Kurt Albert | Frei denken – frei klettern – frei sein [Biografie]
Kurt Albert plante, ein Buch zu schreiben. Vermutlich wäre sein zweites Werk – nach „Fight Gravity“, in dem er und seine Mitautoren Geschichte und Gegenwart des „Kletterns im Frankenjura“ darstellten – eine Autobiografie ge- worden. Zumindest legt dies die Gliederung nahe, die sich in seinem Nachlass findet. Unter den Stichpunkten „Kindheit“, „Frankenjura“, „Kletterreisen“, „Expeditionen“, „Männerfreundschaften und Wegbegleiter“ sind jeweils einige Orte und Namen aufgelistet.
Über diese bruchstückhafte Stoffsammlung kam Kurt Albert nicht hinaus. Er lebte nicht lange genug, um seine Geschichte zu erzählen oder erzählen zu lassen. Mit seinem Tod am 28. September 2010 erlosch Kurt Alberts Blick auf Kurt Alberts Leben – und damit ein Blick auf das Leben insgesamt, den zu teilen ebenso bereichernd wie unterhaltsam war.
Rotpunkterfinder, Kletterpionier, Abenteurer, Querdenker …
Die Biografie zum 10. Todestag von Kurt Albert am 28. September 2020
Kurt Albert (1954–2010) war einer der größten und geistreichsten Kletterer und Bergsteiger aller Zeiten. In Nürnberg geboren, zählte er zu den Pionieren der internationalen Frei- kletterbewegung, die im Frankenjura eines ihrer Zentren hatte. Mit der Erfindung des Rotpunkts schrieb Kurt Albert Klettergeschichte. Sein scharfer Verstand, seine Offenheit gegenüber Menschen und Ideen, seine Abenteuerlust und sein Witz machten ihn zum Mittelpunkt einer sportlich-gesellschaftlichen Subkultur, deren Einflüsse weit über das Klettern und Bergsteigen selbst hinausgingen. Mit ihr veränderten sich auch Traditionen, Werte und Denkmuster, Klettern wurde zum Breitensport, dessen ökonomische und äs- thetische Bedeutung heute in vielen Teilen der Gesellschaft deutlich sichtbar ist.
Mit zahlreichen Erstbegehungen hinterließ Kurt Albert seine Spuren in den Bergen der Welt. Noch bemerkenswerter als seine alpinistischen Leistungen ist aber die Konsequenz, mit der er seinen Lebensstil über Jahrzehnten hinweg beibehielt. Kurt Albert war nicht nur Freikletterer – er führte vor allem und zuvorderst ein freies, unabhängiges Leben. Mit seiner Biografie füllt der mehrfach ausgezeichnete Autor und Filmemacher Tom Dau- er eine Erinnerungslücke, die Kurt Alberts plötzlicher Unfalltod im September 2010 geris- sen hat. Sein Buch wird all jene ansprechen, die Klettern und Bergsteigen nicht nur als Sport, sondern als Lebensgefühl begreifen.
Der Autor:
Tom Dauer fühlt sich Kurt Albert vielfach verbunden. Der Literatur- und Poli- tikwissenschafter und Absolvent der Deutschen Journalistenschule schrieb u. a. ein Buch über Reinhard Karl, dessen Texte auch Kurt Albert bewunderte. Für sein Standardwerk „Cerro Torre – Mythos Patagonien“ lebte er über ein Jahr ebendort und teilte mit Kur tAlbert wochenlang eine Holzhütte im Basislager des Fitz Roy. Als Alpinist, Autor und Filmemacher ist und bleibt er unabhängig – ein Ideal, das er mit Kurt Albert teilt.
Kurt Albert
Frei denken – frei klettern – frei sein
- 336 Seiten, 107 farbige und 36 sw. Abb.
- 15 x 22,5 cm, gebunden mit Schutzumschlag Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2020
- Buch: ISBN 978-3-7022-3874-2 für ca. € 29,95
- E-Book: ISBN 978-3-7022-3897-1, für ca. € 24,99