Neues von der Outdoor-Messe 2015
Vergangenes Wochenende traf sich wieder die komplette Outdoor-Branche in Friedrichshafen um die neusten, tollsten, besten, leichtesten und sowieso am supernsten Neuigkeiten aus allen Bereichen, die in irgendeiner Form etwas mit „draussen sein“ zu tun haben, vorzustellen. Wir haben uns das natürlich auch mal alles angeschaut und stellen euch hier einige Neuheiten vor, über die wir so gestolpert sind. Das ist natürlich nicht vollständig, aber da sind sicher einige Sachen, die den ein oder anderen interessieren. Soweit nicht andres angegeben sind die Produkte in der kommenden Saison verfügbar.
Adidas
Die Mädels und Jungs aus der Entwicklungsabteilung bei dem quasi größten Hersteller von Bekleidung haben sich mal wieder ordentlich ins Zeug gelegt, um euch das fresheste Zeug zu präsentiern. Ehrlicherweise muss man sagen, dass ‚fresh‘ nicht immer mit stilsicher gleich zu setzen ist. Technisch sind die Klaomotten auf dem lezten Stand, aber bitte kombiniert die Sachen auch dementsprechend. Hervorzuheben ist die prämierte weiße Daunenjacke, die — mit Verlaub — einfach nurgroßartig aussieht und wahrscheinlich auch großartig ist.
Arcteryx
Von den Kanadiern gibt es zwei kletterrelevante Neuheiten. Zum einen die Atom eine megaleichte Jacke, die aber auch über gute Wäremeigenschaften und Windschutz verfügt. Zum anderen auch zwei vollständig neue Cierzo Rücksäcke, das sind spezielle Alpin-Rucksäcke ab. Der kleine Cierzo 18 (375g) ist ein gut verstaubarer Rucksack für den Gipfelsturm vom Base Camp aus; der Cierzo 28 (550g) ein federleichter Tagesrucksack zum alpinen, Fels– und Eisklettern.
Austrialpin
Als Nachfolger des beliebten HMS evo erfüllt der neue Rondo die Anforderungen nach gewohnt einfachem Handling und fühlbarer Sicherheit. Neu ist vor allem der abgerundete Querschnitt, der eine flüssige Seilführung unterstützt und macht ihn damit zum idealen Karabiner für jegliche Form der Anwendung mit dem Seil. Dadurch entstehen bei langem Gebrauch auch deutlich weniger abgeschliffene „Kanten“. Durch den freigefrästen Verschluss wird jedes Öffnen und Schließen des Karabiners zu einem Selbstreinigungsprozess. Der auf dem Gewinde liegende Schmutz wird in die beiden Hohlräume der Hülse transportiert, wo er ausreichend Platz hat, um sich wieder vom Material zu lösen. Natürlich gibt es davon auch den kleinen Bruder, den MiniMi.
Black Diamond
Wer von uns alten Trad-Spezialisten kennt das nicht. Man will eine ehrliche Route mit Rissen und clean und so klettern und der Gurt hängt einem dann schon fast in den Kniekehlen mit den ganzen Cams und Keilen dran… das haben sich die Entwickler von Black Diamond auch gedacht und haben die Ultralight-Serie entwickelt bis die Klemmeräte leichter geworden sind, ohne an der Sicherheit zu sparen. Immerhin 25 Prozent wiegt ein 4er Black Diamond Camalot Ultralight jetzt weniger als früher. Und das merkt man schon sehr deutlich, wenn man die Teile in der Hand hat.
DMM
Auch von der Edelschmiede aus Wales gibt es neue Cams. Die Dragon Cams wurden nochmal überarbeitet. Und zwar eigentlich nur an der Auflägefläche der Klemmbacken. Das sieht erstmal nicht nach viel aus, aber bei Tests hat sich ergeben, dass die veränderte Struktur vor allem im Kalk deutlich besser hält und einrastet bis sich die Klemmwirkung vollständig aufbauen kann. Etwas ganz Neues darf man wohl für nächstes Jahr erwarten, aber da haben sich die Entwickler noch bedeckt gehalten…
Edelrid
2016 bringt EDELRID mit dem Parrot 9,8 ein Seil aus Mantel-Restgarnen auf den Markt. Durch einen Upcycling Prozess können bis zu 95% der Restgarne aus der Standardproduktion zu hochwertigen Seilen verarbeitet werden. Indem die Mädels und Jungs aus Isny übrig gebliebene Garne weiterverwenden anstatt zu entsorgen wird Ausschuss aus der Seilproduktion signifikant reduziert. Da man die anfallenden Mantelgarn-reste nicht planen kann, hat jede Produktionscharge des Parrot 9,8 mm eine einzigartige Farbkombination. Dadurch ist jedes Seil ein Unikat.
FiveTen
Five Ten bringt zwei neue Modelle raus. Der neue Quantum wurde mit Thomas Huber entwickelt. Der Downturn ist eher mäßig, damit man auch mal in Mehrseillängen in den Schuhen stehen kann. Als Sohle kommt der C4-Gummi zum Einsatz inklusiver einer eher steifen Mittelsohle. Ansonsten gibt es auch noch etwas auf der entgegen gesetzten Seite der Performance-Leiste: der Stonemaster hat einen auffallend dicken Gummi, der sich wohl gerade an Anfänger richtet, die noch etwas unsauber auf Tritten stehen oder eben an den bschichteten Platten in Hallen mal eher abrutschen. Zwar zum Klettern irgendwie uninteressant, aber man kann ruhig erwähnen, dass auch die „normalen“ Sneaker bei Five-Ten deutlich Zuwachs bekommen haben.
La Sportiva
Mit zwei neuen Kletterschuhen kommt La Sportiva: Skwama und Otaki werden beide auf dem gleichen Leisten hergestellt und sind Weiterentwicklungen des Katana bzw. Miura VS – aggressive, leistungsorientierte Schuhe für Big-Wall-Kletterer und Boulderer. Ihr Downturn und ihre Asymmetrie siedeln sich zwischen den beiden bekannten La Sportiva-Klassikern an. Die auffälligste Gemeinsamkeit ist neben dem P3 System die neue S-Heel™: Der Fersenbereich besteht aus zwei unterschiedlich steifen Gummierungen, was mehr Stabilität bringt und eine Außenrotation beim Heel Hook vermeidet. Im Gegensatz zum Otaki besitzt der Skwama kein Futter, nur einen Klettverschluss und eine deutlich ausgeprägtere Gummierung am Spann für einen optimalen Toe Hook. Insgesamt besteht der Skwama aus sechs verschiedenen Gummierungen und verwendet die Vibram® XS-Grip2 Sohle, die vorne zweigeteilt ist und so mehr Flexibilität gewährleistet.
Der Otaki besitzt auf dem Spann lediglich eine Struktur aus dünnem Gummi, was ihn dafür anpassungsfähiger macht und den Tragekomfort erhöht. Vom Otaki, der die Vibram® XS-Edge Sohle verwendet, ist außerdem ein Damenmodell erhältlich, welches den Vorteil der ähnlichen Flexibilität bei geringerem Gewichtsaufwand bringt und so für Frauen deutlich angenehmer zu klettern ist. Die beiden neuen Modelle Finale und Finale VS ersetzen die La Sportiva-Klassiker Jeckyl und Jeckyl VS. Der Aufbau ist ähnlich, jedoch bieten die Finale-Modelle eine Performance-orientiertere Optik und dabei gleichzeitig eine sehr komfortable Passform. Dadurch eignen sich die Schuhe zum Indoor-Klettern genauso wie für lange Sportkletterrouten am Fels. Das Frauenmodell ist ebenfalls etwas softer als der Herrenschuh.
Scarpa
Der Scarpa Origin ist der neue Kletterschuh für Einsteiger oder Gelegenheitskletterer. Die von Scarpa entwickelte Vision Sohle bietet den nötigen Grip und die Kombination des Obermaterials aus Leder und Mikrofaser bietet optimalen Komfort. Zwei Velcro-Verschlüsse ermöglichen zudem eine schnelle Anpassung wie auch ein unkompliziertes an- und ausziehen.
Ocun
Vom ’neuen‘ (ehemals RockPillars) Hersteller für Kletterschuhe kommt der Oxi, ein ziemlich weicher Boulderschalppen, der für den leistungsorientierten Kletterer. Ein Asymmetrischer Leisten mit gummierter Zehenbox für Toe-Hooks. Eine sensible und pointierte Spitze und eine speziell für Heel-Hooks konstruierte Ferse machen diesen Schuh zur idealen sensiblen Waffe für das Bouldern. Bequemes und schnelles An- und Ausziehen garantiert die Slipper-Konstruktion mit einem Velcro-Verschluss.
Was aber defintiv cooler ist: das 3 in 1 Sitzstart-Pad. Ein gemütliches 4cm dickes Stitzstart Pad, dank des bewährten Reißverluss – Systems (Moonwalk , Dominator) verdoppelt sich die Landebahn in einem Handgriff und, wie erwähnt — cool — die perfekte Tasche. Es passt in alle Ocún Crashpads und wenn diese schon vollgepackt sind, wird dank der zwei gummierten Griffe und des Schulter-Trageriemens der Transport trotzdem kein Problem.
Ortovox
Wie lange man sich über einen reinen Kletterrucksack Gedanken machen kann, haben wir am Ortovox-Stand erfahren. Reduktion auf das Wesentliche – wenig Gewicht und ein Rettungssystem für Notfälle zeichnen die komplett neue Climbing-Serie aus. Ein integrierter Recco-Reflektor in Kombination mit dem neuen Hubschrauber-Rettungssystem SAR 1 ermöglicht eine schnelle Auffindbarkeit, egal ob am Fels, im Eis, am Wasser oder in bewaldeten Gebieten. Ausgestattet mit einem leichten, flexiblen und herausnehmbaren Aluminiumrahmen und einem Vollkontakt-Tragesystem sitzt der ab 730 Gramm leichte TRAD perfekt am Rücken. Das Hauptfach kann über einen umlaufenden Reißverschluss in der Front, oder über eine innovative Deckelöffnung erreicht werden. Um mit der TRAD-Line auch wirklich für jede Wand gerüstet zu sein, sind die Rucksäcke zusätzlich mit einfach zu bedienenden Seil- und Pickelhalterungen ausgestattet.
Petzl
Die Steigeisen IRVIS, VASAK, SARKEN, LYNX, DARTWIN und DART der Saison 2016 mit innovativer Technik werden noch effizienter, stabiler und praktischer. Effizient: Durch die horizontale Struktur des Rahmens wird der Abstand zwischen Schuh und Steigeisen reduziert, um eine größere Sensibilität und präzisere Platzierung zu gewährleisten. Stabil: Der von Petzl aufgrund seiner Steifigkeit und Festigkeit ausgewählte Spezialstahl ermöglicht zugleich die Herstellung von leichteren Steigeisen mit noch spitzeren Zacken. Praktisch: dank des Bindungssystems, des ANTISNOW-Systems und der austauschbaren Frontteile. Die Steigeisen IRVIS, VASAK und SARKEN sind effizienter und stabiler, aber auch praktischer.
Das neue LEVERLOCK UNIVERSEL-Bindungssystem ist für alle Schuhe mit oder ohne vorderen oder hinteren Sohlenrand geeignet. Die Frontteile sind austauschbar und als Ersatzteile erhältlich. So kann beispielsweise ein Steigeisen zum Expeditionsbergsteigen in ein Modell für Gletschertouren umgebaut werden. Das modulare Konzept ist eine kostengünstigere Lösung als der Besitz von mehreren Steigeisenpaaren.
Salewa
Die einzigartige Konstruktion und die innovativen Materialien des Helms minimieren sein Gewicht auf nur 180 Gramm ohne dabei Kompromisse in puncto Stoßfestigkeit einzugehen. Die Kombination aus einer hochfesten Außenschale aus Hochleistungspolymer und der Multi-Impact-Innenschale garantiert maximalen Schutz, während große Öffnungen für maximale Belüftung sorgen. CNT steht für ein neuartiges, mit Kohlenstoff-Nanoröhrchen verstärktes Polymer, das ein ausgezeichnetes Verhältnis von Gewicht zu Festigkeit aufweist. Der Einsatz von CNT in der Außenschale des Vayu ermöglicht minimale Wandstärken und damit minimales Gewicht, ohne die Schutzwirkung des Helmes zu beeinträchtigen. Der Vayu ist der erste Kletterhelm, der CNT einsetzt, um bei minimalem Gewicht maximalen Schutz zu erreichen. Üblicherweise wird für die Stoßdämpfung in Helmen EPS (expandiertes Polystyrol) eingesetzt, ein Material, dass nach einem Aufprall permanent verdichtet bleibt. Die stoßdämpfende Innenschale des Vayu Helms jedoch wirdaus EPP (expandiertem Polypropylen) hergestellt, einem hochgradig energieabsorbierenden Material. EPP schützt gleichbleibend auch bei mehrfachem Aufprall. einem Hochleistungsplastikschaum mit ausgezeichneten Energieaufnahmeeigenschaften. EPP schützt bei mehrfachen Aufprallen ohne Schäden.