Mina Markovic und Ramón Julian Pugblanque gewinnen die Lead EM in Chamonix

Vor der eindrucksvollen Kulisse des Mont Blanc traten am vergangenen Wochenende rund 150 Athletinnen und Athleten zum ersten Lead Weltcup des Jahres an. Neben der Weltcup-Wertung ging es in Chamonix auch um den Titel des Europameisters im Lead 2015. Nur wenige Minuten vor Mitternacht in der Nacht von Sonntag auf Montag endeten die diesjährigen Lead- Europameisterschaften mit zwei Favoritensiegen. Der Spanier Ramón Julian Puigblanque sowie die Slowenin Mina Markovic sicherten sich die EM-Titel im Lead. Sebastian Halenke (DAV Schwäbisch-Gmünd) freute sich am Ende über einen sensationellen dritten Platz bei der Europameisterschaf sowie Bronze in der Tageswertung dieses Weltcups.

Der erste von sieben Lead Weltcups in dieser Saison hätte für Sebastian Halenke kaum besser laufen können. Schon in der Qualifikation zeigte er sich gut in Form und zog souverän als Siebter ins Halbfinale ein. Auch hier kam er gut mit der Route zurecht und kletterte zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Lead Weltcup ins Finale.

Als kurz nach 21 Uhr das Herrenfinale begann, war alles für eine Klettershow der Superlative angerichtet. Mehr als 15.000 Zuschauer strömten auf den Hauptplatz in Chamonix um die besten Seilkletterer der Welt nach oben zu pushen und bekamen in der Folge ein spannendes und spektakuläres Finale mit einem durchaus überraschenden Ausgang serviert.

Sebastian Halenke stieg als erster Athlet in die Finalroute ein und kletterte mit einer Höhe von 52 ganz knapp an das Top heran. Erste Befürchtungen die Route würde zu leicht sein bewahrheiteten sich jedoch in weiterer Folge nicht. Es gelang lediglich dem Tschechen Adam Ondra (52+) und den nunmehrigen dreifachen Lead-Europameister Ramón Julian Puigblanque (53+) Halenkes Höhe zu übertreffen. Sebastian Halenke holte sich damit die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft, sowie bei diesem Weltcup.

Österreichs Medaillenhoffnung Jakob Schubert unterlief am Beginn des zweiten Drittels der Routen ein Fehler und so musste sich der Gesamtweltcupsieger des Vorjahres mit Platz 6 im Finale zufrieden geben. Da er mit der erzielten Höhe von 39+ seinen unmittelbaren Konkurrenten um EM-Gold in der Kombination, Stefano Ghisolfi aus Italien, knapp hinter sich lassen konnte, sicherte sich Schubert den EM-Titel in der Kombination. Platz drei in der Kombination ging an den Spanier Javier Cano Blazquez.

Jessica Pilz feiert bisher größten Erfolg ihrer Karriere

Bei den Damen hatte einmal mehr die Slowenin Mina Markovic die Nase vorn. Zwar war sie neben ihrer Landsfrau Janja Garnbret nicht die einzige, die die Finalroute bis zum Topgriff klettern konnte, doch ihr Vorsprung in der Qualifikation sicherte ihr knapp den Tagessieg und gleichzeitig auch den Titel der Europameisterin 2015. Beeindruckend war vor allem der Auftritt der erst 16-jährigen Garnbret, die sich anschickt, auch bei den Senioren eine ganz Große zu werden. Ihre Bilanz bei den internationalen Jugendwettkämpfen ist beeindruckend: 11 Starts, 11 Siege, und bei ihrem ersten Weltcup gleich Zweite. Grund zur Freude hatte auch Österreichs Finalistin Jessica Pilz. Mit EM-Bronze im Vorstieg und EM-Gold in der Kombination vor der Slowenin Mina Markovic feierte die 18-jährige Niederösterreicherin Jessica Pilz ihren bisher größten Erfolg auf internationaler Ebene. Jain Kim (KOR), Lead Weltmeisterin und Weltcup-Gesamtsiegerin 2014 wurde in Chamonix nur Fünfte.

„Im Finale hab ich eigentlich nur ein Ziel: Meine beste Kletterleistung abzurufen und erst aus der Route zu fliegen, wenn ich nicht mehr kann. Gelingt mir dies, bin ich sowieso zufrieden. Aber es sollte dann auch viel möglich sein.“

..lautete die Devise der 18-jährigen Niederösterreicherin vor ihrem ersten Finalauftritt bei einem Großereignis in der allgemeinen Klasse.

Gesagt, getan. Unbekümmert, fokussiert und souverän meisterte Pilz die zahlreichen Schwierigkeiten der Damen Finalroute nahezu perfekt und musste erst kurz vor dem Top ihren beherzten Fight bei einer Höhe von 47 beenden. Nur die beiden Sloweninnen Janja Garnbret und Mina Markovic meisterten die anspruchsvolle Finalroute noch besser als Jessica Pilz und so durfte sich die Haagerin kurz vor Mitternacht über ihr erste Medaille in der allgemeinen Klasse freuen. Da sich Pilz mit Platz 5 bei der Boulder Heim-EM in Innsbruck und auch im Speed vergangenen Freitag jeweils vor der slowenischen Ausnahmeathletin Mina Markovic platzierte, durfte sich Pilz nach EM-Bronze im Vorstieg zum Drüberstreuen über unerwartetes EM-Gold in der Kombination freuen vor Markovic (SLO) und Charlotte Durif (FRA).

Ergebnisse IFSC European Lead Championships & Lead Worldcup in Chamonix (FRA)

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Damen:

1 MARKOVIC Mina SLO
2 GARNBRET Janja SLO
3 PILZ Jessica AUT
4 VERHOEVEN Anak BEL
5 KIM Jain KOR
6 JANICOT Hélène FRA
7 FAKHRITDINOVA Dinara RUS
8 ONOE Aya JPN
9 ROMAIN Salomé FRA
10 MILLER Delaney USA
11 OTA Risa JPN
12 SCHRANZ Christine AUT
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18 DURIF Charlotte FRA
19 KOLLER Anne-Sophie SUI
20 FREDMAN Netta ISR
21 POSCH Katharina AUT
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24 DUFRAISSE Alizée FRA
25 GOLLO Asja ITA 30
26 RÖCK Magdalena AUT
27 BERTHIER Nolwen FRA
28 KÜMIN Andrea SUI
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30 SCHUBERT Hannah AUT
33 CHOONG Katherine SUI
34 FISER Julia AUT
35 LAVARDA Jenny ITA
36 BACHER Barbara AUT
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39 STOTZ Rebekka SUI
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44 HULLIGER Michelle SUI
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61 KORHERR Solveig GER
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Herren:

1 JULIAN PUIGBLANQUE Ramón ESP
2 ONDRA Adam CZE
3 HALENKE Sebastian GER
4 DESGRANGES Romain FRA
5 SUPPER Gautier FRA
6 SCHUBERT Jakob AUT
7 GHISOLFI Stefano ITA
8 FAKIRIANOV Dmitrii RUS
9 SKOFIC Domen SLO
10 JOANNES Thomas FRA
11 MCCOLL Sean CAN
12 MIDTBOE Magnus NOR
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19 LEHMANN Sascha SUI
…
27 SCHIESTL Matthias AUT
…
32 LECHNER Mario AUT
34 CANO BLAZQUEZ Javier ESP
35 KÖB Lukas AUT
…
38 PARMA Georg AUT
40 RUDIGIER Max AUT
…
48 HANKE Christoph GER
48 RAZTRESEN Jure SLO
48 RÖCK Bernhard AUT
…
54 KRAKENBERGER Franz SUI
..
63 VOGT Dimitri SUI
…
70 HUSER Kevin SUI
…
76 FIRNENBURG Ruben GER
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Sechs weitere Lead Weltcups stehen noch an

Nach dem Start in Chamonix geht es schon kommendes Wochenende mit dem zweiten Stopp der Weltcup-Serie weiter. Austragungsland ist erneut Frankreich, von Chamonix geht es nach Briançon. Im Laufe der nächsten drei Monate finden die weiteren Weltcups unter anderem in Österreich, Norwegen und China statt, bevor der siebte Stopp im November im slowenischen Kranj die Saison beschließt.