Naoki Shimatani bouldert 8C, Jonas Schild und Dinara Fakhritdinova punkten 9a und Stefano Ghisolfi hängt in Bibliographie (9c)

Wochenend‘ und Sonnenschein
Und dann mit dem Seil im Wald allein
Weiter braucht es nichts zum Glücklichsein
Wochenend und Sonnenschein

Wir wünschen ein schönes Wochenende, viel Low Gravity und ordentlich Druck unter den Fingerkuppen.

Und vergesst bitte nicht #MinimizeYourImpact

Claudia Ghisolfi und Giorgio Tomatis wiederholen L’extremacura plus (8c+)

Das schöne kleine Klettergebiet Gravere in der Nähe von Turin war kürzlich das Objekt der Begierde zweier starker italienischer Kletterer*Innen, Giorgio Tomatis und Claudia Ghisolfi. .

Der 18-jährige Giorgio Tomatis begann sein Kletterwochenende mit einer Flash Begehung von Il volo del falcone (8a+) und einer Wiederholung von La cura (8b+). Das an sich ist zwar schon eine starke Leistung, wurde aber mit dem Flash von Extrema cura (8c) und der anschließenden Rotpunkt Begehung der Verlängerung L’extrema cura plus (8c+) getoppt.

Die 24-Jährige Claudia Ghisolfi kam vor knapp einem Monat mit der Begehung von Noia (8c+) in Andonno, auf dem Geschmack 8c+ Umlenker zu klippen. Nachdem sie vor zwei Jahren schon L’extrema cura (8c) geklettert ist, lag es nahe, dass auch die Verlängerung bald mal fällig sein wird. Und siehe da, am 1. Juni war es dann so weit und Claudia hatte ihre zweite 8c+ in der Tickliste stehen.

Naoki Shimatani klettert Babel (8C)

Dass Japan eine der Brutstätten für Starkstrom-KlettererInnen ist, ist mittlerweile eine Tatsache, die man nicht leugnen kann. Es gibt aktuell kaum ein Land, dass so viele AthletInnen mit einem oder mehreren 8C-Bouldern in der Tickliste vorzeigen kann wie Japan.

Tatsächlich scheinen seit geraumer Zeit in der japanischen Boulderszene immer wieder neue Talente aufzutauchen, die wie jetzt bei Naoki Shimatani wirklich beeindruckende Leistungen bringen und von denen noch „keiner“ was gehört hat.

Der 24-jähriger Naoki ist auch schon länger beim Wegpressen von kleinsten Leisten erfolgreich, hielt sich aber im Schatten der internationalen Medienlandschaft. Mit seiner Wiederholung von Dai Koyamada Meisterwerk Babel (8C), dürfte dieses Schattendasein aber endgültig vorbei sein.

Dass die Babel-Begehung kein Zufall ist, sieht man recht schnell wenn man auf Naoki Shimatanis Instagram Account schaut. Denn neben unzähligen 8B und 8B+ Bouldern, konnte er auch schon den Highball Asagimadara (8C), sowie im März letzten Jahres Hydrange (8C) klettern. Wir sind uns recht sicher, dass wir über Naoki noch öfter berichten werden.

https://youtu.be/TDnX7qlNX5k

Jonas Schild punktet Bain de Sang (9a)

Am 4. Mai 2021 wiederholte der Schweizer Bergführer Jonas Schild in Saint Loup die Fred Nicole Route Bain de Sang (9a).

Bain de Sang ist eine der wenigen Elfer auf der Welt, die nicht groß überhängt, sondern eine fast vertikale Platte ist. Die Erstbegehung durch die lebende Legende Fred Nicole im Jahr 1993, wartet mit 25 extrem technisch anspruchsvollen Klettermetern, sowie einem schönen Anschluss-Boulder, der die eigentliche Crux ist, auf die WiederholerInnen.

Jonas Schild begann letzten Herbst die Route ernsthaft zu versuchen. Wegen der alten und rostigen Bohrhaken aus den 90er Jahren hat er die Route vorsichtshalber im Toprope ausgecheckt. Unerwarteterweise gelang es ihm schneller als gedacht die gesamte Route am Toprope zu klettern, so dass der Plan klar war: Die Route zu renovieren und dann im Vorstieg abzuhaken. Doch wie so oft, spielte das Alter nicht ganz so mit und der ganze Plan zog sich hin. Als dann endlich alles für einen Go angerichtet war, hörte Jonas einen Schnalzer, der jeden KlettererIn bis ins Mark einfährt. Fingerriemenscheibenbruch!

So verging Jonas Winter ohne großes Klettertraining. Im Frühjahr als er wieder in Bain de Sang (9a) reinschaute, fehlten im zwar die Ausdauer, aber die Kletterei fühlte sich gut an. Nach unzähligen Abflügen am Abschluss-Boulder hatte Jonas schon die Befürchtung, dass es mit der kommenden Sommerhitze nichts mehr wird. Am 4. Mai sorgte ein starker Wind für perfekte Bedingungen und Jonas gelang der durchstieg.

Dinara Fakhritdinova klettert 9a

Nun konnte auch die Europameisterin von 2013, Dinara Fakhritdinova, ihr 9a-Club Zutrittsticket ziehen. Die von Vladislav Shevchenk 2019 erstbegangenen Route, Max Factor (9a), ist eine knappe Autostunde vom schwarzen Meer entfernt und war nach Dinaras 12-monatiger Kletterpause das erste große Projekt. Letzten Herbst investierte sie schon ein paar Tage zum Ausbouldern, der Durchstieg blieb ihr da aber noch verwehrt. Erst nachdem sie im Mai weitere vier Tage in die Route investierte und an der Beta feilte, gelang ihr die Wiederholung im siebten Go. Damit hat sie, nach jeder Menge 8c’s nicht nur ihrer erste 9a in die Tickliste schreiben können, sondern ist auch die erste Russin, die diesen Grad geklettert ist.

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Video-Link: https://vimeo.com/104902728

Klatsch und Tratsch aus der Kletterszene

Stefano Ghisolfi in Bibliographie (9c)

Stefano Ghisolfi klettert Erebor (9b/+)

Seit geraumer Zeit gibt es die Climbing Diaries Video Serie von Stefano Ghisolfi auf YouTube. Da erklärt Stefano die Routen, die er Gerde ausbouldert bzw. geklettert hat, auf eine verständliche und sympathische weise. Er geht z.B. auf die Schlüsselstellen ein und wie jetzt bei Bibliographie (9c) erklärt er auch was er anders klettert als z.B. Alex bei der Erstbegehung. Und das ist schon echt interessant, finden wir zumindest. Denn wir dachten immer, dass schon bei einer 9a und erst recht bei 9b die unterschiedlichen Beta-Optionen eher mau sind.

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Video-Link: https://youtu.be/EzpeLdYcARM

Klettern im Teutoburger Wald

Kletterführer für die Dörenther Klippen, das Bocketal sowie den Halleluja-Steinbruch

Im Teutoburger Wald gibt es ein paar kleine, aber feine Sandsteinfelsen, die entlang des Höhenrückens zwischen Rheine und Detmold liegen, wo sich einst Hermann, der Cheruskerfürst, mit den Römern schlug. Zufahrt, Zugang und Zugangsregeln sind auf dem neuesten Stand. Neu mit allen Routen am sanierten Sattelfels sowie Boulderinfos für den Halleluja-Steinbruch.  Alle Infos zu den Routen werden in übersichtlichen Topos und kleinen Texten dargestellt.

  • Erhältlich bei tmms-Verlag für 24,90€ unter folgenden >> LINK <<

Ulligunde (p)lauscht mit Jürgen Schafroth 

In dieser Podcastfolge reist Ulligunde gemeinsam mit dem Fast-Schon-Urgestein Jürgen Schafroth zurück zu den Anfängen des Freikletterns im Allgäu – zu jenen Jahren, als die alpinen Wände hier in der Region teilweise noch völlig unberührt waren und mein Gast mit nicht mal 20 dort einfach mal eingestiegen ist.

Die beiden werfen aber auch einen Blick auf Heute, auf so manche bizarre Begegnungen oben am Berg, auf all die Verbote und darauf, was sich aus Sicht von einem Menschen, der seit fünf Jahrzehnten in die Allgäuer Berge geht, verändert hat und was so gar nicht, obwohl es in den Medien gerne so dargestellt wird.

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Video-Link: https://open.spotify.com/episode/6a3WVVNOENfTYcQJNMbJU9
  • Credits Text Kletterszene.com
  • Credits Fotos Ks.com Archiv, Naoki Shimatani/ YouTube, Stefano Ghisolfi, Ulligunde, tmms-Verlag,
  • Beitragsdatum 11. Juni 2021