La Sportiva Skwama im Test
Hersteller / Modell: La Sportiva Skwama
Art: Slipper mit Velrcrostrap
Einsatzbereich: Bouldern, Wettkampf, Indoor, Sportklettern
Highlights:
- Allrounder auf höchstem Niveau
- besonderes gute Reibung
- Toepatch perfekt für steile Boulder
- hohe Präzision – perfekt bei Löchern und Mikrotritten
Der La Sportiva Skwama hat sich in kürzester Zeit zu einem neuen Kletterschuhklassiker entwickelt. In diesem Schuh werden alle wichtigen Technologien der Firma La Sportiva vereint, um einen leistungsstarken Kletterschuh zu kreieren. Ein idealer Allroundschuh zum Bouldern und Klettern, der selbst in sehr anspruchsvollen Passagen seine Performance zeigt. Der Skwama ist in Sachen Passform und Leistung seinem Wettbewerbermodell Scarpa Instinct VS sehr ähnlich.
Performance
Im Detail betrachtet, kann der Skwama wie folgt für die einzelnen Anforderungen bewertet werden.
Performance auf Minileisten
Die LaSpoFlex 0.8mm Zwischensohle in Kombination mit der Vibram XS Grip2 3,5mm Sohle gibt eine gute Kantenstabilität, wodurch das Treten kleiner Strukturen und Griffe zum Kinderspiel wird. Für dauerhafte Unterstützung und Kraftübertragung auf die Spitze ist der Schuh in der Zwischensohle mit dem bewährten P3 System (Permanent Power Platform) ausgestattet. Damit bleibt die Stabilität und Form langfristig bestehen. Trotz stabilem Sohlenaufbau bleibt das Trittgefühl nicht auf der Strecke. Der Verzicht auf Fütterung im Zehenbereich gibt die Rückmeldung der Tritte ohne Umwege weiter ohne gleich unbequem zu werden. Mit der Schuhspitze lässt sich dank dem moderaten Downturn auch in steilem Gelände jeder Tritt angeln, wobei der Skwama in diesem Bereich nicht an das Level vom La Sportiva Solution heran reicht .
Fazit: Es gibt Kletterschuhe mit denen man mit weniger Anstrengung auf kleinsten Tritten steht, wenn man wiederum Abstiche beim Treten auf Reibung macht. Der Skwama vereint beide Anforderungen perfekt. Mit etwas Gefühl lässt sich der Schuh in eine Präzisionswaffe für diffizile Tritte verwandeln.
Performance auf Reibung
Der Skwama performt mit seiner mittelharten Sohle sehr gut auf Reibung. Die Vibram XS Grip2 Sohle ist für gute Reibung bekannt. Allerdings muss man auf Reibungstritten gerade in der Einkletterphase etwas gegen den Downturn drücken. Sobald der Schuh eingeklettert ist und sich ein an den Fuß angepasst hat, lassen sich Reibungstritte super meistern. Also keine Panik, wenn das steile Projekt einen plattigen Ausstieg hat. Für reine Plattenkletterei wählt man aber besser einen weicheren Schuh mit weniger Downturn wie z.B. den La Sportiva Futura oder den Scarpa Furia S.
Fazit: Es gibt Kletterschuhe die noch besser auf Reibung stehen, aber nur wenige vereinen eine so gute Performance auf Reibung UND auf kleinen Tritten wie der Skwama. Die optimale Reibung stellt sich jedoch erst nach einer Einkletterphase von einigen Sessions ein.
Performance in Löchern
Durch die etwas breitere Schuhform und der etwas aufgestellten Zehen kann man schmale Löcher nicht besonders tief antreten. Durch die gute Kantenstabilität in Kombination mit den guten Reibungseigenschaften bekommt man aber selbst an kleinen Lochrändern sehr guten Halt. Frontal angetreten ist man mit diesem Schuh also gut aufgestellt.
Fazit: Die durchdachte Kraftübertragung und Kantenstabilität unterstützt beim Antreten von Löchern aktiv. Der Skwama ist also auch eine gute Wahl fürs Frankenjura.
Performance bei Hooks
Der Skwama trumpft vor allem bei Toehooks voll auf. Die Schuhspitze ist im oberen Bereich vollflächig mit Gummi ausgestattet, damit jeder Toehook mühelos gelingt. Der Verzicht auf eine Fütterung gibt dabei optimales Feeling ohne schmerzhaft zu werden. Für Heelhooks kommt die S-Heel Fersenschale zum Einsatz, die man schon vom Solution kennt.
Die Konstruktion verleiht starke Stabilität und hohen Torsionsschutz beim Hooken. Allerdings geht durch das Formteil Flexibilität und Sensibilität verloren und Leute mit schmaler Ferse haben sogar etwas Luft im Fersenbereich. Das weniger an Feeling wird durch brachiale Kraftübertragung entschädigt. Der eine Velcroverschluss hält den Schuh stabil am Fuß – ganz an die Leistung eines Schuh mit doppeltem Velcroverschluss kommt die Lösung im Extembereich aber nicht heran. Auch die Reibung des Formteils an der Ferse könnte in Extremsituationen aber besser sein, weshalb der Skwama hier keine 5 Sternebewertung erhält.
Fazit: Der Skwama ist zum komplizierten Hooken in Bouldern und Routen konstruiert und spielt seinen Trümpfe aus. Die steife Ferse ist des einen Freund, des anderen Leid.
Performance in Rissen
Durch die Kombination aus der Vollgummierung im Zehenbereich, der hohen Sensibilität auf Reibung und der guten Unterstützung auf kleinen Tritten mach der Skwama auch in Rissen eine gute Figur. Wenn der Skwama allerdings recht eng gewählt wurde wird das ganze zu einer sehr schmerzhaften Angelegenheit. Soll der Skwama zum Rissklettern verwendet werden sollte man ihn daher nicht zu eng wählen – was aber zu Abstichen bei der Performance im Bereich Kantenstabilität führt!
Fazit: Der Skwama kann auch Risse!
Passform / Komfort
Durch den elastischen Einstieg lässt sich der Schuh mühelos anziehen und mit dem einfachen Velcroverschluss sicher und schnell am Fuß fixieren. Durch den etwas breiteren Schnitt im Vorfuß drückt der Schuh seitlich nicht, wird aber dank der steifen P3 Zwischensohlenkonstruktion vor Torsion geschützt. Die asymmetrische Form in Kombination mit der hohen Zehenbox erfordert leicht aufgestellte Zehen für eine ideale Kraftübertragung. Die Materialkombination aus Verlourleder und Mikrofaser macht den Schuh auch bei längeren Routen oder Bouldern angenehm zu Tragen, obwohl auf Fütterung verzichtet wurde. Dennoch zieht man den Schuh zum Sichern oder bei Pausen in längeren Bouldersessions zwischendrin auch gerne aus. Im Fersenbereich ist das Innenmaterial etwas über den Fersengummi hinausgezogen. Damit schneidet der Skawma an der Ferse nicht ein. Wichtig beim Skwama ist es dem Kletterschuh etwas Zeit zum Einklettern zu gönnen, da er sich erst nach mehrmaligen Tragen perfekt an die Fußform anpasst und seine volle Stärke ausspielen kann.
Fazit: Der Schuh sitzt sicher am Fuß und lässt sich schnell an und ausziehen. Der Velcroverschluss lässt aber keine Feinanpassung der Passform zu. Mit mittelbreiten und breiten Füßen ist man mit dem Skwama gut bedient. Für schmale Füße gibt es sinnvollere Alternativen wie z.b. den Ocun Ozone.
Haltbarkeit
Das P3 Zwischensohlensystem spielt hier seine Leistung aus. Der Schuh bleibt damit formstabil und behält die gute Kraftübertragung zur Schuhspitze bei. Außerdem dient der Sohlenaufbau und die Vollgummierung im Zehenbereich einem stabilen Torsionsschutz. Der Schuh dreht sich auch nach längerem Gebrauch nicht um den Fuß und die Kantenstabilität bleibt bestehen. Die S-Heel Fersenkappe reibt kaum ab und behält die Steifigkeit und Kraftunterstützung über den kompletten Gebrauchszyklus. Neu aus der Box dehnt sich der Skwama minimal um etwa eine halbe Größe und passt sich an den Fuß an, wird aber mit der Zeit nicht zu groß oder gar labbrig. Der Schuh lässt sich also bis zum Ende in voller Leistung einsetzen.
Fazit: Ein Performancekletterschuh der auch nach längerem Gebrauch form- und kantenstabil bleibt. Performance vom ersten bis zum letzten Tritt.
- Das Fazit könnt ihr bei Kletterausrüstung im Test lesen!!