Nanga Parbat – Schicksalsberg [TV Tipp]

Vor 70 Jahren, am 3. Juli 1953, stand der österreichische Alpinist Hermann Buhl als erster Mensch am Gipfel des Nanga Parbat – jenes 8.125 m hohen “Schicksalsbergs“, der so viele Menschenleben gefordert hat wie kaum ein anderer. Und dennoch zieht der Berg bis heute Alpinisten an – sogar im Winter. Reinhold Messner stellt den Berg und seine Herausforderer vor.

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Erstbesteigung führt Reinhold Messner für Bergwelten durch die turbulente und tragische Geschichte des Nanga Parbat, der auch sein ganz persönlicher Schicksalsberg ist: 1970 riss eine Lawine seinen Bruder Günther an der Diamirwand in den Tod. Und acht Jahre später gelang ihm, am 09. August 1978 am Nanga Parbar die erste Alleinbegehung eines Achttausenders ohne zusätzlichen Sauerstoff.

“Killer Mountain“

Nach einem ersten, erfolglosen Ersteigungsversuch 1895, versuchten sich in den 1930er Jahren mehrere, vorwiegend deutsche Expeditionen am Nanga Parbat. 1934 kamen bei der deutschen Himalaja-Expedition unter der Leitung von Willy Merkel 10 Alpinisten in einem Schneesturm ums Leben darunter auch Willy Merkel selbst. 1937 starben ebenfalls bei einer deutschen Expedition 15 Bergsteiger und Sherpas in einer Lawine. Diese Tragödien bescherten dem Naga Parbat den Ruf als “Schicksalsberg der Deutschen“. Seinem Ruf wird er bis in jüngste Vergangenheit gerecht: Vor 10 Jahren, am 23. Juni 2013, wurden elf Bergsteiger im Diamir Basislager am Fuß des Berges von Taliban-Terroristen ermordet. 

Hermann Buhls Erstbesteigung

Hermann Buhl war ein Pionier des Alpinismus und hat die Grenzen dessen, was als möglich galt, immer wieder neu verschoben.

So beschreibt Reinhold Messner den österreichischen Alpin-Pionier. Dessen Erstbesteigung des Nanga Parbat gilt bis heute als Meilenstein in der Geschichte des Alpinismus.

Hier stehe ich nun, seit Erdenbestehen der erste Mensch, auf diesem Fleck, am Ziel meiner Wünsche,

schrieb Buhl damals.

Für seine Leistung wurde er international geehrt. Seinen Ruhm lange zu genießen, war ihm jedoch nicht vergönnt. Bereits 1957 starb er beim Abstieg des 7.665 Meter hohen Chogolisa im Karakorum in Pakistan.

Im Sommer eine enorme Herausforderung – im Winter schier unmöglich?

Trotz aller Gefahren zieht der Nanga Parbat bis heute Bergsteiger aus aller Welt an. Die Besteigung des Achttausenders gilt schon im Sommer als enorme Herausforderung – seine Winterbesteigung zählt dagegen zu den größten Herausforderungen im Alpinismus: Temperaturen von bis zu -45 Grad, meterhoher Schnee und Lawinenabgänge machen jeden Versuch zum Hasardspiel. Simone Moro, Alex Txikon, Tamara Lunger und Ali Sadpara stellten 2016 sich dieser außergewöhnlichen alpinistischen Aufgabe: den Gipfel des Nanga Parbat im Winter erklimmen. “Bergwelten“ zeigt erstmals im österreichischen Fernsehen die Filmaufnahmen dieser spektakulären Besteigung.

  • Sendetermin: Bergwelten – Nanga Parbat – Schicksalsberg – am Mo., 13.03.,
    • in Österreich ab 20:15 Uhr
    • in Deutschland ab 21:15 Uhr auf ServusTV

  • Credits Text Sabine Kammerer/ ServusTV, kletterszene.com
  • Credits Fotos © ServusTV / Andre Zacher,
  • Beitragsdatum 10. März 2023