dass sich ein Dreifachsieg ausgeht. Wir vergönnen uns gegenseitig alles.
jubelte Zeller
Einen Traum hat der Steirer: Die Paralympischen Spiele. Noch ist Paraclimbing nicht im Programm, für Los Angeles 2028 soll ein neuer Versuch gestartet werden.
Einfach nur geil. Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Ich durfte noch nie bei so einem Spektakel in einem Finale klettern – es war einfach unbeschreiblich und es hat richtig gebebt. Mich freut es, dass wir für die Zuschauer eine super Show bieten konnten – das bedeutet uns sehr viel. Ich freue mich riesig über Platz 2, auch wenn mir die Platzierungen nicht so wichtig sind. Ich will einfach meinen Spaß haben, das Ganze genießen und freue mich jeden Tag, wenn ich sehe, dass etwas weitergeht,
resümierte Pösendorfer nach seiner zweiten Silbermedaille in Serie.
Kontsch zeigte sich überwältigt:
Ich habe mich im Finale etwas ‚verlaufen‘, aber das ist nebensächlich. Es war mein erstes Weltcupfinale und meine erste Medaille, ein unglaubliches Gefühl. Ich hatte wirklich Gänsehaut, so eine Stimmung habe ich noch nie erlebt. Und genau für diese Momente Schwitzen wir im Training.
Plank schafft den Hattrick
Jasmin Plank (ÖAV Hall in Tirol) war in der Kategorie RP1 einmal mehr das Maß aller Dinge und holte als einzige Athletin das Top im Finale. Die 33-jährige Tirolerin gewann vor Melissa Ruiz (USA) und Marta Peche Salinero (ESP).
Bei einem Heimweltcup bin ich immer unglaublich nervös. Es waren das erste Mal nach der Coronapause wieder sehr viel Zuschauer da, das hat so gutgetan. Wie ich im Finale Richtung Top geklettert bin, haben meine Beine einen hohen Tonus bekommen – ich habe gewusst, ich muss durchbeißen und es einfach durchziehen.
Das heutige Erlebnis entschädigt für den ganzen Aufwand und hat einen unbeschreiblich großenWert. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich das so erleben darf.
Freute sich Plank über ihren dritten Paraclimbing-Weltcupsieg in Serie.
Edith Scheinecker (NFÖ Graz) belegte in der Klasse B3 den dritten Platz.
Ich habe gemischte Gefühle, weil ich nicht ganz zufrieden sein kann, es aber doch sein muss. Ich konnte in den letzten Wochen aufgrund meiner Corona-Erkrankung nicht richtig trainieren. Jetzt werde ich schnell müde und habe Probleme beim Atmen. Eigentlich habe ich erst kurzfristig entschieden, dass ich überhaupt teilnehme, deswegen muss ich mit der Leistung angesichts der Umstände ganz glücklich sein. In der Wand höre ich nur den Trainer, aber davor und danach merkt man, dass hier in Innsbruck wahnsinnig viel los ist.
so die 55-Jährige, die sich Abigail Robinson (GBR) und Yumi Ejiri (JPN) geschlagen geben musste und von der Stimmung in der „Freiluft-Arena“ begeistert war:
Video-Link: https://youtu.be/upWiOpkYPIg