Natalia Grossman dominiert erneut bei den Damen, Colin Duffy gewinnt überraschend bei den Herren
Das große Finale der Boulder-Weltcup-Saison 2022 ging in Innsbruck über die Bühne. Spannend wars bis zum Schluss. Bei den Damen war es letztendlich dann aber wieder einmal Natalia Grossman, die sich durchsetzte und nicht nur ihr fünftes Gold in Folge holte, sondern mit 5000 Punkten absolut souverän den Gesamtweltcup für sich entschied – den zweiten in Folge übrigens. Bei den Herren sicherte sich Youngster Colin Duffy mit einem stabilen Auftritt den Platz ganz oben auf dem Podest – es war sein erstes Gold bei einem Weltcup.
Damen:
Es war wie schon beim Weltcup in Brixen zwei Wochen zuvor wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der überragenden Athletin dieser Saison, der Amerikanerin Natalia Grossman, und der Deutschen Hannah Meul. Hannah hatte in Brixen Silber gewonnen, aber es war damals ganz knapp gewesen. Auch in Innsbruck battelten sich die beiden bis zum Schluss – und zockten die anderen Finalistinnen gnadenlos ab. Beide toppten alle vier Boulder, teilweise auch im Flash, bei beiden sah es spielerisch aus – die anderen Athletinnen dagegen erreichten beim zweiten und dritten Boulder nicht einmal die Zone.
Den ersten und zweiten Boulder flashten sowohl Natalia als auch Hannah, im dritten Boulder brauchte Hannah dann einen Versuch mehr als Natalia – Frage war also, was im letzten passieren würde. Hannah blieb cool und holte sich das Top im zweiten Versuch. Natalia war die letzte Starterin… auch sie blieb cool und flashte das Ding. Wie schon in Brixen: Gold für Natalia, Silber für Hannah – die im Gesamtweltcup übrigens den 5. Platz belegt. Platz 3 mit zwei Tops ging an Miho Nonaka, die 25-jährige Japanerin wurde Zweite im Gesamtweltcup.
Herren:
Spannung pur auch beim Herrenfinale: Bis zum letzten Starter im vierten Boulder war offen, wer beim letzten Weltcup der Saison Gold gewinnnen würde. Das erste Top hatten sich noch alle Finalisten geholt, im zweiten war es bei allen dann die Zone. Der dritte Boulder dann stellte die Weichen: drei Athleten holten sich hier das Top, bei den drei anderen blieb es eine Nullrunde. Die offensichtliche Lösung, nämlich sich auf den beiden großen Volumen am Start hochzustützen, um dann die Zone, einen Mikrogriff in der Platte, zu erreichen, war die falsche. Sondern das linke Volumen diente zum dynamischen Aufstehen, danach war viel Gleichgewicht gefragt, um an die Zone zu kommen.
Colin Duffy (USA), Dohyun Lee (Korea) und Yoshiyuki Ogata (Japan) knackten das Problem und holten sich das Top. Frage also war, was im kräftigen letzten Boulder passieren würde: Die drei anderen Finalisten Jongwon Chon (Korea), Kokoro Fuji (Japan) und Yannick Flohé (Deutschland) konnten ihn zwar alle toppen – aber sie hatten ja im dritten Boulder eine Nullrunde gehabt. Dohyun konnte zwar den Zonengriff im zweiten Versuch halten, das Top aber blieb ihm verwehrt. Der erst 18-jährige Colin holte sich das Top im fünften Versuch – und lag zu diesem Zeitpunkt mit drei Tops in Führung. Entscheidend war, was Yoshiyuki als letzter Starter des Abends bieten würde. Er tat sich schwer in diesem Boulder, er erreichte zwar im dritten Versuch die Zone, rutsche aber bei all seinen Versuchen kurz vor dem Top ab. Das bedeute Gold für Colin, er war der einzige Finalist mit drei Tops. Ganz glauben konnte er es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. „Absolutely insanity“, kommentierte Colin später auf Insta. „A dream come true.“ Doyun holte sich mit zwei Tops und vier Zonen Silber. Für den Südkoreaner war es der erste Podestplatz bei einem Weltcup. Bronze gewann Yoshiyuki: auch er hatte zwar, so wie Doyun, zwei Tops, brauchte dafür aber mehr Versuche. Yannick, der zwei Wochen zuvor sensationell den Weltcup in Brixen gewonnen hatte, wurde Sechster.
Gesamtweltcupsieger 2022 wurde der überragende Yoshiyuki: Bei fünf von sechs Boulder Worldcups stand er auf dem Podium, er gewann einmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze. Platz 2 und 3 gingen an seine Teamkollegen Tomoa Narasaki und Kokoro Fujii. Yannick Flohé vom Team Germany wurde Vierter.
Ergebnisse des IFSC Boulder Weltcup in Innsbruck 2022
Herren
1. Colin Duffy • USA
2. DOHYUN LEE • KOR
3. Yoshiyuki Ogata • JPN
4. JONGWON CHON • KOR
5. Kokoro Fujii • JPN
6. Yannick Flohé • GER
7. Tomoa Narasaki • JPN
8. Sean Bailey • USA
9. Sam Avezou • FRA
10. Tomoaki Takata • JPN
11. Hamish McArthur • GBR
12. Jakob Schubert • AUT
13. Alexander Megos • GER
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21. Jan-Luca Posch • AUT
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23. Mickael Mawem • FRA
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25. Max Kleesattel • GER
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35. Christoph Schweiger • GER
35. Ilja Auersperg • AUT
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39. Nicolai Uznik • AUT
39. Sascha Lehmann • SUI
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61. Nils Favre • SUI
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63. Elias Arriagada Krüger • GER
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83. Philipp Geisenhoff • SUI
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87. Julien Clémence • SUI
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91. David Zinsler • AUT
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101. Maximilian Lenz • AUT
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109. Florian Klingler • AUT
109. Lawrence Bogeschdorfer • AUT
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Damen
1. Natalia Grossman • USA
2. Hannah Meul • GER
3. Miho Nonaka • JPN
4. Futaba Ito • JPN
5. CHAEHYUN SEO • KOR
6. Saki Kikuchi • JPN
7. Brooke Raboutou • USA
8. Jessica Pilz • AUT
9. Fanny Gibert • FRA
10. ZHILU LUO • CHN
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16. Stasa Gejo • SRB
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18. Franziska Sterrer • AUT
19. Petra Klingler • SUI
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25. Leonie Lochner • GER
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31. Sofya Yokoyama • SUI
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33. Afra Hönig • GER
33. Oriane Bertone • FRA
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39. Roxana Wienand • GER
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57. Sandra Lettner • AUT
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59. Lea Kempf • AUT
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79. Lena SCHRITTWIESER • AUT
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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=G7P_nSsa1EY