Matt Fultz im Sendingtrain durch die Schweiz
Instagram scheint Matt Fultz nicht zu brauchen. Dort vermeldet er lediglich am 5. März seine Ankunft in einer der beliebtesten Boulderregionen dieser Tage: Dem Tessin (Schweiz).
Wir sind gerade erst angekommen und ich fürchte mich schon vor der Abreise! Ich bin dankbar, hier zu sein und freue mich darauf, Spaß zu haben und das Beste aus diesem nächsten Monat zu machen.
Matt via Instagram
Zu sehen gibt es dennoch so Einiges an Bewegtbild. Auf YouTube zeigt er seine beeindruckende ersten Woche in Brione, mit Begehungen von Pamplemousse (8A), White Stripe (8A+), Geyser Sound (8B) und einigen Versuchen in Vecchio Leone Low (8C+). Zum Start von Woche zwei gönnt Matt sich einen Spotwechsel nach Chironico. Hier toppt er mal eben Teamwork (8A) und Great Shark Hunt (8A+/B).
Briones Ambiente und vor allem seine Blöcke scheinen es ihm aber besonders angetan zu haben und so macht Matt sich dort in 2 Sessions wieder ans Ausbouldern von Vecchio Le Sit (8C+) und klettert Wie Im Urlaub Sit (8B+). Mit den Flashs von Darkness (8A+) und Pause Cervelas (8A) geht es nun in die zweite Halbzeit seines Tessin-Trips.
Matt Fultz stammt aus Idaho (USA), gilt als zurückhaltender Typ und hat sich im Stillen zu einem der besten Boulderer der Welt hochgeklettert.
Im April 2019 war ihm noch keinen einzigen Boulder im Grad 8C gelungen gewesen. Bis August 2020 hatte er bereits 10 Boulder in dem Grad geknackt, erstmals 2 8B+-Linien innerhalb eines Tages geklettert und eine 8C innerhalb einer einzigen Session getoppt.
Von September 2020 bis August 2021 lief es für den 31-jährigen Amerikaner so dermaßen rund, wie es kaum jemals zuvor für einen Landsmann im Bouldern gelaufen war: Er schaffte seine erste 8C+, boulderte zahlreiche 8C-Linien und etablierte sich endgültig in der US-Boulder-Elite.
Doch dann, während er Drew Ruanas Insomniac (8C+) projektierte, in der Hoffnung, sich die zweite Begehung holen zu können, dieses Geräusch, das kein Kletterer gerne hört.
In Zusammenhang mit seiner längeren Verletzungspause sagt Matt über sich, dass er diesbezüglich sehr gnädig mit sich selbst umgehe, es aber dennoch nicht immer leicht sei, nicht zu früh wieder in harte Boulder einzusteigen. Er trainiert selbst Kletterer und gesteht, das er dabei manchmal Ratschläge gibt, die er selbst nicht immer befolgen kann. Manchmal rächt sich das mit einer Verlängerten Verletzungspause, manchmal hat man Glück.
Trotz allem kann Matt mittlerweile insgesamt sechs Begehungen im Grad 8C+ für sich verbuchen. Zwei Wochen im Tessin liegen noch vor ihm. Allez Matt, auf geht’s!