Molly Thompson-Smith und Lucie Hrozová bouldern 8B, Eva Hammelmüller klettert erneut 8c/+ und Samuel Ometz 9a in Val Bavona
Eva Hammelmüller klettert 8c/+
Kantenphysik (8c/+) wurde von Roland Hemetzberger erstbegangen und bekanntlich gibt es von ihm höchstens zu Weihnachten Geschenke. Darum ist es bemerkenswert, dass Eva Hammelmüller eben jene Route kürzlich trotz ihrer Knieverletzung meisterte.
Eigentlich wollte sie ja an dem Boulder Weltcup in Meiringen teilnehmen, musste dann aber wegen des Knies doch passen. Dafür nutzte sie die Zeit trotzdem effektiv und legte in zwei Tagen Folgendes hin:
- Kantenphysik (8c/+)
- Ehrentotzen (8b)
- R.G. Plus (8b)
- Reine Männersache (8a+) – onsight
- Leukotherma (8a+)
Letztes Jahr konnte sie die Nachbarroute Tunnelblick (8c+), als erste 8c+ auf ihre Tickliste setzen. Dass ihr das Felsklettern unheimlich wichtig ist und Motivationsquelle für das Training erzählte sie uns bereits im Interview.
Auch so scheint ihr das Training in der Quarantäne und die abgesagten Wettbewerbe einen Power-Boost gegeben zu haben.
I’ll be back for the next comps!!
schreibt sie auf Instagram
Lucie Hrozová flasht 8A und topt 2x 8B
Lucie Hrozová ist quasi ein Neuling im Boulderbusiness. Die Gute ist 32 Jahre alt und somit schon eher eine Seniorin unter den Starkstrom-Ladies. Zum Bouldern kam sie eigentlich nur, weil sie ein Kompartmentsyndrom dazu zwang mit dem Routenklettern aufzuhören und zum Routenklettern kam sie eigentlich nur, da sie aufgrund einer Schulter-OP nicht mehr Eisklettern konnte. Umgekehrt erzählt hat sie bereits 14 Medaillen von Eiskletter-Weltcups im Schrank hängen, ist dann letztes Jahr ihre erste 8c geklettert und ist jetzt beim Bouldern soweit, dass sie 8A’s flasht und 8B’s meistert. Und das in aller Bescheidenheit.
First I started just because I had to, because of the compartment, but lately, I really have found it very nice and I kind of fell in love with it (bouldering).
sagt sie bei 8a.nu
Hier soll es aber um ihre letzten Errungenschaften gehen. Sie hatte einen super Run in Sneznik und dabei Red Hot Tortilas 8A geflasht und sich ein paar Tage später ihre erste 8B Temná hmota abgeholt. Da das so gut geklappt hat mit der 8B hat sich sich dann letztes Wochenende noch Conquistador 8B in Sklapsko gegönnt.
Molly Thompson-Smith bouldert 8B
Molly Thompson-Smith ist die Zukunft das englischen Wettkampfkletterns und belegte zuletzt bei den IFSC Europe Continental Championships in Moskau, wo es um die letzten Olympia-Startplätze ging, Platz drei. Ihr seht, da ist Druck am Start. Dass sie auch Fels kann, zeigt sie unter Anderem dieses Frühjahr in der fränkischen Schweiz, wo sie diverse Routen im Grad 8b-8c punkten konnte.
Da die Weltcup-Saison meist kurz nach Ostern anfängt und in der Regel Ende November aufhört, ist es für AthletenInnen nicht einfach Zeit für Fels-Projekte am Limit zu investieren. Selbst ein Adam Ondra oder Jakob Schubert tun sich da schwer.
Nun zahlten sich Mollys harte Trainingseinheiten auch am Fels aus. Denn nach einer Handvoll 8A Bouldern, gelang ihr mit Keen Roof (8B) ihr erster Boulder in diesem Grad und das auch gleich in der zweiten Session.
Martin Stranik begeht Black Panther (8C)
10 Autominuten von Liberec entfernt liegt das Bouldergebiet Vesec. Wer jetzt schon vor lauter Vorfreude die Pads einpackt, dem sei gesagt, nehm‘ Tape mit und das reichlich. Denn wie im Fichtelgebirge oder auch Petrohrad kann der Granit seine Spurten an euren Händen hinterlassen. Einer, der damit bestens klarkommt ist Martin Stranik der kürzlich, nach sechs Tagen harter Arbeit den Boulder Black Panther (8C) erstbegangen hat. Die ersten 20 Züge sorgen für einen ordentlichen Pump in den Unterarmen, sodass die restlichen fünf bis zum Austoppen noch einmal spannend werden können.
Wenn euch Black Panther (8C) zu schwer sein sollte, keine Angst in Tschechien liegen weitere 10 solcher Probleme rum, da findet ihr bestimmt eines, das euch taugt.
Samuel Ometz wiederholt Baba Yaga (9a)
Dem Starkstrom-Tessiner Giuliano Cameroni gelang letztes Jahr im schönen Val Bavona die Erstbegehung Baba Yaga (9a). Bei dieser Route, die einer 10 Meter langen und überhängenden Kante folgt, kann man durchaus von einer fünf-Sterne-Linie reden. Da Samuel Ometz das „Luxus“ Problem hatte und sich nicht entscheiden konnte, ob er lieber 5 Sterne bouldern oder klettern möchte, nahm er sich dem Highball von Giuliano an und band sich ins Seil ein. Da Samuel die Original-Startgriffe zwecks fehlender Reichweite nicht erreichte, gönnte er der 23 Zug kurzen Route einen Zusatzzug. Samuel findet, dass die ersten sieben Züge 7C+ sowie die folgenden Züge, die auch den ein oder anderen kniffligen Hook erfordern im Grad 8C zusammen gezählt eher eine leichte 9a sein würden. Den Grad 8c+ hat er aber nicht ausgerufen.
Klatsch und Tratsch aus der Kletterszene
Frechen bekommt wieder ein Chimpanzodrome
Nach dem tragischen Brand 2018, wo die Frechener Kultkletterhalle Chimpanzodrome bis auf die Grundmauern ausbrannte, nahmen sich Maite Wiesinger und Marcel Pierri diesem Loch an und erschufen mit dem Neubau das Chimpanzodrome 2.0. Die Arbeiten in der neuen Kletter- und Boulderhalle sind so gut wie abgeschlossen und einer Eröffnung stehen eigentlich nur noch die aktuell hohen Inzidenzwerte im Weg. Aber auch das werden die beiden und ihr Team noch überstehen und wenn der Termin steht geben wir hier am bekanntem Ort Bescheid.
Neustarthilfe für RoutenbauerInnen
Soloselbstständige wie Routenbauer, die im Rahmen der Überbrückungshilfen III keine Fixkosten geltend machen, können einmalig eine Neustarthilfe von bis zu 7.500 EUR erhalten. Aber nicht gleich alles auf einmal ausgeben! Denn um den Vorschuss in voller Höhe behalten zu dürfen, muss die Summe des Umsatzes im Zeitraum Januar bis Juni 2021 im Vergleich zum Referenzumsatz über 60 Prozent zurückgegangen sein. Liegt der Umsatz während der sechsmonatigen Laufzeit bei über 40 Prozent des Referenzumsatzes, sind die Vorschusszahlungen anteilig zurückzuzahlen.
Wir recherchieren da noch etwas weiter und schreiben die Tage einen Artikel dazu.
- Unter folgenden Link erfahrt ihr aber jetzt schon mehr
Adam Ondra und Stefano Ghisolfi im Talk
Adam Ondra hat nicht nur Talent beim klettern, er spricht auch gefühlt jede Sprach fließend. Zumindest reicht es in English, Italienisch und Spanisch für langanhaltende Gespräche. So war es für Stefano und Adam etwas seltsam, dass sie sich nicht auf Italienisch unterhalten haben. Die beiden starten das Gespräch als sie sich auf ihren ersten Wettkampf begegneten und finden dabei heraus, dass Adam 14 Tage Trainingsvorsprung hat, die Stefano nie wieder aufholen kann. Selbstverständlich reden die beiden über die schwersten und besten Routen die sie geklettert haben, aber auch über die exzellente Fußtechnik von Stefanos Wettkampfanfängen.